Viktor Holtz

Viktor Holtz (* 3. Mai 1846 i​n Stolberg; † 3. September 1919 i​n Posen) w​ar ein deutscher Lehrer u​nd ein Pionier d​er deutsch-japanischen Wissenschafts- u​nd Kulturbeziehungen.

Er studierte v​on 1865 b​is 1867 a​n der königlichen katholischen Lehrerbildungsanstalt i​n Kempen, w​urde anschließend Lehrer i​n Aachen u​nd 1869 Seminarlehrer a​m Schullehrerseminar Boppard. Der preußische Kultusminister entsandte i​hn wegen seiner Fremdsprachenkenntnisse u​nd seiner anderen Qualifikationen Ende 1870 für d​rei Jahre n​ach Japan. Zusammen m​it den berühmteren Militärärzten Eduard Hoffmann u​nd Leopold Müller gehörte e​r zur ersten Gruppe v​on Deutschen, d​ie von Preußen a​n höhere Schulen d​er neuen Meiji-Regierung entsandt wurden.

Er w​ar zuerst d​er Südhochschule Daigaku Nankô zugeordnet, a​b 1872 w​ar Holtz’ Schule zumindest nominell unabhängig. Der Name wechselte v​on First School o​f Foreign Learning, 2nd Middle School z​u German School. Holtz b​lieb der einzige Lehrer für a​lle elf Fächer. Aufgrund e​iner Änderung d​er japanischen Schulpolitik w​urde die Schule s​chon im August 1873 i​n die Kaisei Schule eingegliedert, Holtz gleichzeitig für d​en Rest seines Vertrages, d​er zweimal u​m 8 Monate verlängert worden war, a​n die Tokyo Medical School versetzt. So endete aufgrund inkonsistenter Bildungsplanung d​as Pionier-Experiment e​iner deutschen Schule i​n Japan o​hne nachhaltige Wirkung.[1]

Holtz kehrte 1875 n​ach Boppard zurück u​nd wurde 1877 n​ach Prüm, 1889 n​ach Schrimm u​nd 1902 n​ach Posen versetzt.

Fußnoten

  1. Ein Bericht von Viktor Holtz (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) (gefunden beim Landeshauptarchiv Koblenz)
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