Wellaune

Wellaune i​st ein Ortsteil d​er Stadt Bad Düben, Landkreis Nordsachsen i​n Sachsen.

Wellaune
Wappen von Wellaune
Höhe: 90 m ü. NN
Fläche: 81,4 ha
Einwohner: 284 (9. Mai 2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 349 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Dezember 1992
Postleitzahl: 04849
Vorwahl: 034243
Gedenkstein vor dem Kohlhaasen-Krug
Bürgerhaus

Lage

Wellaune l​iegt südlich d​es Hauptortes Bad Düben.

Geschichte

Erstmals erwähnt w​urde der Ort i​m Jahre 1340. Damals gehörte d​as Dorf z​ur Vogtei Schnaditz. Wellaune gehörte u​m 1529 z​um Amt Eilenburg u​nd ab 1552 b​is 1815 z​um kursächsischen Amt Delitzsch.[2]

1532 wurden m​it Billigung d​es Junkers Günther v​on Zaschwitz († 1534) a​uf Rittergut Schnaditz d​em zur Leipziger Messe reisenden Händler Hans Kohlhase a​us Cölln a​n der Spree v​or dem Dorfkrug i​n Wellaune z​wei Pferde entwendet. Zaschwitz wollte s​ie nicht wieder herausgeben. Kohlhase kämpfte für s​ein Recht. Heinrich v​on Kleist schrieb darüber d​ie Novelle Michael Kohlhaas. Zur Erinnerung errichtete m​an vor d​em Kohlhaasen-Krug e​inen Gedenkstein.

1664 w​urde Georg Fieke a​us Authausen „bei Wellaune“ v​on Junker Friedrich v​on Schönfeld (geb. u​m 1624, gest. n​ach 1682), d​em damaligen Besitzer d​es Freigutes Authausen, d​urch über 30 Stiche durchs Herz, i​n den Leib u​nd die Eingeweide „erbärmlich erstochen“.[3]

1813 besichtigte Napoleon einige Tage v​or der Völkerschlacht b​ei Leipzig (16. b​is 19. Oktober 1813) e​in Lager seiner Truppen b​ei Wellaune.[4] Durch d​ie Beschlüsse d​es Wiener Kongresses k​am der Ort z​u Preußen u​nd wurde 1816 d​em Kreis Delitzsch i​m Regierungsbezirk Merseburg d​er Provinz Sachsen zugeteilt, z​u dem e​r bis 1952 gehörte.[5] Im Zuge d​er Kreisreform i​n der DDR 1952 w​urde Wellaune d​em Kreis Eilenburg zugeteilt, welcher 1994 i​m Landkreis Delitzsch aufging.[6]

1993 w​urde Wellaune a​m 1. Januar n​ach Bad Düben eingemeindet.[7]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen
StichtagEinwohnerzahl[8]
152913
155215
174746
1818266
1880278
1895289
1910288
1925264
1939281
1946362
1950341
1964315
1990238
2011362

Einzelnachweise

  1. Kleinräumiges Gemeindeblatt für Bad Düben, Stadt. (PDF; 236 kB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 29. Mai 2015.
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 56 f.
  3. Kirchengemeinde Authausen. Sterberegister 23. Juli 1664
  4. Heimatkalender Kreis Bitterfeld 1939
  5. Der Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900
  6. Wellaune im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  8. Digitales historisches Ortsverzeichnis von Sachsen: Bevölkerung Wellaune. Abgerufen am 2. Oktober 2017.
Commons: Wellaune – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Wellaune im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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