Walter Reinhold
Walter Reinhold (* 1. April 1898 in Dresden; † 6. April 1982 in Kulmbach) war ein deutscher Bildhauer.
Leben
Walter Reinhold wurde als erstes von fünf Kindern des Tabakhändlers Otto Reinhold in Dresden geboren. Nach dem Schulbesuch in Halle an der Saale, absolvierte er eine Steinmetzlehre. Die Ausbildung wurde unterbrochen durch den Kriegseinsatz im Ersten Weltkrieg.
1919 wurde Walter Reinhold Schüler bei dem Dresdner Bildhauer Georg Wrba. Es folgte eine intensive Auseinandersetzung mit dem Werk des französischen Bildhauers Aristide Maillol. In der Folge gelang es ihm zahlreiche Werke, vor allem in Dresden, zu vollenden, die allerdings infolge der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg nicht erhalten sind. Im Zweiten Weltkrieg musste Walter Reinhold erneut in den Kriegseinsatz, was sein Verhältnis zur Gesellschaft nachhaltig prägte. Er beteiligte sich am Wiederaufbau Dresdens und Berlins; Freundschaft mit dem Architekten Louis Löschner.
1971 übersiedelte Walter Reinhold nach Hamburg. Über Bamberg gelangte er bereits schwer erkrankt nach Kulmbach, wo er im Alter von 84 Jahren starb. In Kulmbach wurde der Kontakt zu Hans Lewerenz aufgegriffen. Hans Lewerenz ermöglichte dort die Aufstellung des „Fischträgers“, dem letzten Werk des Bildhauers.
Werke (Auswahl)
- Skulpturen im Zuge des Wiederaufbaus des Dresdner Zwingers (1945–1963)
- Giebelfigur an der Humboldt-Universität Berlin (Sandstein 1953)
- Trümmerfrau in Dresden (1952 Eisenguss; Ersatz in Bronze 1967)
- Fischerbrunnen in Dresden; Innenhof des Fritz-Löffler-Gymnasiums Bernhardstraße 18 (1955)
- Fischträgerbrunnen in Kulmbach (Gips 1954; Bronzeguss posthum 1984)
Nachwirkung
In Zusammenhang mit der Zerstörung Dresdens und dem daran anschließenden Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde vor dem Rathaus Dresden die überlebensgroße Bronzefigur der Trümmerfrau auf einem Sockel aus Trümmerziegelmauerwerk zur Würdigung der Leistungen der Dresdner Frauen aufgestellt. Durch die Fortsetzung der Wiederaufbauaktivitäten (Frauenkirche, Neumarktbebauung) erhält dieses Denkmal eine erneute Beachtung.
Die Asche des Künstlers wurde nach Dresden überführt. Das Grab befindet sich in der Nähe des historischen Krematoriums und steht heute unter Denkmalschutz. Der Nachlass liegt in geordneter Form vor und befindet sich in der Privatsammlung von Brigitta Lewerenz.
Quellen und Belege
- Herbert Reinoß: Zeugen unserer Vergangenheit. Gütersloh 1987. S. 338 (Abbildung Trümmerfrau und Text)
- Heinz Quinger: Kunst-Reiseführer Dresden und Umgebung. 2. Auflage. DuMont, Köln 1994. S. 96 (Abbildung Trümmerfrau und Text)
- Walter Reinhold: Nachgelassene Werke und Schriften. geordnet von Brigitta Lewerenz. Kulmbach 1984.
- Walter Reinhold: Autograph 15.02.1981 an Jan Lewerenz. Im Besitz des Empfängers, Berlin.
- Ulrich Pohle: Unsere schöne Heimat: Brunnen. Sachsenverlag, Dresden 1958. S. 61. (Abbildung Fischerbrunnen und Text)