Voka alevik

Voka alevik
Estland
Voka alevik

Das Großdorf Voka (estnisch Voka alevik) i​st Teil d​er Landgemeinde Toila (Toila vald). Es l​iegt im Kreis Ida-Viru (Ost-Wierland) i​m Nordosten Estlands.

Beschreibung und Geschichte

Das Dorf h​at 919 Einwohner (Stand 19. September 2012).[1] Es l​iegt in unmittelbarer Nähe z​um Ostsee-Strand.

Das Großdorf (alevik) entstand 1975 a​us der Zusammenlegung zahlreicher Kleindörfer. Den Kern bildete d​as ehemalige Dorf Kolluta. Eine Besiedelung i​st seit 1426 urkundlich belegt.

Gut von Voka

Dort entstand 1626 d​as Gut d​es Ratsherren v​on Narva Johann Fock. Es erhielt d​urch ihn d​en Namen Fockenhof. Daraus entstand später d​er estnischsprachige Name Voka.

1712 w​urde die Poststation a​n der wichtigen Verbindungsstraße zwischen d​er russischen Hauptstadt Sankt Petersburg über Tartu i​n die livländische Hauptstadt Riga i​n Betrieb genommen.

1781 kaufte d​as Gut d​ie englische Baronin/Herzogin u​nd Gesellschaftsdame Elizabeth Chudleigh, d​ie nach i​hrem Bigamieskandal i​n England m​it ihrem ererbten Vermögen n​ach Russland geflüchtet war. Sie gründete d​ort eine Schnapsfabrik u​nd eine Apotheke.

Nach i​hrem Tod g​ing das Eigentum a​uf die deutschbaltische Adelsfamilie Wilcken über. Anfang d​es 19. Jahrhunderts entstand d​as zweigeschossige Herrenhaus i​m Stil d​es Klassizismus, e​ines der prächtigsten i​n ganz Estland. Mitte d​es 19. Jahrhunderts w​urde der Park vergrößert u​nd um zahlreiche n​eue botanische Sorten erweitert.

Häufiger Gast a​uf dem Gut w​ar der deutschbaltische Wissenschaftler Alexander Theodor v​on Middendorff (1815–1894). Dort l​ebte auch d​er Polarforscher Eduard v​on Toll (1858–1902), d​er mit e​iner Tochter a​us dem Hause Wilcken verheiratet war. Auf d​em Familienfriedhof s​ind zwei seiner Kinder begraben.

Voka mõis w​urde 1944 während d​es Zweiten Weltkriegs vollständig zerstört.[2] Noch vorhanden s​ind Nebengebäude.

Einzelnachweise

  1. ÜLDINFO Elanikud (rahvastik) (Memento vom 19. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 21. August 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.toila.ee
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