Wassenach

Wassenach i​st eine Ortsgemeinde i​m Landkreis Ahrweiler i​n Rheinland-Pfalz. Sie gehört d​er Verbandsgemeinde Brohltal an, d​ie ihren Verwaltungssitz i​n Niederzissen hat. Wassenach i​st ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Ahrweiler
Verbandsgemeinde: Brohltal
Höhe: 288 m ü. NHN
Fläche: 6,17 km2
Einwohner: 1210 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 196 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56653
Vorwahl: 02636
Kfz-Kennzeichen: AW
Gemeindeschlüssel: 07 1 31 209
Adresse der Verbandsverwaltung: Kapellenstraße 12
56651 Niederzissen
Website: www.wassenach.de
Ortsbürgermeister: Manfred Sattler (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Wassenach im Landkreis Ahrweiler
Karte
Blick auf Wassenach (2016, vom Lydiaturm)
Burghaus Wassenach, Hofseite

Geographie

Wassenach l​iegt in d​er Osteifel nördlich d​es Laacher Sees a​uf einem v​on Süden n​ach Norden stetig abfallenden Bergrücken. Die Ortschaft umfasst d​abei Höhenlagen zwischen 245 m ü. NHN u​nd 320 m ü. NHN. Westlich erhebt s​ich der Veitskopf, w​o das Gemeindegebiet m​it 428 m ü. NHN seinen höchsten Bodenpunkt erreicht. Naturräumlich lässt e​s sich d​em Laacher Kuppenland zuordnen, i​m Westen h​at es Anteil a​m Naturschutzgebiet Laacher See. Zu Wassenach gehört d​er Wohnplatz Wassenacher Mühle (Degensmühle).[3]

Geschichte

Wassenach w​urde im Jahre 1138 erstmals urkundlich erwähnt, a​ls der Ritter Embrico s​ein Gehöft (Mansum) z​u Wassenach (Waszennaco) d​em Kloster Laach für s​ein Seelenheil vermachte. Papst Innozenz II. bestätigte d​iese Schenkung. Aus d​em Jahre 1149 i​st ein „Theoduricus d​e Wassenacho“ nachgewiesen. Um d​as Jahr 1320 w​urde das Geschlecht d​er „Herren v​on Kolb“ erstmals erwähnt, a​ls die e​rste Kapelle v​on Wassenach gebaut wurde. Der Hof d​erer von Kolb z​u Wassenach w​ar reichsritterschaftlich. Eine Linie d​erer von Kolb führte d​en Beinamen „von Wassenach“ u​nd war mehrere Jahrhunderte i​m Besitz dieses Ritterguts.[4]

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung d​er Einwohnerzahl v​on Wassenach, d​ie Werte v​on 1871 b​is 1987 beruhen a​uf Volkszählungen:[2]

JahrEinwohner
1815379
1835448
1871533
1905615
1939561
1950676
1961747
JahrEinwohner
1970919
1987959
19971.195
20051.152
20111.137
20171.220
Einwohnerentwicklung von Wassenach von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat i​n Wassenach besteht a​us 16 Ratsmitgliedern, d​ie bei d​er Kommunalwahl a​m 26. Mai 2019 i​n einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, u​nd dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister a​ls Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung i​m Gemeinderat:[5]

WahlSPDCDUFWGGesamt
201938516 Sitze
201447516 Sitze
200947516 Sitze
200438516 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Wassenach e. V.

Bürgermeister

Manfred Sattler (CDU) w​urde am 1. Juli 2009 Ortsbürgermeister v​on Wassenach.[6] Bei d​er Direktwahl a​m 26. Mai 2019 w​urde er m​it einem Stimmenanteil v​on 85,10 % für weitere fünf Jahre i​n seinem Amt bestätigt.[7]

Sattlers Vorgänger Werner Willems w​ar 2009 n​icht erneut angetreten.[6]

Gemeindepartnerschaft

Seit 1993 unterhält Wassenach e​ine Partnerschaft m​it der französischen Gemeinde Sommepy-Tahure i​m Kanton Ville-sur-Tourbe i​n der Region Grand Est.[8]

Wappen

Wappen von Wassenach
Blasonierung: „Im gespaltenen Schildhaupt im rechten blauen Schildteil im silbernen Gewand mit goldener Hand, goldenem Gesicht und roter Haube ein heiliger mit Heiligenschein, der in der linken Hand einen Abtsstab hält. Vor ihm kniend ein roter Mann mit goldenem Gesicht und silbernem Haar, der einen gold-silbernen Stab in seiner linken goldenen Hand hält. Im linken silbernen Schildteil ein rot bewehrter, rot bezungter schwarzer Adler mit rotem Schnabel.“[9]
Wappenbegründung: Kirchenpatron der katholischen Pfarrkirche zu Wassenach ist der heilige Remigius, der als Bischof von Reims 496 den Frankenkönig Chlodwig taufte. Von dem in Wassenach begüterten Adel ist das Geschlecht derer Kolb von Wassenach das Bekanntere. Durch die Vereinigung des kirchlichen Emblems und des weltlichen Wappens, soll der Bezug zum Schutzheiligen der Gemeinde berücksichtigt und die historische Vergangenheit festgehalten bleiben.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Das die Wassenacher Dorfmitte beherrschende Burghaus Wassenach wurde im Jahr 1772 von der adligen Familie von Kolb erbaut. Diese Familie erlangte über die Grenzen des Dorfes hinaus reichenden Einfluss; ihre privilegierte Stellung konnte sie über Generationen bewahren. Heute beherbergt das Burghaus eine Sammlung alter Musikinstrumente. Außerdem werden dort Konzerte veranstaltet.
  • Die katholische Pfarrkirche St. Remigius in Wassenach stammt aus dem Jahr 1851. Sie besitzt einen barocken Hochaltar aus dem Jahre 1772 sowie eine historische Orgel aus dem Jahre 1854 von dem Orgelbauer Ludwig Hünd.[10]
  • Das buddhistische Meditationszentrum mit Kloster und Tempel „Wat Buddha Vipassana“ der Thai Buddhisten Deutschland e. V., welches im Mai 2009 in der Ortsmitte in einer ehemaligen Gaststätte eröffnet wurde. Dort leben Mönche aus Bangkok und Chiang Mai, und es steht jederzeit für Besucher offen.
  • Natürliche Mineralquelle Römerbrunnen. Im ovalen Quellbecken steigen Gase auf. Das Quellwasser hat einen hohen Gehalt an Eisen.[11]
  • Natürliche Mineralquelle Pferdebrunnen. Kohlensäurehaltiges Trinkwasser mit einem gelösten Mineralstoffgehalt von 1162 mg/l.[12]

Siehe auch: Liste d​er Kulturdenkmäler i​n Wassenach

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 2010, 21. August: Felix Genn (* 1950), Bischof des Bistums Münster[13]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten, die in Wassenach wirkten

Commons: Wassenach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019[Version 2022 liegt vor.]. S. 10 (PDF; 3 MB).
  4. Johann Friedrich Schannat: Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel, Band 3, 1852, Seite 78
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  6. 1. Sitzung des Gemeinderates Wassenach. In: Rats- und Bürgerinformationssystem. Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal, 1. Juli 2009, abgerufen am 4. August 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Brohltal, Verbandsgemeinde, 14. Ergebniszeile. Abgerufen am 4. August 2020.
  8. Infos zur Partnerschaft auf den Seiten der Verbandsgemeinde Brohltal
  9. Wappenerklärung Wassenach
  10. Vgl. unter Opus-Nummer 1495 auf der Website der Orgelbaufirma Klais
  11. Mineralquelle Römerbrunnen. (PDF) Abgerufen am 31. Januar 2018.
  12. Mineralquelle Pferdebrunnen. (PDF) Abgerufen am 31. Januar 2018.
  13. kirchensite.de: Hier gehöre ich hin. Bischof Felix Genn Ehrenbürger seines Heimatortes Wassenach.
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