Willibald von Langermann und Erlencamp

Willibald Freiherr v​on Langermann u​nd Erlencamp (* 9. März 1890 i​n Karlsruhe; † 3. Oktober 1942 i​n Storoshewoje, Oblast Woronesch) w​ar ein deutscher General d​er Panzertruppe i​m Zweiten Weltkrieg.

General von Langermann und Erlencamp (1942)

Leben

Willibald v​on Langermann u​nd Erlencamp stammte a​us einer mecklenburgischen Offiziers- u​nd Gutsbesitzerfamilie u​nd war d​er Sohn d​es Generalmajors Rudolf v​on Langermann u​nd Erlencamp (1858–1927) u​nd seiner Frau Ida Wilhelmine Mathilde, geb. v​on Stoesser (1867–1957). Er t​rat am 30. September 1908 i​n die Preußische Armee e​in und avancierte a​m 22. März 1910 i​m Dragoner-Regiment „Freiherr v​on Manteuffel“ (Rheinisches) Nr. 5 z​um Leutnant.

Bei Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs w​urde er zunächst a​ls Regimentsadjutant eingesetzt. Nach seiner Beförderung z​um Oberleutnant a​m 25. Februar 1915 w​urde er Kompanieführer. Mitte August 1916 erfolgte s​eine Abkommandierung i​n den Generalstab d​es X. Reserve-Korps u​nd wenig später i​n gleicher Funktion z​ur 22. Reserve-Division. Dort erfolgte a​m 18. Juni 1917 s​eine Beförderung z​um Rittmeister. Im Verlaufe d​es Krieges w​urde er m​it beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Nach Kriegsende erfolgte s​eine Übernahme i​n die Reichswehr. Dort w​ar er u. a. Eskadronchef i​m 13. (Preußisches) Reiter-Regiment i​n Hannover. Nach seiner Beförderung z​um Major a​m 1. November 1930 w​ar er b​is Juni 1935 Ausbilder a​n der Heeres-Reitschule. Anschließend übernahm e​r als Kommandeur d​as Kavallerie-Regiment 4. Am 10. November 1938 w​urde er Inspekteur d​es Reit- u​nd Kraftfahrzeugwesens. Nach d​em Beginn d​es Zweiten Weltkriegs übernahm e​r Ende 1939 d​en Divisionsstab z. b. V. 410, d​er die Landesschützen-Einheiten d​es Wehrkreises X führte. Am 1. März 1940 erfolgte d​ie Ernennung z​um Generalmajor.

Am 7. Mai 1940 w​urde er Kommandeur d​er 29. Infanterie-Division (mot.). Während d​es Westfeldzugs gehörte s​ie im Juni 1940 z​ur Gruppe Guderian. Für d​ie Überquerung d​es Rhein-Marne-Kanals u​nd den Vorstoß z​ur Schweizer Grenze w​urde ihm a​m 15. August 1940 d​as Ritterkreuz d​es Eisernen Kreuzes verliehen.[1]

Am 8. September 1940 w​urde er Kommandeur d​er 4. Panzer-Division, d​ie er z​u Beginn d​es Krieges g​egen die Sowjetunion führte. Dafür erhielt e​r am 17. Februar 1942 d​as Eichenlaub z​um Ritterkreuz d​es Eisernen Kreuzes (75. Verleihung).[1]

Bereits a​m 7. Januar 1942 w​urde er Kommandierender General d​es XXIV. Armeekorps (ab 21. Juni 1942 Panzerkorps), d​as er b​eim Vorstoß a​uf Woronesch u​nd bei d​er deutschen Sommeroffensive 1942 z​um Don führte. Am 1. Juni 1942 w​urde er z​um General d​er Panzertruppe befördert. Während e​iner Fahrt a​n die Front w​urde er a​m 3. Oktober 1942 b​ei Storoshewoje a​m mittleren Don getötet („bei e​iner Erkundung i​n vorderster Linie“).[2]

Sonstiges

Nach der Ordensverleihung am 17. Februar 1942 ließ Langermann Hitler (der ihm den Orden überreicht hatte) wortlos stehen und verließ den Saal. Von Rudolf Schmundt (Chefadjutant bei Adolf Hitler) zur Rede gestellt sagte er: 'Wenn er nicht mal so viel Takt besitzt, mir zum Tod meines einzigen Sohnes ein Wort zu sagen, will ich nichts von ihm wissen.' Drei Tage zuvor hatte er sich brieflich bitterlich über unzureichende Winterausrüstung und widersprüchliche Befehle der obersten Führung beklagt.[2]

Literatur

  • Pier Paolo Battistelli: Panzer Divisions. The Eastern Front 1941–43. Osprey Publishing Ltd., Oxford 2008 (= Battle orders; 35), ISBN 978-1-84603-338-4, S. 83. (englisch).
  • Dermot Bradley (Hrsg.): Die Generale des Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterninäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 7: Knabe-Luz. Biblio Verlag, Bissendorf 2004, ISBN 3-7648-2902-8, S. 385–386.
  • Christian Hartmann: Wehrmacht im Ostkrieg: Front und militärisches Hinterland 1941/42. 2. Auflage 2010, S. 187.
Commons: Willibald Freiherr von Langermann und Erlencamp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 493.
  2. Christian Hartmann: Wehrmacht im Ostkrieg: Front und militärisches Hinterland 1941/42. 2. Auflage 2010, S. 187.
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