Villa Frischauer
Die Villa Frischauer in Ludwigsburg in Baden-Württemberg wurde 1923 errichtet. Die Villa an der Asperger Straße 34 ist ein geschütztes Kulturdenkmal.
Die Villa im Stil des Neoklassizismus wurde für den Asperger Fabrikanten Hans Frischauer (siehe auch Stolpersteine für die Familie Frischauer) nach Plänen von Otto Eichert errichtet. Der zweigeschossige Werksteinbau mit Eisenbetonkonstruktion besitzt ein überhöhtes Treppenhaus mit apsidialem Schluss. Die Zwerchhäuser sind mit Lünettenfenstern versehen. An der Südseite ist ein Terrassenvorbau zum Garten und mittig eine Säulenloggia im Obergeschoss vorhanden.
Die Familie Frischauer wurde 1939 vertrieben. Das Gebäude wurde 1939 vom Ortsgruppenleiter der NSDAP und ehrenamtlichen Bürgermeister Ferdinand Ostertag für die Stadt Ludwigsburg arisiert und dem Bürgermeister Karl Frank als Dienstvilla vermietet. Nach Ende der NS-Herrschaft musste die Stadt die Immobilie an die einzige aus der Familie den Holocaust überlebende Gertrud Frischauer zurückgeben und erwarb sie für einen Marktpreis.[1] Seit 1949 ist die Villa der Sitz des Deutsch-Französischen Instituts.
Die Villa war mehrfach Drehort von Filmen, zuletzt 2018 für den Kurzfilm Struwwelerror der Filmakademie Baden-Württemberg.[2]
Literatur
- Landesdenkmalamt Baden-Württemberg: Stadt Ludwigsburg: Landkreis Ludwigsburg (Denkmaltopographie Baden-Württemberg, Band I.8.1). Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-8062-1938-8, S. 90–91.
Weblinks
Einzelnachweise
- Jochen Faber: Ferdinand Ostertag: Der Brandstifter von der Bausparkasse. In: Wolfgang Proske (Hrsg.): Täter Helfer Trittbrettfahrer. NS-Belastete aus Baden-Württemberg, Band 10: NS-Belastete aus der Region Stuttgart. Gerstetten : Kugelberg, 2019 ISBN 978-3-945893-11-1, S. 342–353
- Struwwelerror bei crew united, abgerufen am 28. Dezember 2019.