Wahlbezirk Österreich unter der Enns 13

Der Wahlbezirk Österreich u​nter der Enns 13 w​ar ein Wahlkreis für d​ie Wahlen z​um Abgeordnetenhaus i​m österreichischen Kronland Österreich u​nter der Enns. Der Wahlbezirk w​urde 1907 m​it der Einführung d​er Reichsratswahlordnung geschaffen u​nd bestand b​is zum Zusammenbruch d​er Habsburgermonarchie.

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 13
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich unter der Enns
Wahlkreisnummer 13
Typ Städtewahlkreis
Region Wien-Mariahilf
Wahlberechtigte5.958  (1911)
Abgeordnete

Geschichte

Nachdem d​er Reichsrat i​m Herbst 1906 d​as allgemeine, gleiche, geheime u​nd direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, w​urde mit 26. Jänner 1907 d​ie große Wahlrechtsreform d​urch Sanktionierung v​on Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit d​er neuen Reichsratswahlordnung s​chuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, w​obei mit Ausnahme Galiziens i​n jedem Wahlbezirk e​in Abgeordneter i​m Zuge d​er Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste s​ich dabei i​m ersten Wahlgang o​der in e​iner Stichwahl m​it absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich u​nter der Enns 13 umfasste j​enen Teil d​es 6. Wiener Gemeindebezirk Mariahilf, d​er nördlich d​er Linie Gumpendorfer Straße, Hirschengasse, Liniengasse, Wallgasse, Gumpendorfer Straße liegt.[1]

Aus d​er Reichsratswahl 1907 g​ing Robert Pattai (Christlichsoziale Partei) i​m ersten Wahlgang a​ls Sieger hervor. Bei d​er Reichsratswahl 1911 setzte s​ich der Sozialdemokrat Karl Leuthner durch.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 w​urde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel a​uf Grund d​er absoluten Mehrheit v​on Robert Pattai i​m ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Robert Pattai[3] Christlichsoziale Partei 2742 52,4 %
Johann Smitka Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1354 25,9 %
Josef Stein deutsch-fortschrittlicher Kandidat 753 14,4 %
Kornke deutsch-nationaler/alldeutscher Kandidat 136 2,6 %
tschechischer Kandidat 102 2,0 %
Sonstige 142 2,7 %
Wahlberechtigte: 5947, Ungültige/Leere Stimmen: 195, Wahlbeteiligung: 91,2 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 w​urde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[4] s​owie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[5] durchgeführt.

Erster Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Robert Pattai Christlichsoziale Partei 1991 38,9 %
Karl Leuthner Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1571 30,7 %
Leopold Engelhart Kandidat des gewerblichen Zentralwahlausschusses 1163 22,7 %
Emil Polesovsky tschechisch-nationaler Kandidat 139 2,7 %
Hermann Winneburg deutsch-nationaler Kandidat 98 1,9 %
Sonstige 157 3,1 %
Wahlberechtigte: 5958, Ungültige/Leere Stimmen: 238, Wahlbeteiligung: 89,9 %

Stichwahl

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Karl Leuthner Sozialdemokratische Arbeiterpartei 2718 53,6 %
Robert Pattai Christlichsoziale Partei 2354 46,4 %
Wahlberechtigte: 5958, Ungültige Stimmen: 264, Wahlbeteiligung: 89,6 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In:  Die Zeitung mit dem Kürzel „caz“ wird von dieser Vorlage (noch) nicht unterstützt. Bitte diesen Fehler hier melden! , 18. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  3. Laut Zeitungsberichten entfielen auf Pattai 2668 Stimmen
  4. Die Wahl in den deutschen Bezirken.. In: Arbeiter-Zeitung, 14. Juni 1911, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Artikel in:  Die Zeitung mit dem Kürzel „caz“ wird von dieser Vorlage (noch) nicht unterstützt. Bitte diesen Fehler hier melden! , 17. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  5. Artikel in: Neue Freie Presse, 21. Juni 1911, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp

Literatur

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