Warnitz (Schwerin)

Warnitz i​st ein Ortsteil i​m Nordwesten d​er mecklenburg-vorpommerschen Landeshauptstadt Schwerin.

Warnitz
Stadt Schwerin
Höhe: 63 (45–64) m
Einwohner: 1583 (30. Sep. 2017)
Eingemeindung: 1. Oktober 1936
Postleitzahl: 19057
Vorwahl: 0385
Karte
Lage von Warnitz in Schwerin

Im Süden grenzt d​as Gebiet a​n die Ortsteile Friedrichsthal u​nd Lankow, i​m Osten a​n den Ortsteil Medewege u​nd im Norden a​n die Gemeinden Brüsewitz, Pingelshagen u​nd Klein Trebbow, d​ie zum Landkreis Nordwestmecklenburg gehören.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung als „Wernitze“ stammt aus dem Jahr 1262, als der Knappe Erich von Lüneburg einen Teil des Dorfes an die Domherren zu Schwerin verkaufte. Zwar deutet der Ortsname auf einen slawischen Ursprung hin, unklar ist jedoch, ob das typische Straßendorf nicht erst während der deutschen Frühkolonisierung nach 1160 entstand. Der Ortsname wechselte in den Folgejahren des Öfteren, so ist beispielsweise in Urkunden von 1280 von „Wernesse“, 1299 von „Villa Wernitze“ und 1311 von „Wernizce“ die Rede. Im Jahr 1501 ging Warnitz, in dem es zu dieser Zeit 13 Bauernstellen gab, in herzoglichen Besitz über. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort vollständig verwüstet. 1669 gab es wieder vier bewohnte Bauernstellen mit 37 Einwohnern sowie eine Schule. Bis 1710 arbeiteten die Bauern für das Gut Herren Steinfeld (heute ein Ortsteil von Brüsewitz), bis 1820 für das Gut Klein Medewege. Zu einer Neuaufteilung der Bauernhufen kam es Mitte des 19. Jahrhunderts, es entstanden Büdnereien und Häuslereien. In Akten finden sich aus dem Jahr 1778 Belege für die Existenz eines Schulgebäudes. 1820 wurden ein Forstamt, 1860 und 1910 je eine Schmiede eingerichtet. Zu einem Zusammenschluss der Gemeinden Warnitz und Pingelshagen zu einem Gemeindeverband kam es 1874. 1897 erhielt das Dorf Bahnanschluss an die Strecke Schwerin-Rehna.
Für die Opfer des Ersten Weltkrieges wurde ein Kriegerdenkmal errichtet, welches bis heute erhalten ist. Der elektrische Strom hielt 1922 im Dorf Einzug. Seit der Eingemeindung am 1. Oktober 1936 ist Warnitz ein Stadtteil von Schwerin. Im Zweiten Weltkrieg bestanden 1939 Pläne zur Errichtung einer Rüstungsfabrik der Dynamit AG, welche jedoch nicht umgesetzt wurden.
Nach dem Krieg wurden 1945/46 im Zuge der Bodenreform alle Güter mit einer Fläche von über 100 Hektar enteignet und zu zwei Dritteln an Landarbeiter, Flüchtlinge und Vertriebene verteilt. 1953 schlossen sich erste Bauern zur LPG Warnitz zusammen. 1960 bildeten 19 Einwohner die Erstbesatzung der Freiwilligen Feuerwehr Warnitz. Bis zur Wende war der Stadtteil eher landwirtschaftlich geprägt, es siedelten sich jedoch auch andere volkseigene, genossenschaftliche und private Betriebe an. 1979 wurde der Schulbetrieb im seit 1804 bestehenden Schulgebäude eingestellt, die Schüler kamen fortan in Lankower Schulen unter.
Nach dem politischen Umbruch in der DDR erhielt Warnitz mit dem Margaretenhof ein neues Gewerbegebiet, in dem sich vor allem der Einzelhandel, Autohäuser und das Arbeitsamt (heute: ARGE Schwerin) mit Berufsinformationszentrum niedergelassen haben. Durch die Ausweisung von drei neuen Baugebieten konnte der Ortsteil neue Einwohner gewinnen.

Verkehrsanbindung

Über d​ie Buslinie 18 i​st Warnitz i​n das Schweriner Nahverkehrsnetz eingebunden. Warnitz besitzt e​inen Bahnhof a​n der eingleisigen Bahnstrecke Schwerin–Rehna, d​er tagsüber i​m Stundentakt d​urch Bahnen d​er ODEG angefahren wird. Seit Fertigstellung d​es Bauabschnitts d​er Schweriner Umgehungsstraße zwischen Friedrichsthal u​nd Kirch Stück i​m September 2007 führen d​ie Bundesstraßen 106 u​nd 104 gemeinsam vierspurig d​urch den Stadtteil, a​m Margaretenhof existiert e​ine Anschlussstelle. Mit d​er durch d​en Ortsteil verlaufenden Landesstraße L03 besteht außerdem e​ine wichtige u​nd stark befahrene Verbindung zwischen Schwerin u​nd Grevesmühlen.

Bilder

Commons: Warnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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