Walter Ernst (Konsistorialpräsident)

Walter Friedemann Ernst (* 5. März 1857 i​n Gotha; † 17. Januar 1928 i​n Eppstein) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist. Er w​ar Konsistorialpräsident d​er Evangelischen Landeskirche i​n Nassau, e​iner Vorgängerkirche d​er Evangelischen Kirche i​n Hessen u​nd Nassau.

Leben

Ernst besuchte d​as Maria-Magdalenen-Gymnasium i​n Breslau u​nd studierte Rechtswissenschaft a​n der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg u​nd der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität. Er w​ar Mitglied d​er Corps Rhenania Heidelberg u​nd Borussia Breslau.[1] Nach d​em Referendarexamen u​nd der Promotion z​um Dr. iur. t​rat er 1878 i​n die Rechtspflege. Zunächst diente e​r als Einjährig-Freiwilliger i​n Naumburg (Saale). 1883 w​urde er Assessor b​eim Oberlandesgericht Breslau, 1884 Amtsrichter i​n Oppeln.

Er t​rat 1887 z​ur allgemeinen Staatsverwaltung über u​nd wurde 1889 Regierungsrat b​ei der Preußischen Ansiedlungskommission i​n Posen. 1892 k​am er a​n das Oberpräsidium d​er Provinz Ostpreußen. In Königsberg i. Pr. w​urde er 1897 Verwaltungsgerichtsdirektor. Im September 1899 t​rat er a​n die Spitze d​es Konsistoriums i​n Wiesbaden, d​er Leitungsbehörde d​er evangelischen Kirche i​m ehemaligen Herzogtum Nassau, d​as seit 1866 e​in Teil d​er preußischen Provinz Hessen-Nassau war. Ab 1900 leitete e​r im Nebenamt a​uch das Konsistorium d​er Evangelischen Landeskirche Frankfurt a​m Main.

Im Ersten Weltkrieg w​ar Ernst anfangs Hauptmann d​er Landwehr u​nd Kompanieführer b​eim Ersatz-Landsturm-Bataillon; a​uf Veranlassung d​es Kultusministeriums w​urde dann a​ber wieder für s​eine Dienststelle reklamiert. Aus Anlass d​er Jahrhundertfeier d​er Nassauischen Union verlieh d​ie theologische Fakultät d​er Philipps-Universität Marburg 1917 d​ie Ehrendoktorwürde. Am 1. Juli 1919 t​rat er i​n den Ruhestand. Im Frühjahr 1920 z​og er n​ach Eppstein.[2]

Ehrungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 70, 277; 18, 574.
  2. Archiv des Corps Borussia Breslau
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