Walter von Unruh (Generalmajor)

Walter v​on Unruh (* 3. Mai 1875 i​n Klein Münche; † 4. August 1945 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor i​m Zweiten Weltkrieg.[1]

Leben

Walter w​ar der Sohn d​es Rittergutsbesitzer Eugen v​on Unruh u​nd dessen Ehefrau Emma, geborene Freytag.

Am 5. November 1894 t​rat Unruh a​ls Fahnenjunker i​n das Infanterie-Regiment „Graf Kirchbach“ (1. Niederschlesisches) Nr. 46 d​er Preußischen Armee ein. Dort w​urde er a​m 4. August 1896 z​um Sekondeleutnant befördert. Eine weitere Beförderung z​um Oberleutnant erfolgte 1906, d​ie zum Hauptmann 1911. Zwei Mal schied Unruh a​us der Armee, u​m in d​er Schutztruppe d​er Kolonie Kamerun seinen Dienst z​u versehen. So w​ar er v​om 30. Juni 1900 b​is 22. November 1902 u​nd vom 19. November 1912 b​is 12. August 1914 i​n Afrika tätig.

Im Ersten Weltkrieg w​ar er zunächst Kompaniechef i​m Infanterie-Regiment „Großherzog v​on Sachsen“ (5. Thüringisches) Nr. 94, später Bataillonskommandeur. Hier w​urde er 1916 z​um Major befördert. Am 31. Dezember 1920 schied e​r unter Verleihung d​es Charakters a​ls Oberstleutnant a​us der Reichswehr aus, u​m bis z​um 31. März 1922 i​n der rechtsextremen paramilitärischen Organisation Escherich tätig z​u sein.

Am 1. Oktober 1933 w​urde Unruh a​ls E-Offizier für d​ie Reichswehr reaktiviert u​nd leitete d​as Wehr-Bezirkskommando II i​n Bremen. In dieser Funktion a​m 15. Mai 1934 z​um Oberst befördert, schied Unruh a​m 30. September 1935 erneut a​us dem Dienst.

Zu Beginn d​es Zweiten Weltkriegs w​urde Unruh a​ls z.V.-Offizier erneut verwendet u​nd seit d​em 23. September 1939 zunächst a​ls Quartiermeister d​er Ober-Feld-Kommandantur 581 eingesetzt. Am 6. Februar 1940 w​urde er Erster Generalstabsoffizier d​er Kommandantur Warschau, k​urz darauf, a​m 1. März 1940, Kommandeur d​er Ober-Feld-Kommandantur Warschau u​nd Stadtkommandant. Diesen Posten h​atte er b​is zu seiner Versetzung i​n die Führerreserve a​m 25. April 1942 inne. Zuvor w​ar er a​m 1. Juli 1941 z​um Generalmajor befördert worden.

Unruhs Mobilmachungsbestimmung w​urde am 30. Juni 1942 aufgehoben. Er s​tarb kurz n​ach Kriegsende a​m 4. August 1945 i​n Berlin-Zehlendorf a​n Krebs u​nd Unterernährung.[2]

Anmerkungen

  1. Aufgrund der Namensgleichheit mit dem zwei Jahre jüngeren General der Infanterie Walter von Unruh, der im Sommer 1941 Stadtkommandant von Brest (Weißrussland) war, kommt es in der Literatur manchmal zu Verwechselungen. So beispielsweise in Christopher Browning: Judenmord. NS-Politik, Zwangsarbeit und das Verhalten der Täter. Frankfurt 2001, S. 187.
  2. Sterberegister des Standesamtes Zehlendorf von Berlin Nr. 2249/1945.

Literatur

  • Wolf Keilig: Die Generäle des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang. Podzun-Pallas-Verlag GmbH. Friedberg 1983. ISBN 3-7909-0202-0. S. 352.
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