Westslawische Sprachen

Die westslawischen Sprachen s​ind neben d​en süd- u​nd ostslawischen Sprachen e​iner der d​rei Zweige d​er slawischen Sprachen, d​ie ihrerseits z​ur indogermanischen Sprachfamilie gehören. Sie werden v​on rund 56 Millionen Menschen i​m östlichen Mitteleuropa, v​or allem i​n Polen, Tschechien, d​er Slowakei u​nd der Lausitz gesprochen.

  • Länder, in denen mehrheitlich westslawische Sprachen gesprochen werden
  • Westslawische Sprachen und ihre Dialekte

    Zur westslawischen Sprachfamilie zählen:

    Kennzeichen d​er westslawischen Sprachen gegenüber d​en ost- u​nd südslawischen sind:

    • Urslawisch *tj und *dj sind als c bzw. (d)z vertreten;
      vgl. polnisch świeca, tschechisch svíce, slowakisch svieca, kaschubisch swiéca, ober- und niedersorbisch swěca < urslawisch *světja 'Licht, Kerze'
      oder polnisch miedza, tschechisch meze, slowakisch medza, obersorbisch mjeza, niedersorbisch mjaza < urslawisch *medja 'Rain'.
    • Urslawisch *or, *ol, *er, *el zwischen Konsonanten sind in der tschechisch-slowakischen Gruppe als ra, la, rě, lě und in den anderen westslawischen Sprachen als ro, lo, re, le vertreten (so genannte Liquidametathese);
      vgl. polnisch, obersorbisch mróz, niedersorbisch mroz mit tschechisch mráz, slowakisch mráz < urslawisch *morzъ 'Frost'
      oder polnisch mleko, tschechisch mléko, slowakisch mlieko < urslawisch *melko 'Milch'. Im Sorbischen tritt in diesen Gruppen zumeist ein Wandel e > o ein, deshalb obersorbisch mlóko (orthographisch mloko), niedersorbisch mloko.
    • Die westslawischen Sprachen werden (anders als die ostslawischen und einige südslawische Sprachen) in lateinischer Schrift geschrieben.

    Siehe auch

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