Pfarrkirche Ried in der Riedmark
Die Pfarrkirche Ried in der Riedmark steht auf einem freien Platz im Süden des Ortes über einer nach Süden abfallenden Geländekante in der Marktgemeinde Ried in der Riedmark im Bezirk Perg in Oberösterreich. Die dem Heiligen Remigius von Reims geweihte römisch-katholische Pfarrkirche – dem Stift Sankt Florian inkorporiert – gehört zum Dekanat Perg in der Diözese Linz. Die Kirche steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).
Geschichte
Der Ort gilt als frühes Zentrum der Seelsorge, urkundlich wohl 1111 genannt, sicher 1122 als Pfarre vom Bistum Passau. 1547 wurde die Kirche dem Stift Sankt Florian inkorporiert.
Vom kleineren Vorgängerbau sind im Dachboden Giebelschrägen am Ostgiegel erhalten. Der Chor wurde um 1400 erbaut. Nach einer längeren Bauunterbrechung wurde der Bau im Westen begonnen mit der Jahresangabe 1439, die Emporenbrüstung nennt 1490, das Langhaus nennt 1497. Der Turm wurde im 15. Jahrhundert erbaut und 1864 im neugotischen Stil erhöht. Die Sakristei entstand im Ende des 17. Jahrhunderts. Von 1880 bis 1995 fand eine Renovierung statt, bei der Werksteine ergänzt und überarbeitet wurden. Das Beichthaus entstand um 1900.
Architektur
Die bemerkenswerte spätgotische Hallenkirche beeindruckt weiters mit der neugotischen Einrichtung.
Das vierjochige Langhaus hat ein dreischiffiges Westjoch, wobei die weiteren Joche zweischiffig weitergeführt wurden, analog wie in der Pfarrkirche Bad Kreuzen und der Pfarrkirche Mauthausen. Das Sternrippengewölbe im Osten auf zwei oktogonalen Mittelpfeilern beinhalten Wirbelräder und sind in der Gestaltung vom Gewölbe in Westjoch mit einfacheren aber unterschiedlichen Rippenfigurationen abgesetzt. Die Westempore zeigt eine bemerkenswerte Maßwerkbrüstung. Der kleinere stark eingezogene einjochige Chor mit einem Fünfachtelschluss ist kreuzrippengewölbt. Der spätgotische Westturm mit stark massivem Mauerwerk trägt einen neugotischen Aufbau. Im nördlichen Chorwinkel ist ein Beichthaus angebaut, im südlichen Chorwinkel eine eingeschoßige Sakristei.
Ausstattung
Die Einrichtung ist bemerkenswert einheitlich neugotisch mit aufwendig geschnitzten Altären von Josef Untersberger. Die Einzelfigur hl. Remigius schuf 1997 Leopold Raffetseder als Kopie nach der Original des Lorcher Meisters um 1520 im Lauriacum Museum in Enns. Der Volksaltar besteht teils aus dem ehemaligen Kanzelkorb von Josef Kepplinger (1898) aus der Filialkirche Niederzirking.
Das Harmonium mit 3 Registern bauten die Gebrüder Rieger im vierten Viertel des 19. Jahrhunderts.
Literatur
- Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Mühlviertel 2003. Ried in der Riedmark, Pfarrkirche hl. Remigius, mit Grundrissdarstellung, Pfarrhof, Ehemaliges Wirtschaftsgebäude. S. 667–670.