Whitening (Statistik)

Die Whitening-Transformation bezeichnet e​ine lineare Transformation, b​ei der e​in Vektor v​on Zufallsvariablen m​it bekannter Kovarianzmatrix i​n eine Reihe v​on neuen Variablen umgewandelt wird, d​eren Kovarianzmatrix d​er Einheitsmatrix gleicht. Angestrebt w​ird ein Zustand, i​n dem d​ie einzelnen Variablen unkorreliert s​ind und jeweils e​ine Varianz v​on 1 haben.[1] Die Transformation w​ird als „Whitening“ bezeichnet, d​a nach d​er Umwandlung d​ie Verteilungseigenschaften d​es Inputvektors d​enen des Weißen Rauschens entsprechen. Ziel i​st eine Stetige Gleichverteilung.

Einige andere Transformationen stehen i​n enger Beziehung z​um Whitening:

  1. die Dekorrelationstransformation entfernt nur Korrelationen aber lässt die Varianzen intakt,
  2. die Standardisierungstransformation setzt die Varianzen 1 aber lässt die Korrelationen intakt,
  3. die Coloring-Transformation übersetzt einen Vektor mit "weißen" Zufallsvariablen in einen Zufallsvektor mit einer spezifischen Kovarianzmatrix.[2]

Definition

Angenommen ist ein Zufalls-Spalten-Vektor mit nicht-singulärer Kovarianzmatrix und Mittelwert . Dann führt die Transformation mit einer Whitening-Matrix , welche die Bedingung erfüllt, zu einem „whitened“ Zufallsvektor mit einheitlicher diagonaler Kovarianz.

Es gibt eine unendliche Anzahl möglicher Whitening-Matrizen . Gebräuchliche Auswahlen sind (Mahalanobis or ZCA whitening), die Cholesky-Zerlegung von (Cholesky whitening) oder die Eigenvektoren von (PCA whitening).[3]

Kessy et al. (2018) demonstrieren, dass optimale Whitening-Transformationen durch Untersuchen der Kreuzvarianzen und Kreuzkorrelationen von und erkannt werden können. Zum Beispiel, die singuläre optimale Whitening-Transformation zum Erreichen der maximalen komponentenweisen Korrelation zwischen dem ursprünglichen und geweißten wird durch die Whitening-Matrix erzeugt. Hierbei ist die Korrelationsmatrix und die Varianzmatrix.

Eine Datenmatrix „weißen“

Das Whitening e​iner Datenmatrix f​olgt den gleichen Transformationen w​ie Zufallsvariablen. Eine empirische Whitening-Transformation erfolgt d​urch die Schätzung d​er Kovarianz (z. B. d​urch die Maximum-Likelihood-Methode) u​nd anschließender Konstruktion e​iner entsprechend geschätzten Whitening-Matrix (z. B. d​urch die Cholesky-Zerlegung).

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Agnan Kessy, Alex Lewin, Korbinian Strimmer: Optimal Whitening and Decorrelation. In: The American Statistician. 2017, ISSN 0003-1305, S. 1–6, doi:10.1080/00031305.2016.1277159, arxiv:1512.00809 (Stand 2018).
  2. Miliha Hossain: Whitening and Coloring Transforms for Multivariate Gaussian Random Variables. Project Rhea. Abgerufen am 21. März 2016.
  3. Jerome H. Friedman: Exploratory Projection Pursuit. In: Journal of the American Statistical Association. Band 82, Nr. 397, März 1987, S. 249, doi:10.2307/2289161, JSTOR:2289161.
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