Verkehrsbetriebe Glattal
Die VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG betreiben im Auftrag des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) als sogenanntes marktverantwortliches Unternehmen (MVU) den öffentlichen Nahverkehr in den Regionen Glattal und Furttal sowie im Raum Effretikon/Volketswil. Als reines MVU sind die VBG seit 1993 ausschliesslich für die Planung und Umsetzung des Verkehrsangebots zuständig, sämtliche Fahrleistungen werden von Transportbeauftragten erbracht, die Fahrpersonal und Fahrzeuge stellen.
VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG | |
---|---|
Basisinformationen | |
Unternehmenssitz | Opfikon |
Webpräsenz | www.vbg.ch |
Bezugsjahr | 2015[1][2] |
Eigentümer | Gemeinde Bassersdorf Gemeinde Dällikon Gemeinde Dänikon Gemeinde Dietlikon Stadt Dübendorf Gemeinde Fällanden Gemeinde Greifensee Stadt Illnau-Effretikon Stadt Kloten Gemeinde Lindau Gemeinde Nürensdorf Gemeinde Boppelsen Stadt Opfikon Gemeinde Otelfingen Gemeinde Regensdorf Gemeinde Rümlang Gemeinde Volketswil Gemeinde Wallisellen Gemeinde Wangen-Brüttisellen Gemeinde Weisslingen Stadt Zürich Kanton Zürich Ruedi Lais[1] |
Verwaltungsrat | René Huber (Präsident) Ruedi Lais (Vizepräsident) |
Betriebsleitung | Matthias Keller |
Verkehrsverbund | Zürcher Verkehrsverbund |
Mitarbeiter | 19 (VBG) 264 (Transportbeauftragte) |
Linien | |
Stadtbahn | 2 |
Bus | 52[3] |
Statistik | |
Fahrgäste | 31,5 Mio. pro Jahr |
Fahrleistung | 7,3 Mio. km pro Jahr |
Haltestellen | 411 |
Länge Liniennetz | |
Stadtbahnlinien | 12,7 km |
Buslinien | 272,3 km[3] |
Betriebseinrichtungen | |
Länge Gleisanlagen | 12,7 km |
Das Verkehrsnetz der VBG setzte sich 2016 aus 54 Linien (Bus 52, Bahn 2) mit einer Streckenlänge von 285,0 km (Bus 272,3 km, Bahn 12,7 km) zusammen.[3] 2015 wurden 31,5 Mio. Passagiere (Bus 24,0 Mio., Bahn 7,5 Mio.) befördert und 411 Haltestellen angefahren.[2]
Unternehmen
Struktur
Die Verkehrsbetriebe Glattal sind seit Dezember 1997 im Handelsregister des Kantons Zürich als Aktiengesellschaft eingetragen. Seit der Aktualisierung der Statuten im Juni 2003 lautet der Unternehmenszweck im Wesentlichen auf «die Führung und den Betrieb eines öffentlichen Verkehrsnetzes in der Region Glattal und den angrenzenden Gebieten» sowie die dazumal neu in die Statuten aufgenommene «Realisierung der Glattalbahn».
Das Aktienkapital der VBG beläuft sich auf 230'000 Franken, aufgeteilt auf 230 Namenaktien à 1000 Franken. Die Aktien werden nicht öffentlich gehandelt, unter den 23 Aktionären ist nur eine Privatperson, die übrigen 22 sind der öffentlichen Hand zuzuordnen.
Der ursprünglich 15 Mitglieder umfassende Verwaltungsrat wurde Mitte 2003 auf höchstens neun Mitglieder verkleinert.
Die Geschäftsleitung besteht seit Oktober 2007 aus sieben Mitgliedern, die zugleich Leiter einer Abteilung sind. Auf die insgesamt 15 Mitarbeiter entfallen 13 Vollzeitstellen-Äquivalente.
Verwaltungsrat
Im Verwaltungsrat festen Einsitz hat der Direktor des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) als Vertreter des Kantons Zürich (Volkswirtschaftsdirektion). Derzeit (2021) hat er sechs Mitglieder:[4]
- René Huber, Kloten, VR-Präsident
- Doris Meier-Kobler, Bassersdorf, VR-Vizepräsidentin
- Renate Amstutz, Bern, Direktorin des Schweizerischen Städteverbandes
- Martin Gredig
- Roland W. Kobel
- Ulrich Weidmann, Zürich, Vizepräsident Infrastruktur der ETH Zürich
Marktgebiet
Das Marktgebiet der VBG umfasst 20 politische Gemeinden in drei Marktregionen.
- Glattal
- Furttal
- Effretikon/Volketswil
Glattalbus
Busbetrieb
Die VBG übernahmen 1993 die Organisation des Regionalbusnetzes im Glattal. Das Netz war zuvor in den öffentlich-rechtlichen Körperschaften «Verkehrsbetriebe der Region Unteres Glattal» (VRUG) und «Verkehrsbetriebe der Region Mittleres Glattal» (VRMG) zusammengeschlossen, an denen der Kanton Zürich und die betroffenen Gemeinden beteiligt waren, während die Leitung den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) oblag.
Die VBG erbringen keine Fahrleistungen, der Betrieb erfolgt ausschliesslich durch beauftragte Transportunternehmen. Während bestehende Transportaufträge aufgrund eines mehrmonatigen Moratoriums zunächst übernommen werden mussten, werden diese seit etwa 1995 jeweils ausgeschrieben. Später wurden auch die «Verkehrsbetriebe der Region Furttal» (VBRF) aufgelöst und als Marktregion den VBG zugeteilt. Im Herbst 2007 stellten die VBG ihren neuen Unternehmensauftritt vor, der Busbetrieb tritt seither – in Anlehnung an das Tram/Stadtbahn-Projekt «Glattalbahn» – unter dem Namen «Glattalbus» in Erscheinung. Das neue Corporate Design wurde im Laufe des Jahres 2008 auch an den bestehenden Bussen der Transportbeauftragten umgesetzt.
Transportbeauftragte
Für die VBG sind sechs Transportbeauftragte tätig, die jeweils ein Teilnetz betreiben.[3] Das Fahrpersonal ist bei diesen Betrieben angestellt; die Fahrzeuge werden über den ZVV und die VBG beschafft und finanziert, sind hingegen rechtlich im Eigentum der einzelnen Betriebe (Immatrikulation, Versicherung, Bewirtschaftung). ATE Bus, Eurobus, Ryffel und Stadtbus Winterthur besitzen eigene Garagen; die Fahrzeuge von Maag sind hingegen im Buszentrum von Eurobus Welti-Furrer AG in Bassersdorf eingemietet.
- Glattal
- Eurobus Welti-Furrer AG, Bassersdorf
- Maag Busbetrieb AG, Kloten
- Furttal
- Eurobus Welti-Furrer AG, Regensdorf
- Glattal/Effretikon
- ATE Bus AG, Illnau-Effretikon
- Effretikon/Volketswil
- Ryffel AG, Volketswil
- Stadtbus Winterthur, Winterthur
Zuvor ebenfalls für die VBG tätig war Fröhlich Reisen AG mit Sitz in Zürich. Bei der Neuausschreibung seines Teilnetzes nach 10 Jahren verlor das Unternehmen im Februar 2007 seine Linien an Eurobus. Die ebenfalls in der VBZ-Garage Hagenholz eingemieteten Stadtbusse wurden daraufhin an Eurobus verkauft, die auch dazu verpflichtet war, das Fahrpersonal zu übernehmen. Die Knecht Holding, das Mutterunternehmen von Eurobus, übernahm daraufhin auch das komplette Reisebusgeschäft von Fröhlich, mit Ausnahme des Grundeigentums in Oberengstringen, wo sich die Ernest Fröhlich AG angesiedelt hat.
Glattalbahn
Angestossen von der Regionalkonferenz des (mittleren) Glattals «glow», wurde mit dem ZVV das Projekt «Stadtbahn Glattal» in die Wege geleitet. Aufgrund der personellen Überschneidungen zwischen «glow» und den VBG – insbesondere Otto Halter und Ruedi Lais – wurde die Realisierung der Stadtbahn an die VBG übertragen. Die VBG leiten das gesamte Projekt zum Bau der Glattalbahn und sind nach Abschluss der Arbeiten auch Eigentümer der Stadtbahnstrecken, die Bestandteil des Zürcher Tramnetzes sind.
Der Betrieb der Stadtbahn hingegen erfolgt durch die VBZ; während die Ende 2006 verlängerte Linie 11 mit den üblichen Fahrzeugen bedient wird, haben sich die VBG auf der verlängerten Linie 10 (ab Ende 2008) und der neuen Linie 12 (ab Ende 2010) vertraglich den Einsatz von Trams in VBG-Bemalung zusichern lassen, die dem im Herbst 2007 vorgestellten neuen Corporate Design entsprechen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Geschäftsbericht 2015 der VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG, S. 4 (PDF; 2,8 MB).
- Geschäftsbericht 2015 der VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG, S. 12 (PDF; 2,8 MB).
- Mit der VBG unterwegs. In: Website der Verkehrsbetriebe Glattal, April 2016.
- Team. In: vbg.ch. Abgerufen am 22. Dezember 2021.