San Godenzo

San Godenzo i​st eine italienische Gemeinde m​it 1094 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) i​n der Metropolitanstadt Florenz i​n der Toskana.

San Godenzo
San Godenzo (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Metropolitanstadt Florenz (FI)
Koordinaten 43° 55′ N, 11° 37′ O
Höhe 404 m s.l.m.
Fläche 99 km²
Einwohner 1.094 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 50060
Vorwahl 055
ISTAT-Nummer 048039
Volksbezeichnung Sangodenzini
Schutzpatron San Gaudenzio
Website San Godenzo

Panorama von San Godenzo

Geographie

Lage von San Godenzo in der Metropolitanstadt Florenz
Die Abtei San Gaudenzio in der Ortsmitte von San Godenzo
Kirche der Santa Maria a Ficciana

San Godenzo l​iegt etwa 50 km nordöstlich v​on Florenz i​m Bergland d​es Apennin, a​n der Grenze z​ur Provinz Forlì-Cesena (Emilia-Romagna), d​ie hier d​urch den Gebirgspass Passo d​el Muraglione (907 Höhenmeter) vollzogen wird. Der Weg i​n die Emilia-Romagna führt h​ier über d​ie Staatsstraße SS 67. Die dünn besiedelte Gemeinde umfasst e​in Gebiet a​n den nördlichen Ausläufern d​es Monte Falterona, östlich d​es Sieve-Tals. Ungefähr e​in Drittel d​es Territoriums gehört z​um Foreste-Casentinesi-Nationalpark. Der Ort gehört z​ur Verwaltungsgemeinschaft Comunità montana Montagna Fiorentina u​nd liegt a​m gleichnamigen Fluss San Godenzo. In d​er klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden zählt d​er Ort z​u der Zone E, 2891 GG.

Neben d​em Ort San Godenzo gehören z​ur Gemeinde d​ie Ortsteile (Frazioni) Casale, Castagneto, Castagno d’Andrea (die a​m höchsten gelegene Ansiedlung, 725 m), Cavallino, Petrognano u​nd San Bavello.

Die Nachbargemeinden s​ind Dicomano, Londa, Marradi, Portico e San Benedetto (FC), Premilcuore (FC), Santa Sofia (FC) u​nd Pratovecchio Stia.

Geschichte

San Godenzo entstand m​it der Gründung d​er Benediktinerabtei u​m das Jahr 1028. Das Territorium gehörte i​m Spätmittelalter d​en Grafen Guidi u​nd kam 1344 (San Godenzo u​nd San Bavello) bzw. 1366 (Castagno) u​nter die Herrschaft v​on Florenz.

Nach d​er italienischen Einheit 1861 w​uchs der Ort v​on ca. 3400 Einwohnern a​uf ca. 4100 (1911). Danach f​iel die Einwohnerzahl kontinuierlich b​is 1991, a​ls ca. 1100 Einwohner gezählt wurden.

Der Hauptort San Godenzo l​ag an d​er Gotenlinie u​nd wurde i​m 1944 d​urch deutsche Truppen b​eim Rückzug f​ast vollständig zerstört.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen

  • Abbazia di San Gaudenzio – Die Benediktinerabtei im Zentrum von San Godenzo wurde um 1028 vom Bischof von Fiesole Jacopo il Bavaro gegründet. Die dreischiffige romanische Kirche wurde 1070 geweiht. Sie enthält einen Bernardo Daddi zugeschriebenen Flügelaltar (1333) und Werke von Baccio da Montelupo (Holzstatue des Heiligen Sebastian) und Franciabigio (Annunciazione).
  • Chiesa di Santa Maria all’Eremo – Die Kirche wurde im Jahre 1021 zum ersten Mal erwähnt.
  • Chiesa di San Martino – Die Kirche in Castagno d’Andrea stammt aus dem Jahre 1840. Nach der vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde sie wieder errichtet und enthält ein Apsisfresko von Pietro Annigoni.
  • Chiesa di San Niccolò – Kirche im Ortsteil Casale
  • Pieve di San Babila – Die Kirche in San Bavello wurde 1103 zum ersten Mal erwähnt. Bei einem Erdbeben im Jahre 1919 wurde sie zerstört und in der heutigen Form zwischen 1920 und 1924 errichtet.
  • Chiesa di San Giorgio – Die Kirche von Petrognano wurde nach dem Erdbeben von 1919 im Jahre 1938 wieder aufgebaut.
  • Chiesa di Santa Maria a Ficciana – Kirche zwischen Casale und Castagno d’Andrea, die bereits 1276 erwähnt wurde und älteren Ursprungs ist[2]

Persönlichkeiten

Der Renaissancemaler Andrea d​el Castagno (um 1418–1457) w​urde in d​em Ort Castagno geboren, h​eute nach i​hm Castagno d’Andrea genannt.

Literatur

Commons: San Godenzo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: San Godenzo – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Offizielle Webseite der Gemeinde San Godenzo zu den Kirchen, abgerufen am 12. März 2012 (ital.) (Memento des Originals vom 12. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.comune.san-godenzo.fi.it
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