Mincha
Als Mincha (hebräisch מִנְחָה) wird das Nachmittagsgebet im Judentum bezeichnet. Es ist eines der drei Gebete, die von religiösen Juden täglich verrichtet werden. Die Zeit für die Verrichtung des Nachmittagsgebets ist nur soweit festgelegt, dass es frühestens eine halbe Stunde nach Ablauf der Hälfte des Tages – dem halachischen Mittag – und möglichst vor Einbruch der Dunkelheit zu erfolgen hat.[1]
An Fasttagen und am Sabbat wird während Mincha aus der Tora gelesen.
Gebete
Die Gebete der Mincha enthalten:
- Aschre
- U-wa le-Zion (nur an Schabbat und Festtagen)
- Toravorlesung (nur an Schabbat und Fasttagen)
- Amida
- Awinu Malkenu (an Fasttagen und den Zehn Tagen)
- Tachanun (weggelassen am Schabbat und bestimmten Festtagen)
- Zidkatcha Zedek (nur am Schabbat)
- Alenu
Sephardim und italienische Juden beginnen die Mincha-Gebete mit Psalm 84 und Korbanot (Numeri 28: 1–8) und fahren normalerweise mit dem Pittum-Hakketoret fort. Der Eröffnungsabschnitt wird mit Maleachi 3: 4[2] abgeschlossen. Aschkenas (deutsche Juden) und Polin (nicht-chassidische polnische Juden) beginnen mit einem Ribon HaOlamim, dann einem Ribon HaOlam, dann Korban HaTamid und dann Aschre.
Von Rosch ha-Schana bis Jom Kippur und an Fastentagen, außer in Fällen, in denen Tachanun weggelassen wurde, wird Avinu Malkenu nach Amida hinzugefügt.
Auf Jom Kippur werden U-wa le-Zion (und Aschre nach Aschkenasim) auf den Neïlah-Gottesdienst verschoben.
Siehe auch
- Schacharit (Morgengebet)
- Maariv (Abendgebet)
Einzelnachweise
- Mincha auf aish.com
- Malachi 3, A Hebrew - English Bible (Original mit englischer Übersetzung). Abgerufen am 22. September 2020.
Weblinks
- Mincha – das Nachmittagsgebet. In: www.de.chabad.org. Chabad Lubawitch, abgerufen am 10. Oktober 2017.
- Das Minchagebet für Werktage in der Übersetzung von Rabbiner Selig Bamberger, Hebräisch/Deutsch