Werner Lihsa
Werner Lihsa (* 3. Juni 1943) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler aus der DDR. Der Torhüter des BFC Dynamo kam zu einem Länderspieleinsatz für die DDR-Nationalmannschaft.
Werdegang
Lihsa kam 1967 von Dynamo Eisleben zum BFC Dynamo. Lihsa war danach einer der besten Torhüter der DDR-Oberliga und erreichte mit den Berlinern 1971 das FDGB-Pokalfinale, welches jedoch Dynamo Dresden gewann. Da die Sachsen als DDR-Meister jedoch im Europapokal der Landesmeister antraten, spielte der BFC im Europapokal der Pokalsieger. Dort verlor der Verein nicht ein einziges Spiel, schied aber trotzdem im Halbfinale nach Elfmeterschießen gegen Dynamo Moskau aus. Tragischer Held dieses Spieles war Werner Lihsa. In den vorhergehenden Runden hatte er mit seinen Paraden einen gewichtigen Anteil am Erfolg der Berliner. Im Halbfinale gegen Moskau jedoch machte er einen Fehler beim Herauslaufen, welcher zum Ausgleich für Moskau und schließlich zum Elfmeterschießen führte. Insgesamt bestritt Lihsa 110 Punktspiele für den BFC Dynamo.
In der DDR-Nationalmannschaft kam Lihsa nie am Weltklassetorhüter Jürgen Croy vorbei. 1972 kommt er beim 3:1 gegen die Tschechoslowakei zu seinem einzigen Länderspieleinsatz, als sich Croy kurz zuvor verletzte. 1975 beendete Lihsa seine Karriere und wurde später Trainer von Dynamo Königs Wusterhausen.
Später arbeitete er als Platzwart im Sportforum Hohenschönhausen, der Heimstätte des BFC Dynamo, und hatte zunehmend Probleme mit dem Alkohol. Im April 2004 tötete Lihsa seine zweite Ehefrau, indem er ihr mit einer Sektflasche auf den Kopf schlug und sie anschließend erwürgte. Wenig später wurde Lihsa vom Berliner Landgericht zu sieben Jahren Haft verurteilt. Das Gericht ging dabei von Totschlag in einem minderschweren Fall aus, da Lihsa zum Zeitpunkt der Tat unter erheblichen Alkoholeinfluss stand.