Nahverkehr Schwerin
Die Nahverkehr Schwerin GmbH (kurz der NVS) ist ein in Schwerin ansässiges kommunales Verkehrsunternehmen, das vier Straßenbahn-, 15 Buslinien und eine Fähre betreibt.
Nahverkehr Schwerin GmbH | |
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Basisinformationen | |
Unternehmenssitz | Schwerin |
Webpräsenz | www.nahverkehr-schwerin.de |
Bezugsjahr | 2021 |
Eigentümer | 99 % Stadtwerke Schwerin GmbH, 1 % Stadt Schwerin |
Vorstand | Gert Rudolf (CDU) (Aufsichtsrat) |
Betriebsleitung | Wilfried Eisenberg (Geschäftsführer) Lothar Matzkeit (Prokura) Anne Schäfer (Prokura) |
Mitarbeiter | 247 (Stand: 1.1.2021)
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Linien | |
Spurweite | 1435 mm (Normalspur) |
Straßenbahn | 4 |
Bus | 15 |
Sonstige Linien | 1 Fähre |
Anzahl Fahrzeuge | |
Straßenbahnwagen | 30 SN 2001 1 Tatra Triebwagen T3DC1 hist. Wagen: 1 Typ Wismar je 1 Tatra T3D |
Omnibusse | 16 MB Citaro 2 Standardbus 16 MB Citaro 2 Gelenkbus |
Sonstige Fahrzeuge | 1 Fähre |
Statistik | |
Fahrgäste | Straßenbahn: 12,303 Mio. Bus: 4,768 Mio |
Fahrleistung | Straßenbahn: 1616 Mio. km Bus: 2,002 Mio. km |
Haltestellen | Straßenbahn: 53 Bus: 299 Straßenbahn und Bus: 20 |
Einwohner im Einzugsgebiet |
0,096 Mio |
Länge Liniennetz | |
Straßenbahnlinien | 40,5 km |
Buslinien | 149,9 km |
Betriebseinrichtungen | |
Betriebshöfe | 1 |
Der NVS ist ein 99-prozentiges Tochterunternehmen der Stadtwerke Schwerin GmbH (Eigentümer der Stadtwerke: 100 % Stadt Schwerin).
Geschichte
1881 nahm die erste Schweriner Pferdebahn ihren Betrieb auf zwei Strecken auf. Bereits vier Jahre später wurde sie wegen Unrentabilität wieder eingestellt. Im Jahr 1906 fuhr der erste Omnibus im Linienverkehr, damals wurde die Omnibussparte von einer Kraftfahrtgenossenschaft unterhalten. Auch dieser rentierte sich nicht und man stellte nach wenigen Monaten den Betrieb wieder ein. Am 1. Dezember 1908 wurde schließlich der elektrische Straßenbahnbetrieb feierlich eröffnet. Am 21. Dezember 1935 wurde der städtische Omnibuslinienverkehr in Ergänzung zur Straßenbahn eröffnet.
Im April 1945 wurde das alte Straßenbahndepot in der Wallstraße durch einen Luftangriff getroffen. Dabei wurden, bis auf vier im Einsatz befindliche, alle Trieb- und Beiwagen der Straßenbahn beschädigt oder zerstört. Bereits am 1. Mai 1946 jedoch konnte der Nahverkehr den Fahrbetrieb wieder aufnehmen.
Wie alle anderen Unternehmen in der DDR wurde auch der Nahverkehr Schwerin in die DDR-Planwirtschaft eingegliedert. 1948 erfolgte die Aufnahme in das Kommunalwirtschaftliche Unternehmen (KWU).
1976 wurde der Grundstein für einen neuen großen Betriebshof im Haselholz gelegt. Hier entstanden Werkstätten, Verwaltungsgebäude und eine Umspannstation.
Im Jahr 1982 wurde der VE(K) Nahverkehr als eigenständiger Betrieb dem Kombinatsverbund zugeordnet. Nach der Wende wandelte sich der Nahverkehr 1990 in eine GmbH um. Kurz darauf wurde mit der Erneuerung des Buswagenparkes begonnen. In den Jahren 1991 und 1993 wurden 48 Stadtbusse der Typen Mercedes-Benz O 405 und O 405 G sowie Niederflurbusse von MAN angeschafft, die bis 1995 die Ikarus-Busse ersetzten.
Auch der Nahverkehr Schwerin setzt in Grundzügen das Konzept des Outsourcing um: 1999 wurde ein Teil des Betriebes, darunter die Buslinie 16, in die Schweriner Verkehrs-Service GmbH ausgegliedert, die sich jedoch 2003 wieder auflöste. Im Jahr 2004 erfolgte die Gründung der Mecklenburger Verkehrsservice GmbH Schwerin (MVG), die sich auf Servicefragen wie z. B. den Verkauf von Fahrscheinen und den Fahrdienst konzentrierte. Zum 1. Januar 2019 erfolgte die Aufschmelzung der MVG zurück auf die NVS.
Im Jahr 2000 wurde die MecklenburgBahn (MEBA) als hundertprozentiges Tochterunternehmen des NVS gegründet, die ab 2001 den Personenverkehr auf der 80 Kilometer langen Strecke Rehna – Gadebusch – Schwerin Hbf – Crivitz – Parchim bis Dezember 2013 betrieb. Die MEBA fusionierte 2005 mit der OME zur Ostseeland Verkehr GmbH. An diesem Unternehmen hielten die Veolia Verkehr GmbH 70 % und der NVS 30 % der Anteile. 2014 wurde die Gesellschaft geschlossen.
Straßenbahn
Der NVS ist Betreiber von vier Straßenbahnlinien. Das Schweriner Straßenbahnnetz umfasst heute eine Streckenlänge von 21 Kilometern. Im Linienbetrieb werden ausschließlich moderne Niederflur-Gelenktriebwagen des Typs SN2001 von Bombardier eingesetzt, die in den Jahren 2001 bis 2003 beschafft wurden.
Linien
Seit dem 16. März 2015 wird folgendes Liniennetz betrieben, wobei die Betriebsintervalle tagsüber zum Teil abhängig sind von der Tageszeit bzw. dem Wochentag:
1 | Kliniken – Hauptbahnhof – Marienplatz – Pl. der Jugend – Ostorf – Großer Dreesch – Berliner Pl. – Hegelstraße | alle 15 / 20 / 30 Minuten |
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2 | Lankow Siedlung – Pl. der Freiheit – Marienplatz – Pl. der Jugend – Ostorf – Großer Dreesch – Berliner Pl. – Hegelstraße | alle 15 / 20 / 30 / 70 Minuten |
3 | Neu Pampow – Haselholz – Großer Dreesch – Berliner Pl. – Hegelstraße | alle 30 Minuten (nur Berufsverkehr) |
4 | Kliniken – Hauptbahnhof – Marienplatz – Pl. der Jugend – Ostorf – Haselholz – Neu Pampow | alle 30 / 40 / 60 / 80 Minuten |
Bus
Linien
Folgende Linien werden betrieben (Stand 14. Januar 2022)
5 | Hauptbahnhof P+R – Marienplatz – Pl. der Jugend – Waldfriedhof – Görries (Baustellenfahrplan) |
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6 | Großer Dreesch, Stauffenbergstraße – Zippendorf – Raben Steinfeld, Oberdorf (Baustellenfahrplan) |
7 | Hauptbahnhof P+R – Marienplatz – Pl. der Jugend – Krebsförden |
8 | Lübstorf – Seehof – Kliniken – Hauptbahnhof (– Marienplatz – Pl. der Jugend – Jugendherberge) |
9 | Großer Dreesch, Stauffenbergstraße – Stern Buchholz |
10 | Schelfwerder, Buchenweg – Schloss – Marienplatz – Hauptbahnhof – Pl. der Freiheit – Alter Friedhof – Bleicherufer (Baustellenfahrplan) |
11 | (Kliniken –) Walther-Rathenau-Straße – Schelfmarkt – Friedrichstraße – Hauptbahnhof – Pl. der Freiheit – Alter Friedhof (– Bleicherufer) |
12 | Marienplatz – Kongresshalle – Sacktannen / – Wittenförden |
13 | Lankow Siedlung – Görries – Krebsförden – Otto-von-Guericke-Straße |
14 | Lankow Siedlung – Neumühle – Kongresshalle – Marienplatz – Pl. der Jugend – Jugendherberge |
16 | Görries – Krebsförden – Otto-von-Guericke-Straße |
17 | Friedrichsthal – Lankow Siedlung – Kieler Straße |
18 | Friedrichsthal – Lankow Siedlung – Kieler Str. – Alte Gärtnerei / – Pingelshagen |
19 | Hauptbahnhof P+R – Marienplatz – Pl. der Jugend – Betriebshof NVS |
20 | Großer Dreesch, Stauffenbergstraße – Göhrener Tannen |
Fahrzeuge
Der NVS setzt 16 Solobusse des Typs Mercedes-Benz Citaro 2 O 530 (dreitürig), 16 Gelenkbusse des Typs Mercedes-Benz Citaro 2 O 530 G (viertürig, jeweils Baujahr 2016) sowie vier Busse der vorherigen Generation ein. Neu dazu kamen drei Elektrobusse des Typs Mercedes-Benz eCitaro, die seit März 2020 eingesetzt werden. Ende 2020 setzte der Nahverkehr Schwerin erstmals die drei bereits vor der Pandemie bestellten Mercedes-Benz CapaCity L ein. Diese sollen mehr Platz für Passagiere auf stark genutzten Linien bieten. Die Lackierung der Busse ist NVS-typisch weiß mit hellgelben und blauen Streifen unten. Ausnahmen bilden auch hier die mit Werbung beklebten Busse.
Anbindung des weiteren Umlandes
Die Anbindung ins weitere Umland geschieht durch die Regionalbuslinien der NAHBUS Nordwestmecklenburg GmbH und der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim mbH (VLP).
Fähre
Vom 1. Mai bis zum 30. September wird dienstags bis sonntags und an Feiertagen in der Zeit von 10 Uhr bis 18 Uhr die Fähre Petermännchen über den Pfaffenteich betrieben. Hierfür existiert kein Fahrplan. Die Fahrgäste bestimmen, welche der vier Anlegestellen die Fähre anlaufen soll. Der Fahrpreis für eine Fahrt beträgt für Erwachsene 2 Euro, für Kinder 1 Euro.
Literatur
- NVS GmbH (Hrsg.): Geschichte des Verkehrs in der Landeshauptstadt Schwerin, Schwerin 2008