Versteinerter Wald (Namibia)
Der Versteinerte Wald (afrikaans Versteende Woud, englisch Petrified Forest) im südwestafrikanischen Staat Namibia ist ein versteinerter Wald, wie er auch an verschiedenen anderen Stellen der Erde[1] vorkommt.
Versteinerter Wald | |||
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Nationales Erbe in Namibia | |||
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Erbetyp | Naturdenkmal | ||
Lage | Damaraland bei Khorixas | ||
Geographische Koordinaten: | 20° 26′ 18,5″ S, 14° 36′ 18,2″ O | ||
Entstehung | vor 240–300 Mio. Jahren | ||
Anerkennung durch den Rat für Nationales Erbe |
1950 | ||
Aberkennung | – | ||
Trägerschaft | National Heritage Council of Namibia | ||
Website | NHC Namibia |
Geographische Lage
Die geologische Fundstätte befindet sich in der nordwestlichen Region Kunene im ehemaligen Damaraland etwa 30 km westlich der Gemeinde Khorixas. Das Areal liegt auf 760 m[2] rund 500 m nördlich der Hauptstraße C39 (MR39).
Beschreibung
Auf einer Fläche von etwa 300 × 800 m sind 50 bis 60 größere fossile Baumstämme verstreut, die zwischen 240 und 300 Millionen Jahre alt sind. Die größten Stämme sind etwa 30 m lang und haben bis zu 6 m Umfang. Das längste Exemplar besitzt am oberen Ende immer noch einen Durchmesser von fast 1 m, woraus geschlossen werden kann, dass der lebende Baum noch deutlich größer war.[3]
Die Stämme sind in unzählige kleine Stücke zerbrochen; doch obwohl es sich um jahrmillionenaltes Gestein handelt, sind die Jahresringe zu erkennen. Da die Stämme keine Reste von Wurzeln aufweisen, nimmt die Wissenschaft an, dass es sich um Treibholz handelt, das – vermutlich aus Angola – durch eine große Überflutung hier angeschwemmt wurde.[3]
Weil die Hölzer zunächst durch Sedimente luftdicht abgedeckt wurden und anschließend Kieselsäure eindrang, versteinerten sie im Laufe von Jahrmillionen.[3] Durch Erosion kamen sie wieder ans Tageslicht.[4] Es handelt sich dabei nicht um eine „Versteinerung“ im wörtlichen Sinne, da die organischen Substanzen bei solchen Vorgängen nicht in Gestein umgewandelt, sondern durch Gestein ersetzt werden.[4] Je langsamer dieser Prozess vonstatten geht, desto besser bleibt die Struktur des Holzes mit den Jahresringen erhalten. Von der Kristallisation können auch Strukturen betroffen sein und später sichtbar werden, die nicht von der Pflanze stammen.
Versteinertes Holz kann in drei verschiedenen Strukturen auftreten:
- Jaspis mit dichter, feinkörniger Struktur
- Chalcedon mit faseriger Struktur
- Opal mit amorpher Struktur
Die namibischen Versteinerungen liegen als Jaspis vor.[3]
Zwischen den versteinerten Baumstämmen findet man auch die sehr langsam wachsende Welwitschie (Welwitschia mirabilis), die Wappenpflanze Namibias.
- Versteinerter Wald, Übersichtsbild
- Versteinertes Holz neben Welwitschie
- Versteinerter Baumstamm
- Versteinerter Baumstamm
- Versteinerter Baumstamm
- Versteinerter Baumstamm, Detailaufnahme
- Versteinerter Baumstamm, Astloch
- Versteinerter Baumstamm, Querschnitt
Nationales Denkmal
Das Areal des Versteinerten Waldes wurde am 1. März 1950 kurz nach der Entdeckung zum nationalen Denkmal erklärt.[5] Es sollte schon 1994 unter Naturschutz gestellt werden, doch wurde dies bislang nicht realisiert. Einen gewissen Schutz bietet allerdings, dass das Gebiet nur mit einem Führer betreten werden darf.
Literatur
- Nicole Grünert: Namibias faszinierende Geologie. Ein Reisehandbuch. 7. Auflage. Klaus Hess Verlag, Göttingen 2013, ISBN 978-3-933117-12-0.
- Claire und Thomas Küpper: Namibia. Naturschutzgebiete. Reisehandbuch. Ivanowski’s Reisebuchverlag, Dormagen 2000, ISBN 3-923975-60-0.
Weblinks
Einzelnachweise
- Zwei Vorkommen gibt es in Mitteleuropa, in Chemnitz (Deutschland) und Laas (Österreich).
- Topographische Karte (nach Koordinaten, mit Höhenlinien). Auf: opentopomap.org, abgerufen am 24. Juni 2016.
- Versteinerter Wald. Auf: touring-afrika.de, abgerufen am 24. Juni 2016.
- Versteinerte Wälder – wie entstehen die Bäume aus Stein? Auf: simplyscience.ch, abgerufen am 24. Juni 2016.
- Versteinerter Wald. Auf: info-namibia.com, abgerufen am 28. Juni 2018.