Walther Schmidt (Kirchenmusiker)
Walther Schmidt (* 17. Januar 1913 in Hamburg; † 9. Oktober 1991 in Lemgo) war ein deutscher Kirchenmusiker.
Leben
Er besuchte die Schule in Erfurt. Dort liegen auch seine familiären Wurzeln mütterlicherseits: Sein Urgroßvater, Karl Steinhäuser, war Organist und Königlicher Musikdirektor an der Kirche St. Marien in Mühlhausen (Thüringen).
Walther Schmidt studierte Kirchenmusik an der evangelischen Kirchenmusikschule des Ev. Johannes-Stiftes Berlin-Spandau, u. a. bei Ernst Pepping. Von 1939 bis 1945 war er als Soldat im Zweiten Weltkrieg.
1945 wurde er Kantor und Organist an der Kirche St. Marien zu Lemgo. Am dortigen Marianne-Weber-Gymnasium wirkte er von 1948 als Musikpädagoge, zunächst als Lehrer, ab 1958 als Studienrat und später als Studiendirektor. Knapp ein Jahr nach Beginn seiner Kantorentätigkeit gründete er 1946 die Marien-Kantorei, mit der ihn zahlreiche Konzertreisen in das Europäische Ausland, vor allem in die Niederlande, die Schweiz, nach Frankreich und Italien, und in die USA führten. Vor allem in den 50er Jahren gelang ihm durch diese Reisen sein Beitrag zur Versöhnung mit den deutschen Nachbarn.
1950 begründete er die Lemgoer Internationalen Orgeltage, deren Organisator er bis zu seinem Tod blieb. 1964 wurde auf seine Initiative hin in Lemgo eine Jugendmusikschule gegründet, der er bis 1985 vorstand. Als städtischer Musikbeauftragter war er ebenfalls bis 1985 tätig.
Für seine Verdienste bekam er im Jahr 1980 den Kulturpreis des Landesverbandes Lippe; 1985 wurde er Ehrenbürger der Alten Hansestadt Lemgo und im Jahr 1988 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Literatur
- Wie alles sich zum Ganzen webt …: Kantor Walther Schmidt und sein Lebenswerk. Bielefeld: Verl. für Religionsgeschichte 1992 ISBN 3-927085-57-X
Weblinks
- Alte Hansestadt Lemgo – Er kam der Orgel wegen - und blieb
- Werke von und über Walther Schmidt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek