Hodu
Hodu (hebräisch "הוֹדוּ [לה' קָרְאוּ בִּשְּׂמוֹ] "; dt. „Huldiget Gott, verkündet seinen Namen“[1]), auch Hodu-Formel[2] oder Hodu-Psalm, ist ein Dankgebet und gehört zum Psalm 118. Es stammt aus dem 1. Buch der Chronik (Buch der Psalmen, Psalmenüberschriften) 16:8-36[3] und ist eines der längeren Dankgebete. Es wurde zuerst in der Zeit des König David gebetet, danach entwickelte es sich zum Standardgebet.[4] Psalm 105,1; 106,1 sowie 107,1 beginnen mit der Hodu-Formel. Diese gehört in allen drei Psalmen zum Grundbestand. Die Hodu-Formel verbindet diese Geschichtspsalmen mit dem nachfolgenden Psalm 107.[5][6] Die „Hodu-Formel“/„Hodu-Psalmen“ sind ein Bestandteil des Psuke desimra am Schacharit und Schabbat.
Text und Übersetzung
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„Huldiget Gott, verkündet seinen Namen, machet unter die Völker seines Wirkens Thaten bekannt.“ | ||
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„Lobsinget ihm, sinnet über alle seine Wunder. Suchet euren Ruhm in seinem heiligen Namen, daß sich das Herz Derer freue, die Gott suchen.“ | ||
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„Erforschet Gott und seinen unwiderstehlichen Willen, suchet sein Angesicht immerdar.“ | ||
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„Gedenket seiner Wunder, die er gethan, seiner Belehrungsthaten und der Rechtsaussprüche seines Mundes Staat Jisraels seines Dieners, Jaakobs Söhne seine Erwählten!“ | ||
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„Er ist noch Gott unser Gott, über die ganze Erde reichen seine Wirkungen.“ | ||
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„Bleibet für alle Zukunft seines Bundes eingedenk, das von Ihm gebotene Wort ist fürs tausendste Geschlecht.“ | ||
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„Was er mit Abraham geschlossen, und was sein Eid an Jitzchak war, das stellte er für Jakob zum Gesetz, für Jisrael zum ewigen Bund.“ | ||
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„Dir gebe ich das Land Kenaan, das zugemessene Teil eures Erbes, als ihr noch gering an Zahl waret, wie etwas Winziges und Fremdlinge darin.“ | ||
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„Sie wanderten von Volk zu Volk, von Königreich zu anderer Nation.“ | ||
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„Nirgends ließ er Einen zu, ihr Recht zu kränken, und wies Könige über sie zurecht.“ | ||
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„Rührt nicht an meine Geweihten, und an meinen Propheten übt nichts Böses!“ | ||
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„Lobsinget Gott, die ganze Erde, verkündet von Tag zu Tag seine Hilfe.“ | ||
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„Erzählet unter Nationen seine Ehre, unter allen Völkern seine Wunder.“ | ||
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„Daß groß Gott sei und unendlich offenbar in Thaten und Er furchtbar hochstehe über allen Göttern.“ | ||
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„Daß alle Götter der Völker verneinende Götter sind, Gott aber die Himmel hat gemacht, daß Wesenherrlichkeit und Machtherrlichkeit vor seinem Angesicht, Widerstandkraft und Heiterkeit an seiner Stätte gewonnen wird.“ | ||
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„Gebet Gott, Familien der Völker, gebet Gott Ehre und Unwiderstehlichkeit, gebet Gott die Ehre seines Namens, nehmet Huldigungsgabe auf und kommet vor Ihn, werfet euch Gott hin im Herrlichkeitsabglanz des Heiligtums.“ | ||
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„Gehet vor sein Angesicht hin berufen in Wiedergeburtskreisen ein, ihr auf der ganzen Erde, damit auch deine Menschenwelt festgegründet werde und nicht mehr wanke.“ | ||
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„Es freuen sich dann die Himmel, laut freut sich die Erde und unter den Nationen sagt man: Gott ist zur Herrschaft gelangt.“ | ||
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„Das Meer braust und was es füllt, das Gefilde jubelt und Alles was in ihm.“ | ||
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„Dann sind auch alle Waldesbäume heiter laut, weil sie vor Gottes Angesicht sich fühlen, da er kommt zu richten die Erde.“ | ||
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„Bekennet es Gott, daß er gut sei, daß immerdar seine Liebe walte.“ | ||
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„Und saget: ‚Hilf uns, Gott unseres Heiles, und sammle uns und rette uns vor den Völkern, deinen heiligen Namen zu huldigen, unsern Ruhm in deinem Thatenlobe zu finden‘.“ | ||
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„Es sei jedoch Gott, Jisraels Gott, gesegnet von aller Vergangenheit bis zu aller Zukunft hin, und Amen sagte das ganze Volk und Thatenlob weihten sie Gott.“ | ||
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„Erhebet Gott unsern Gott und werfet euch dem Schemel seiner Füße hin, heilig ist er.“ | ||
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„Erhebet Gott unsern Gott und werfet euch seinem heiligen Berge hin, denn heilig ist Gott unser Gott.“ | ||
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„Er aber, barmherzig wie er ist, sühnt auch Sünde und läßt nicht Vernichtung eintreten, nimmt oft seinen Zorn zurück und läßt nie seinen ganzen Unwillen noch werden.“ | ||
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„Gedenke Deines Erbarmens, Gott und Deiner Liebeserweisungen, wie sie von je gewesen.“ | ||
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„Unüberwindlichkeit erkennt Gott zu, dessen Hoheit über Jisrael erscheint wie seine unüberwindliche Macht in den Wolken.“ | ||
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„Gefürchtet wird Du Gott einst von Deinen Heiligtümern aus, Gott Jisraels, er ists, der Unüberwindlichkeit und bewältigende Kräfte einem Volke verleiht, gesegnet werde Gott.“ | ||
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„Gott der Rechtsvertretungen, Gott, Gott der Rechtsvertretungen erscheine.“ | ||
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„Ehre Dich Richter der Erde,laß, was sie erwirken, auf die hochmütigen zurückkommen!“ | ||
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„Doch bei Gott steht die Hilfe, über dein Volk Deinen Segen.“ | ||
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„Mit uns ist Gott Zebaoth, Emporhöhe und Jaakobs Gott.“ | ||
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„Gott Zebaoth, ewiger Fortschritt dem Menschen, der in dich vertraut.“ | ||
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„Gott verleihe Heil. Der König ist’s, als welcher ER uns erhört am Tage da wir rufen.“ | ||
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„Verleihe deinem Volke Heil und segne Dein Erbe, und weide sie und trage sie hoch bis in die Ewigkeit.“ | ||
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„Unsere Seele hat Gottes geharrt, unser Beistand und unser Schild ist er noch.“ | ||
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„Denn nur Sein will unser Herz sich freuen, denn in seinen heiligen Namen haben wir unser Vertrauen gesetzt.“ | ||
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„Sei deine Liebe, Gott über uns, wie wir Deiner harren.“ | ||
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„Lasse Gott uns deine Liebe sehen, und dein Heil, gieb es uns.“ | ||
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„Stehe auf uns zum Beistand, und löse uns aus um deiner Liebe willen.“ | ||
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„Ich Gott soll dein Gott sein, der dich aus dem Lande Mizrajim hinaufgeführt, stelle weit dein Verlangen, ich erfülle es.“ | ||
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„Das Volk schreitet zum Heil, dem es also ist!“ | ||
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„Das Volk zum Heil, dessen Gott Gott ist!“ | ||
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„Und ich habe in deine Liebe vertraut.“ | ||
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„Daß mein Herz durch deine Hilfe zum Aufjauchzen komme.“ | ||
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„Ich möchte Gott singen, wie er alles über mich gekommen zur Reife hat gebracht.“ | ||
Quelle: Samson Raphael Hirsch: Siddûr tefillôt Yiśrāʾēl, Israels Gebete, (סדור תפלות ישראל).[1] |
Weblinks
- Schacharit le-Schabbat שחרית לשבת auf daat.ac.il
Einzelnachweise
- Samson Raphael Hirsch: Siddûr tefillôt Yiśrāʾēl, Israels Gebete, (סדור תפלות ישראל). I. Kauffmann, Frankfurt a. M. 1921, OCLC 18389019, S. 46f.
- Judith Gärtner: Die Geschichtspsalmen. Mohr Siebeck, Tübingen 2012, OCLC 817812799, S. 137, 371, 364, 363, 365, 284, 370, 285.
- 1 Chronicles Chapter 16 דִּבְרֵי הַיָּמִים א auf mechon-mamre.org.
- Hayim Halevy Donin: To pray as a Jew. A guide to the prayer book and the synagogue service. Basic Books, New York 1980, OCLC 6278819, S. 176.
- Judith Gärtner: Die Geschichtspsalmen. Mohr Siebeck, Tübingen 2012, OCLC 817812799, S. 284: „Zunächst verbindet die Hodu-Formel, mit der Ps 105,1, 106,1 und 107,1 beginnen und die in allen drei Psalmen zum Grundbestand gehört, die Geschichtspsalmen mit dem nachfolgenden Psalm 107.“
- Judith Gärtner: Die Geschichtspsalmen. Mohr Siebeck, Tübingen 2012, OCLC 817812799, S. 371: „Erstens weist die Hodu-Formel in Ps 106,1, 107,1 118,1.29 und 136 eine strukturgebende Funktion auf, durch die ein Kompositionsbogen beschrieben wird, der von Ps 106 auf Ps 136 zuläuft und auf Ps 100 zurück.“