Volker Tannert
Volker Tannert (* 19. März 1955 in Recklinghausen) ist ein deutscher Maler, Bildhauer und Zeichner. Er gehört zu den wichtigsten Vertretern der Neuen Wilden der 1980er Jahre. Er lebt und arbeitet in Köln, Bonn und in Ligurien nahe Rapallo.
Leben und Werk
Von 1975 bis 1979 studierte Tannert an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf bei Gerhard Richter und Klaus Rinke. 1979 erfolgte ein Studienaufenthalt in New York und im darauf folgenden Jahr an der Cité Internationale des Arts in Paris. 1985 hatte er eine Gastprofessur an der Städelschule in Frankfurt. Tannert erhielt schon in frühen Jahren mehrere Kunstpreise. Er war in den wichtigen Ausstellungen Anfang der 1980er Jahre vertreten, die sich mit der Wilden Malerei befassten, einschließlich der documenta 7 im Jahre 1982. Seine Werke befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen.
Volker Tannert schuf Anfang der 1980er Jahre einige wichtige Werke der Neuen Malerei, darunter zum Beispiel die Arbeit Triumph des Willens, die sich heute im Lenbachhaus in München und in einer zweiten Version in der Neuen Galerie in Linz befindet. Tannert, der 1979 als Assistent von Joseph Beuys bei dessen Retrospektive im Solomon R. Guggenheim Museum in New York beim Aufbau seiner Werke behilflich war, befasste sich wie Beuys intensiv mit der Natur und insbesondere mit der Landschaftsmalerei in der Art Caspar David Friedrichs. In seinen Arbeiten finden sich Versatzstücke, wie zum Beispiel kaputte Alltagsgegenstände, Ruinen oder umgestürzte Bäume, die den Einfluss des Menschen auf Natur und auf das Klima klarmachen sollten. Der Mensch als solcher taucht in seinen Bildern nur sehr selten auf. Viele seiner Landschaften zeugen von einer ausgesprochen pessimistischen Grundhaltung des Künstlers.
Kunstpreise
- 1979: Max Ernst-Stipendium der Stadt Brühl
- 1982: Karl Schmidt-Rottluff Stipendium
- 1983: ars-viva-Förderpreis vom Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft
- 1983: Stipendium Deutsch-Französisches Jugendwerk
- 1985: Förderpreis Glockengasse 4711, Köln
Ausstellungen
- 1976: Museum Wiesbaden[1]
- 1981: Rundschau Deutschland I. München Lothringerstraße
- 1981: Rundschau Deutschland II. Klapperhof, Köln
- 1982: 12 Künstler aus Deutschland. Kunsthalle Kassel + Museum Boymanns, Rotterdam
- 1982: Documenta 7. Kassel
- 1982 Zeitgeist. Martin-Gropius-Bau, Berlin
- 1984: Ursprung und Vision. Madrid; Barcelona; Mexiko-Stadt
Filme
- Martin Kippenberger und Co – Ein Dokument. "Ich kann mir nicht jeden Tag ein Ohr abschneiden". Buch und Regie: Jaqueline Kaess Farquet. München 1985/2010. DVD. 25 min., Independent Artfilms
- . Volker Tannert beim Zeichnen. Ein Erich Kukies Video 2000. 10 Min.
Literatur
- Bernd Fäthke, Volker Tannert, in Ausst. Kat.: Rinkes Klasse im „Raum 27“, 10. Aktion im „Raum 27“, Letztes Mal hast du doch gesagt, daß du keine Kunst machst, Museum Wiesbaden, 21. März – 28. März 1976
- Margot Klütsch (Hrsg.): Volker Tannert: Zeichnungen I, 1980-1990. Städtische Galerie Meerbusch, Herzogenrath 1990, ISBN 3-921801-56-7
- Karl Ruhrberg (Hrsg.): Zeitzeichen. Stationen Bildender Kunst in Nordrhein-Westfalen. DuMont, Köln 1989, ISBN 3-7701-2314-X
Einzelnachweise
- us [Bruno Russ], Rinke und seine Schüler, 10. Aktion im Raum 27, Wiesbadener Kurier, Montag, 22. März 1976; us [Bruno Russ], Düsseldorfer Kunstakademie – und was aus ihr hervorgeht, Wiesbadener Kurier, Mittwoch, 24. März 1976; Düsseldorfer Happyning im Museum Wiesbaden, Wiesbadener Kurier, Samstag, 27. März 1976
Weblinks
- Literatur von und über Volker Tannert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Suche nach Volker Tannert In: Deutsche Digitale Bibliothek
- Suche nach Volker Tannert im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (Achtung: Die Datenbasis hat sich geändert; bitte Ergebnis überprüfen und
SBB=1
setzen) - Materialien von und über Volker Tannert im documenta-Archiv
- Volker Tannert auf kunstaspekte.de