Wernesgrüner Brauerei
Die Wernesgrüner Brauerei GmbH ist eine deutsche Bierbrauerei in Wernesgrün im sächsischen Vogtland. Die Brauerei gehört seit Januar 2021 zur Carlsberg Brauerei. Die Jahresproduktion 2011 betrug 740.000 Hektoliter.[2] Wernesgrüner Bier war eine geschützte geographische Angabe (Herkunftsbezeichnung).[3] 2012 lag Wernesgrüner in Ostdeutschland, gemessen an der verkauften Menge, an vierter Stelle nach Radeberger, Hasseröder und Krombacher.[2]
Wernesgrüner Brauerei GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 18. März 1436 |
Sitz | Wernesgrün |
Leitung | Sebastian Holtz (CEO) Hanna Fabricius Gunnar Fischer Marc Kemper Kay Knepper |
Mitarbeiterzahl | 106 (2021)[1] |
Branche | Brauerei |
Website | wernesgruener.de |
Geschichte
Am 18. März 1436 erhielten die Gebrüder Schorer (Mitglieder der berühmten Glasmacherfamilie Schürer) das Recht, eine Glashütte im Wald anzulegen. Wie damals für abgelegene, gewerbliche Anwesen üblich und zur Selbstversorgung notwendig, beinhaltete das Glashüttenprivileg auch das Brau- und das Schankrecht. Das Schorersche Gut und das 1589 erbaute Gläsersche Anwesen begründeten den Ort Wernesgrün.
1762 erwarb Familie Günnel die Schorersche Brauerei. Das Gläsersche Gut übernahm 1774 Familie Männel. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts existierten noch fünf unabhängige Brauereien in Wernesgrün. Die größten davon gehörten den Familien Günnel und Männel.
Familie Günnel wurde 1946 enteignet, 1972 auch Familie Männel. Beide Brauereien fusionierten 1974 zum VEB Exportbierbrauerei Wernesgrün. Nach der Wiedervereinigung firmierte das Unternehmen ab 1990 als Wernesgrüner Brauerei AG, wurde 1994 privatisiert und gehörte seit 2002 zur Bitburger Braugruppe. Ab 1991 wurde die Brauerei komplett modernisiert und erweitert. Die historische, denkmalgeschützte Brauereifassade wurde dabei erhalten. Seit 2021 gehört die Brauerei zu Carlsberg Deutschland.[4]
Die Wernesgrüner Brauerei GmbH war bis 2006 namensgebender Hauptsponsor der Fußball-Landesliga Sachsen, der sogenannten „Wernesgrüner Sachsenliga“.
Das Wasser entnimmt die Brauerei aus einem von Wald umgebenen Brunnen südöstlich der bebauten Ortslage, der von den Grundwasserströmen am Süd-West-Hang des Kuhbergs gespeist wird, und einem weiteren Brunnen im Wald am Südhang des Steinbergs. Zur Pufferung des Wassers dienen fünf Wasserbehälter in der Nähe der Brauereistandorte.[5]
- Etikett Wernesgrüner Brauerei KG, vormals C. G. Männel, von 1968 bis zur Verstaatlichung
- VEB Getränkekombinat Karl-Marx-Stadt – Wernesgrüner Pils
- Etikett aus der Zeit nach 1990
- Etikett Rückseite
- Flasche
- Kronkorken
- Wernesgrüner Schienenexpress
Weblinks
- Website der Wernesgrüner Brauerei
- Alte Bieretiketten der Exportbierbrauerei Männel auf bieretikettenkatalog.de
- Alte Bieretiketten der Grenzquell-Brauerei Günnel auf bieretikettenkatalog.de
- Bericht in DER SPIEGEL vom 29. Juni 1992 über den Neubeginn nach der Wiedervereinigung
- Bericht in DIE ZEIT vom 7. Oktober 1994 über die Entwicklung seit der Wiedervereinigung
Einzelnachweise
- Sächsische Zeitung 14.6.2021
- Sächsische Zeitung vom 28. November 2012
- Denomination Information Nr. DE/PGI/0017/1174
- Übernahme zum 1. Januar 2021 vereinbart / Carlsberg will Standort im Vogtland ausbauen. In: carlsbergdeutschland.de. Carlsberg (Brauerei), 12. Oktober 2020, abgerufen am 20. Januar 2021.
- Topographische Karte 5440-SO-Wernesgrün des Staatsbetriebs Geobasisinformation und Vermessung des Landes Sachsen, 1. Auflage, Dresden 2006, ISBN 3-89679-521-X