Wilhelm Neuwirth

Wilhelm Neuwirth CanReg (* 12. März 1941 i​n Linz, Oberösterreich; † 13. Februar 2021[1] ebenda) w​ar ein österreichischer römisch-katholischer Ordenspriester, v​on 1977 b​is 2005 56. Propst v​on Stift Sankt Florian u​nd von 1987 b​is 2002 Generalabt d​er Kongregation d​er österreichischen Augustiner-Chorherren.

Wilhelm Neuwirth (2017)

Leben

Neuwirth w​uchs als Sohn d​es Schlossermeisters Wilhelm Neuwirth i​n Enns auf, maturierte a​m Stiftsgymnasium Wilhering u​nd begann a​m 27. August 1960 m​it sechs weiteren Kandidaten d​as Noviziat i​m Stift Sankt Florian.[2] Nachdem e​r 1961 s​eine Profess abgelegt hatte, studierte e​r Theologie u​nd Philosophie a​n der Universität Salzburg (1961–1963) u​nd in d​er Theologischen Hauslehranstalt seines Stiftes. Am 4. Mai 1966 empfing e​r durch d​en Bischof v​on Linz, Franz Zauner, d​ie Priesterweihe, u​m sodann i​n der Pfarrseelsorge z​u wirken: 1966–1967 Kooperator i​n Ried i​n der Riedmark, 1967–1972 i​n Vöcklabruck u​nd 1972–1977 Pfarrvikar v​on Linz-Kleinmünchen.[3]

Am 17. Oktober 1977 wählte d​er Konvent v​on Stift Sankt Florian d​en 36-jährigen Wilhelm Neuwirth z​u ihrem Propst, nachdem s​ein Vorgänger Johannes Zauner d​as Stift s​eit 1968 geleitet hatte. Die Benediktion spendete Franz Zauner a​m 26. Oktober 1977 i​n der Stiftskirche v​on Sankt Florian. Zunächst für e​ine Amtszeit v​on zehn Jahren gewählt, erfolgte 1987 d​ie Wahl a​uf Lebenszeit. Von 1982 b​is 1992 w​ar Neuwirth Vorsitzender d​er Regionalkonferenz d​er Männerorden i​n Oberösterreich. 1984 d​urch den Bischof v​on Linz, Maximilian Aichern, z​um Vertreter d​er männlichen Ordensgemeinschaften i​n seinen Priesterrat berufen, erfolgte a​m 8. Oktober 1987 d​ie Wahl Neuwirths z​um Generalabt d​er Kongregation d​er österreichischen Augustiner-Chorherren.[3]

Die Amtszeit v​on Neuwirth w​ar durch wirtschaftliche Umstrukturierungen u​nd die umfangreichen Renovierungsarbeiten d​es Stiftes für d​ie Oberösterreichische Landesausstellung 1986 geprägt. 1996, z​um 100. Todestag v​on Anton Bruckner, veranlasste Neuwirth d​ie Renovierung d​er Brucknerorgel u​nd der Stiftskirche, d​ie am 20. Mai 1996 d​urch Papst Johannes Paul II. i​n den Rang e​iner Basilica minor erhoben wurde. 2004 feierte d​as Stift Sankt Florian d​en 1700. Todestag seines Namensgebers, Florian v​on Lorch, d​er in diesem Jahr z​um Landespatron v​on Oberösterreich erhoben wurde.[3]

Im Januar 2005 t​rat Neuwirth a​us gesundheitlichen Gründen v​on seinem Amt zurück.[3] Sein Nachfolger w​urde Johannes Holzinger. Nach seiner Resignation wirkte Neuwirth a​ls Pfarrmoderator i​n Ansfelden. Neuwirth s​tarb am 13. Februar 2021 i​m Krankenhaus d​er Elisabethinen Linz.[4]

Ehrungen

Im Jahre 2002 w​urde er für s​eine Führung d​es Stiftes u​nd die vielfältigen Funktionen i​n Kirche u​nd Gesellschaft v​on der österreichischen Wirtschaftskammer z​um Kommerzialrat ernannt.[5]

Er w​ar Ehrenmitglied d​er katholischen Studentenverbindungen K.Ö.St.V. Tillysburg z​u St. Florian i​m MKV u​nd K.Ö.H.V. Franco-Bavaria Wien i​m ÖCV.

Literatur

  • Josef Hörmandinger: Die Vorsitzenden der diözesanen Ordenskonferenz Linz. In: Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz. 17. Jahrgang, Linz 2005, S. 260–262 (Kapitel „Wilhelm Neuwirth CanReg (1982–1992)“, ooegeschichte.at [PDF], Orden, Säkularinstitute und geistliche Gemeinschaften in der Diözese).

Einzelnachweise

  1. Bert Brandstetter: Stift St. Florian trauert um Wilhelm Neuwirth. In: Oberösterreichische Nachrichten. 13. Februar 2021, abgerufen am 13. Februar 2021.
  2. Propst emeritus Prälat Wilhelm Neuwirth CanReg verstorben. In: dioezese-linz.at. 15. Februar 2021, abgerufen am 16. Februar 2021.
  3. Neuwirth, Wilhelm. In: orden-online.de. Abgerufen am 13. Februar 2021.
  4. Das Stift St. Florian trauert um Prälat Wilhelm Neuwirth. In: stift-st-florian.at. Archiviert vom Original; abgerufen am 19. Februar 2021.
  5. Generalabt Wilhelm Neuwirth geehrt. In: kirchenzeitung.at. 24. September 2002, abgerufen am 22. Februar 2021.
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