Walter Sethe

Walter Sethe, auch: Walther (* 2. April 1898 i​n Bochum; † 10. November 1955 i​n Lemgo) w​ar ein deutscher Verwaltungsbeamter, u​nter anderem Landrat i​n Suhl u​nd Stadtdirektor v​on Lemgo.

Walter Sethe 1955

Leben und Werk

Sethe n​ahm 1916–1918 a​m Ersten Weltkrieg teil. Von 1919 b​is 1923 studierte e​r Jura i​n Münster, Hamburg u​nd Berlin. Nach d​em Zweiten Staatsexamen w​ar er a​ls Assessor a​n den Landratsämtern i​n Vohwinkel, Düsseldorf, Bielefeld u​nd Suhl tätig.[1] Sethe w​urde dort i​m September 1933 a​ls Landrat d​es Landkreises Schleusingen i​n der preußischen Provinz Sachsen, Regierungsbezirk Erfurt eingesetzt.[2]

Nach dem Einzug der 3. US-Panzerdivision unter Befehl des Generals George S. Patton am 3. April 1945 wurde Sethe nahe Gotha in einem Lager interniert. Ende Februar 1946 wurde er in die amerikanische Besatzungszone nach Darmstadt verbracht, weiter verhört und im Juni in Oeslau entlassen.[3] Am 25. November 1947 wurde Sethe in Lemgo aus vier Bewerbern zum Stadtdirektor gewählt und am 3. Dezember 1947 in das Amt eingeführt. Er ersetzte damit den kommissarischen Stadtdirektor, den Detmolder Regierungsinspektor Clemens Becker. Über seine Zeit als Stadtdirektor urteilte die Stadtgeschichtsschreibung: „Die Wahl Sethes und seine erfolgreiche Verwaltungsführung haben in den folgenden Jahren der Lemgoer Kommunalpolitik mannigfache Impulse gegeben und ermöglicht, wichtige Grundlagenentscheidungen für die Entwicklung der Stadt zu treffen.“[4] Sethe war Mitglied im Städtebund und in den Vorständen der Westfälischen Ferngas AG, in der Wesertal GmbH und in der Wohnbau- und Siedlungsgenossenschaft. Des Weiteren förderte die Stadt in seiner Amtszeit die Marien-Kantorei, die Volkshochschule, das Landestheater Detmold und die Nordwestdeutsche Philharmonie.[5]

Walter Sethe w​ar der Bruder v​on Paul Sethe u​nd Vater v​on Walther Sethe u​nd Stefan Sethe.

Quellen

  • Friedrich Brand: Lemgo. Alte Hansestadt und modernes Mittelzentrum; Entwicklung – Analysen – Perspektiven, hg. v. Geographische Kommission für Westfalen, Münster 1992.
  • Tagebuch. zgintern.de, abgerufen am 20. April 2014.

Einzelnachweise

  1. Lippische Rundschau 12. November 1955
  2. Brand, Lemgo, S. 107.
  3. Tagebuch
  4. Brand, Lemgo, S. 77.
  5. Brand, Lemgo, S. 82.
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