Walery Sławek

Walery Jan Sławek a​lias Gustaw (* 2. November 1879 i​n Strutynka b. Nemyriw; † 3. April 1939 i​n Warschau) w​ar polnischer Freimaurer, PPS-Politiker, Gründer d​es Bezpartyjny Blok Współpracy z Rządem, e​iner der engsten Mitstreiters Józef Piłsudskis, e​iner der Sanacja-Führer u​nd dreimaliger Ministerpräsident Polens s​owie Sejmmarschall (22. Juni 193827. November 1938).

Walery Sławek

Sławek entstammte einer verarmten Szlachta-Familie aus Strutynka bei Niemirowo. Während der Revolution 1905 gehörte er der Kampforganisationsführung der PPS an. Zusammen mit Piłsudski gründete er paramilitärische Kampfgruppen und wurde während des Ersten Weltkrieges Offizier der 1. polnischen Brigade und Begründer der POW. Nachdem die 1. und 3. polnische Brigade dem Kaiser den Treue-Eid verweigerten, wurde er von den Deutschen in der Warschauer Zitadelle, in Szczypiorno und Modlin inhaftiert und erst nach der deutschen Niederlage am 12. November 1918 freigelassen. Während des Polnisch-Sowjetischen Krieges war er Geheimdienstchef und Leiter der politischen Abteilung.

1928 gründete e​r zur Unterstützung d​er Regierungslager d​en BBWR, w​urde dessen Leiter u​nd der Chefideologe, n​ach dessen unerwartetem Wahlerfolg. Er h​atte drei Mal d​as Amt d​es Ministerpräsidenten inne:[1]

  • vom 29. März 1930 bis 23. August 1930
  • vom 4. Dezember 1930 bis 26. Mai 1931
  • vom 28. März 1935 bis 12. Oktober 1935

und w​urde 1935 a​ls Staatspräsident gehandelt. Die meisten Grundgesetzänderungen d​er April-Konstitution 1935 entstammten seiner Feder. Nach Piłsudskis Tod verlor Sławek jedoch a​n Einfluss u​nd Bedeutung, obgleich e​r nach d​em Tod v​on Stanisław Car 1938 kurzzeitig z​um Sejmmarschall wurde.

Sławek richtete u​m 20:45 Uhr a​m 2. April 1939 e​ine Waffe g​egen sich selbst u​nd verstarb u​m 6:45 Uhr a​m nächsten Tag i​n einem Militärkrankenhaus i​n Warschau.

Commons: Walery Sławek – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Regierungslisten der Zweiten Polnischen Republik in den Dokumenten und Materialien zur ostmitteleuropäischen Geschichte
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