Wa-jewarech David
Wa-jewarech David (hebräisch “וַיְבָרֶךְ דָּוִיד [אֶת ה' לְעֵינִי כל הקָהָל]”; dt. „Es segnete David Gott vor den Augen der Gemeinde“[1]) ist ein jüdisches Gebet.
Beschreibung
Es wird während des Schacharit (Morgengebet) während des Psuke desimra rezitiert. Es besteht aus den Versen 10–13 von Kapitel 29 aus dem 1. Buch der Chronik.[2]
Die Rezitation dieser Verse wurde im 13. Jahrhundert von Rabbi Meir von Rothenburg eingeführt.[3][4]
Die Verse wurden ursprünglich von König David gebildet, als dieser die ganze Gemeinde segnete und die Mittel bereitstellte, um den Tempel (durch den Sohn Salomon) bauen zu lassen.[5] Daher ist es jüdische Sitte geworden, jedes Mal, wenn Mittel im Rahmen der Zedaka bereit gelegt werden, dieses Gebet zu sprechen (außer Schabbat und Jom Tow).[6]
König David erwähnte ausschließlich den Stammvater Jakob und keinen anderen der Erzväter in diesen Versen. Jacob war der einzige Patriarch, der ein Gelübde zum Zehnten schuf.[7] In einigen sephardischen Gemeinden trägt die Sammelbox für die Kollekte die Inschrift: וַיְבָרֶךְ דָּוִיד ( wa-jewarech David; dt. „Er segnete David“).[8]
Das 2. Buch der Könige 12,9-11 schildert, wie der salomonische Tempel in der Regierungszeit des Königs Joasch durch Geld wiederaufgebaut wurde, das Tempelbesucher beim Verlassen des Tempels in eine Lade, in die ein Loch gebohrt worden war, warfen.
Für das ebenfalls Kollekte genannte Kollektengebet im Christentum siehe Tagesgebet.
Text und Übersetzung
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„Es segnete David Gott vor den Augen der ganzen Gemeinde, und David sprach: Gesegnet seist Du Gott, Gott Jisraels unseres Vaters, von fernster Vergangenheit bis zur fernster Zukunft. Dein, Gott, ist die Größe und die Macht und die Herrlichkeit und der Sieg und die Majestät, denn Dein alles im Himmel und auf Erden; Dein ist die Herrschaft und was sich nur irgend wem zum Haupt erhebt. Und der Reichtum und die Ehre geht von Dir aus, und Du waltest über alles, in Deiner Hand ist Kraft und Macht, in deiner Hand Größe und Stärke allem zu verleihen. Und nun, unser Gott, danken wir Dir und sprechen das Thatenlob dem Namen Deiner Herrlichkeit aus.“ | ||
Quelle: Samson Raphael Hirsch: Siddûr tefillôt Yiśrāʾēl, Israels Gebete, (סדור תפלות ישראל).[1] |
Weblinks
Einzelnachweise
- Samson Raphael Hirsch: Siddûr tefillôt Yiśrāʾēl, Israels Gebete, (סדור תפלות ישראל). I. Kauffmann, Frankfurt a. M. 1921, OCLC 18389019, S. 93. online
- Walter Rothschild: Der Honig und der Stachel: Das Judentum – erklärt für alle, die mehr wissen wollen. Gütersloher Verlagshaus, 2009: „WaJewarech David – Dann segnete David. Zitate aus 1 Chron. 21 und Neh. 9 zum Lobpreis Gottes“ (auch einsehbar bei Google Books).
- Joe Bobker: I Didn’t Know That: Torah News U Can Use. Gefen Publishing House, Jerusalem 2007, OCLC 870600197, S. 331.
- Hayim Halevy Donin: To pray as a Jew. A guide to the prayer book and the synagogue service. Basic Books, New York 1980, OCLC 6278819, S. 174.
- Nosson Scherman, Meir Zlotowitz, Sheah Brander: The complete ArtScroll Siddur: weekday, Sabbath, festival: nusach Ashkenaz. Mesorah Publications, Brooklyn, N.Y. 1999, OCLC 471780387, S. 75.
- Menachem Nissel, Aharon Feldman: Rigshei lev: women and tefillah: perspectives, laws and customs. Feldheim, Southfield (MI) 2001, OCLC 47707253, S. 135.
- Hart N. Hasten: I shall not die!: a personal memoir. Gefen Publishing House, Jerusalem 2003, OCLC 50169543, S. 341.
- Herbert C. Dobrinsky: A treasury of Sephardic laws and customs: the ritual practices of Syrian, Moroccan, Judeo-Spanish and Spanish and Portuguese Jews of North America. (hebräisch אוצר דינים ומנהגים של יהודי ספרד / מאת צבי קלמן (הרברט) דוברינסקי), Ktav, New York, N.Y. 1986, OCLC 13359078, S. 181.