Vaglia
Vaglia ist eine italienische Gemeinde mit 5231 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in der Metropolitanstadt Florenz in der Region Toskana. Der Ort gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Comunità Montana Mugello.
Vaglia | ||
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Staat | Italien | |
Region | Toskana | |
Metropolitanstadt | Florenz (FI) | |
Koordinaten | 43° 55′ N, 11° 17′ O | |
Höhe | 290 m s.l.m. | |
Fläche | 57 km² | |
Einwohner | 5.231 (31. Dez. 2019)[1] | |
Postleitzahl | 50036 | |
Vorwahl | 055 | |
ISTAT-Nummer | 048046 | |
Volksbezeichnung | Vagliesi | |
Schutzpatron | San Pietro (29. Juni) | |
Website | Vaglia |
Geographie
Vaglia liegt im Mugello, etwa 20 km nördlich von Florenz. Im südlichen Ortsgebiet entspringt der Torrente Mugnone, der 2 von seinen 17 km im Ortsgebiet verbringt und dem südlich gelegenen Arno zufließt. Der Torrente Carza verbringt 8 seiner 14 km im Gemeindegebiet und fließt durch den Hauptort Vaglia.[2] Er schließt sich nördlich von Vaglia bei San Piero a Sieve der Sieve an, die ebenfalls in den Arno mündet.
Ortsteile (frazioni) sind Bivigliano (größter Ortsteil nach Vaglia mit ca. 800 Einwohnern, liegt bei 585 m), Paterno (335 m, ca. 40 Einwohner), Fontebuona (162 m, ca. 375 Einwohner), Caselline (515 m, ca. 335 Einwohner), Pratolino (476 m, ca. 740 Einwohner), Montorsoli (401 m, ca. 400 Einwohner, hat ein gemeinsames Gemeindegebiet mit Sesto Fiorentino), Mulinaccio (450 m, ca. 130 Einwohner, hat ein gemeinsames Gemeindegebiet mit Borgo San Lorenzo) und Viliani (491 m, ca. 70 Einwohner).[3]
Die Nachbargemeinden sind Borgo San Lorenzo, Calenzano, Fiesole, Scarperia e San Piero und Sesto Fiorentino.
Geschichte
Wahrscheinlich waren die ersten Bewohner der Gegend Ligurer, danach siedelten die Etrusker unter Lucumone di Fiesole. Nach deren Niedergang übernahmen die Römer.[4] Die oberhalb der Gemeinde liegende Pieve San Pietro wurde bereits 983 in einem Dokument von Otto II. als existierend erwähnt.[5] 1115 wurde der Ort als Burg (Castello) in einem Dokument des Klosters San Salvatore a Settimo erwähnt.[6] Ab dem 14. Jahrhundert unterstand der Ort Florenz. Von 1551 an gehörte der Ort zu Scarperia.[4] Unter dem Großherzog der Toskana, Leopold I., lebte der Ort in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf, vor allem durch die nun entstandene Poststraße Regia Postale Bolognese von Florenz nach Bologna. Weiteren Aufschwung erlebte Vaglia durch die Zugstrecke Florenz–Faenza, die 1893 fertiggestellt wurde und in Vaglia einen Haltepunkt hat. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort fast vollständig zerstört und später wieder aufgebaut. Die zerstörte Bahnstrecke wurde erst 1999 wieder eröffnet.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirchen
- Pieve di San Pietro, Pieve im Hauptort Vaglia, wurde erstmals 983 erwähnt.[5]
- Chiesa di San Romolo, Kirche im Ortsteil Bivigliano, die bereits vor dem Jahr 1000 entstand. Hier befinden sich ein Altarbild von Andrea della Robbia, eine Holzskulptur von Michelozzo und ein Gemälde von Pietro Annigoni.[5]
- Chiesa di San Cresci a Macioli, erstmals 926 erwähnte Kirche. Der Campanile entstand 1279, die Kirche selbst wurde 1448 komplett restauriert.[5]
- Santuario di Montesenario, Wallfahrtskirche, die 1241 als Konvent aus einer Burgruine entstand. Enthält von Matteo Rosselli das Werk L’ultima Cena (Das letzte Abendmahl) (Refektorium).[7]
- Chiesa di Sant’Andrea a Cerreto Maggio, Kirche aus dem 13. Jahrhundert
- Chiesa di San Niccolò a Ferraglia
- Chiesa di San Michele alle Macchie
- Chiesa di Santo Stefano a Pescina
- Chiesa di Santa Maria, Kirche im Ortsteil Paterno, hier befinden sich Reste eines Altarbildes von Luca della Robbia
- Die Pfarrkirche San Pietro in Vaglia
- Die Kirche San Romolo im Ortsteil Bivigliano
- Werk des Andrea della Robbia in San Romolo
- Wallfahrtskirche von Montesenario
- Das letzte Abendmahl von Matteo Rosselli, 1634
- Villa Medici oder Villa Demidoff
- Statue im Park der Villa Demidoff
- Die Villa di Bivigliano
Villen
- Villa Demidoff in Pratolino
- Villa di Bivigliano, Villa aus dem 16. Jahrhundert im Ortsteil Bivigliano
Verkehr
- Vaglia hat eine Haltestelle an der Bahnstrecke Florenz–Faenza. Von 1999 bis 2012 gab es zudem einen Haltepunkt im Ortsteil Fontebuona.
Literatur
- Emanuele Repetti: VAGLIA (Vallea) in Val di Sieve. In Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (pdf, ital.)
- Touring Club Italiano: Firenze. Touring Editore, Mailand 2007, ISBN 978-88-365-4345-8, S. 628.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
- Offizielle Webseite des Sistema Informativo Ambientale della Regione Toscana (SIRA) zu den Flüssen in Vaglia, abgerufen am 15. November 2014 (italienisch)
- Offizielle Webseite des ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Florenz, abgerufen am 15. November 2014 (italienisch)
- Offizielle Webseite der Gemeinde zur Geschichte von Vaglia, abgerufen am 26. Mai 2019 (italienisch)
- Offizielle Webseite der Gemeinde zu den Kirchen von Vaglia, abgerufen am 26. Mai 2019 (italienisch)
- Emanuele Repetti: VAGLIA (Vallea) in Val di Sieve. In Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana
- Offizielle Webseite der Gemeinde Vaglia zum Convento di Montesenario, abgerufen am 26. Mai 2019 (italienisch)