Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost

Wasserwerk Jägersburg. Sitz des Wasserbeschaffungsverbandes

Der Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost i​st ein i​m Hessischen Ried gelegener Dienstleister für d​ie lokale u​nd regionale Trinkwasserversorgung m​it Sitz i​n Einhausen. Er h​at als Wasser- u​nd Bodenverband d​ie Rechtsform e​iner Körperschaft d​es öffentlichen Rechts.

Geschichte

Gegründet wurde der Wasserbeschaffungsverband (WBV) am 17. Dezember 1957 von der Gemeinde Einhausen, der Stadt Lorsch, sowie den damals noch selbständigen Gemeinden Fehlheim, Schwanheim (beide heute Stadtteile von Bensheim) und Rodau (heute ein Stadtteil von Zwingenberg).[1]

Am Feuersteinberg auf Lorscher Gemarkung wurde 1960 das erste Wasserwerk des Verbandes in Betrieb genommen, das ausschließlich der Versorgung der damaligen Verbandsgemeinden diente.[2] Es folgte 1968 das größere Wasserwerk Jägersburg im Jägersburger Wald auf Einhäuser Gebiet, das von Anfang an auch zur Lieferung überschüssiger Wassermengen an andere Abnehmer konzipiert war.[3] Dort befindet sich seitdem auch der Sitz des Verbandes.

Die aktuellen Mitglieder sind die Städte Lorsch (mit 33,5 % der Stimmrechte), Bensheim (13,5 %) und Zwingenberg (3 %), die Gemeinde Einhausen (26 %) und der Landkreis Bergstraße (24 %). Lorsch und Einhausen, auf deren Grund die beiden Wasserwerke des Verbandes stehen, verfügen damit zusammen über mehr als 50 % der Stimmen.

Aufgabe

Hauptaufgabe ist die Versorgung der Mitgliedsgemeinden mit Trinkwasser und die Vorsorge, dass das Wasser auch zukünftig in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung steht.

Auch die Gemeinden Biblis und Groß-Rohrheim und die Stadt Heppenheim, die allesamt nicht Mitglieder im Verband sind, beziehen Trinkwasser von ihm.[3][4]

Darüber hinaus liefert der Wasserbeschaffungsverband große Mengen Trinkwasser an die Hessenwasser GmbH für überregionale Verbraucher im Ballungsraum Rhein-Main-Gebiet.[1][5]

Neben der reinen Lieferung von Wasser werden auch Leistungen im Unterhalt und Neubau der Ortsnetzleitungen der Verbandsgemeinden angeboten.

Weitere Informationen

In den vergangenen Jahren geriet der WBV mehrfach in die Schlagzeilen, weil von verschiedener Seite die Änderung der Verbandsstruktur und der Mehrheitsverhältnisse in der Verbandsversammlung gefordert wurde. So wollte die Stadt Bensheim ihren Stimmenanteil erhöhen und diesen zudem dann dem Versorgungsunternehmen GGEW überlassen, einem Mitbewerber des WBV im Wassergeschäft. Die Verbandsversammlung lehnte allerdings dieses Ansinnen ab, eine Klage der Stadt Bensheim und des GGEW dagegen wurde abgewiesen.[6][7]

Die Stadt Heppenheim versuchte mit dem Hinweis, einer der größten Kunden zu sein, eine Mitgliedschaft im WBV zu erzwingen. Auch dies wurde von der Verbandsversammlung abgelehnt, eine Klage der Stadt Heppenheim wurde ebenfalls abgewiesen.[8][4][7]

Einzelnachweise

  1. Der Verband. Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost, abgerufen am 20. April 2011.
  2. Wasserwerk Feuersteinberg. WBV Riedgruppe Ost, abgerufen am 20. April 2011.
  3. Wasserwerk Jägersburg. WBV Riedgruppe Ost, abgerufen am 20. April 2011.
  4. Liefervertrag mit Heppenheim. WBV Riedgruppe Ost, abgerufen am 20. April 2011.
  5. WBV Riedgruppe Ost und Hessenwasser aktualisieren ihre Lieferbeziehungen. allPR.de, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 20. April 2011.
  6. 124 000 Euro für die Einhäuser Gemeindekasse. Echo Online, abgerufen am 20. April 2011.
  7. Bensheimer Klage wurde abgewiesen. Bergsträßer Anzeiger, abgerufen am 20. April 2011.
  8. Belieferung der Stadt Heppenheim, Kurzfristiger Wasserlieferungsvertrag. WBV Riedgruppe Ost, abgerufen am 20. April 2011.
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