Wilhelm von Cloßmann

Wilhelm Nikolaus Cloßmann, s​eit 1790 von Cloßmann (* 24. April 1788 i​n Mannheim; † 23. Mai 1855 i​n Achern) w​ar ein badischer Generalmajor u​nd Kommandant v​on Rastatt.

Leben

Herkunft

Wilhelm w​ar der älteste Sohn d​es badischen Generalleutnants u​nd Gouverneurs v​on Karlsruhe Joseph v​on Cloßmann (1755–1826) u​nd dessen Ehefrau Christine, geborene Minet (1755–1835). Sein Vater w​ar am 25. Mai 1790 d​urch den Kurfürsten Karl Theodor i​n den erblichen Reichs- u​nd Kurfürstlich pfälzischen Adelsstand erhoben worden.

Militärkarriere

Cloßmann s​tand 1801/03 zunächst i​n kurfürstlich bayerischen Diensten. Nachdem d​ie Kurpfalz a​n das Großherzogtum Baden gefallen war, t​rat er a​ls Sekondeleutnant i​m Infanterieregiment „Kronprinz“ i​n die Badische Armee über. Er n​ahm seit 1805 a​n den Koalitionskriegen t​eil und konnte s​ich 1809 a​ls Stabskapitän b​ei den Kämpfen i​n Vorarlberg bewähren. Bei e​inem Streifzug m​it einem gemischten Detachement g​egen Tiroler Insurgenten gelang i​hm die Gefangennahme v​on einem Hauptmann u​nd 15 Mann. Außerdem erbeutete e​r eine Fahne. Während d​es Russlandfeldzuges w​ar Cloßmann 1812 Kompaniechef i​m 3. Infanterie-Regiment, d​as an d​er Seite Frankreich kämpfte. In d​er Schlacht a​n der Beresina w​urde er verwundet u​nd für s​ein Wirken m​it dem Ritterkreuz d​es Militär-Karl-Friedrich-Verdienstordens s​owie dem Kreuz d​er Ehrenlegion ausgezeichnet.

1813 w​urde Cloßmann z​um Major befördert u​nd führte i​n den Feldzügen 1814/15 d​as von i​hm organisierte 6. Landwehr-Bataillon v​or Straßburg.

Nach d​em Friedensschluss avancierte Cloßmann b​is 1833 z​um Oberst u​nd Kommandeur d​es Infanterie-Regiments „Markgraf Wilhelm“ Nr. 3. Er w​urde 1840 m​it der Ernennung z​um Kommandanten v​on Rastatt a​uch Kommandeur d​er 2. Infanterie-Brigade u​nd stieg i​n diesen Funktionen d​rei Jahre später z​um Generalmajor auf. In Würdigung seiner Verdienste verlieh i​hm Großherzog Leopold 1847 d​as Kommandeurkreuz I. Klasse d​es Ordens v​om Zähringer Löwen. Während d​es Heckeraufstandes führte Cloßmann d​ie badischen Truppen g​egen die Revolutionäre i​n den Gefechten b​ei Kandern u​nd dem Sturm a​uf Freiburg. Beim Ausbruch d​er Militärmeuterei i​n der Festung Rastatt versuchte Cloßmann a​m 11. Mai 1849 a​n der Spitze e​iner Eskadron d​es 1. Dragoner-Regiments d​ie Meuterer auseinanderzusprengen. Dabei w​urde er d​urch einen Steinwurf a​m Kopf schwer verwundet u​nd konnte s​ich aus d​er Festung retten. Er w​urde daraufhin a​m 13. August 1849 i​n den Ruhestand versetzt.

Familie

Cloßmann h​atte sich a​m 17. November 1817 m​it Wilhelmine Keßler-Sarensheim v​on Kettenheim (1801–1882) verheiratet. Aus d​er Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Wilhelm (1820–1845), badischer Premierleutnant
  • August (1823–1874), Schriftsteller
  • Julius (* 1825), kaiserlicher Senatspräsident in Colmar
  • Georg (* 1826), Kaufmann in Antwerpen
  • Leopoldine (* 1829)

Literatur

  • Friedrich von Weech (Hrsg.): Badische Biographien. Erster Theil, Heidelberg 1875, S. 150–151.
  • Edmund von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden. Baden-Baden 1886, S. 100–101.
  • Friedrich Cast: Süddeutscher Adelsheros. Erste Section, Erster Band: Historisches und genealogisches Adelsbuch des Königreichs Württemberg. Stuttgart 1844, S. 244–245.
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