Urs Erbacher
Urs Erbacher (* 25. Oktober 1961 in Arlesheim) ist ein Schweizer Dragster-Rennfahrer.
Karriere
Anfang der 1980er Jahre begann Urs Erbacher mit Beschleunigungsrennen.[1] Vom Geschwindigkeitsrausch über die Viertelmeile begeistert, stieg er später von Autos auf Dragster um. Sein erster bedeutender Erfolg war der FIA Vize-Europameistertitel 2002 in der Top Methanol Funny Car-Klasse. In den Jahren 2003, 2004 und 2005 gewann Erbacher den FIA-Europameistertitel in dieser Serie.[2]
Nach drei Meistertiteln war der Wechsel zu den Top-Fuel-Dragstern, die Königsklasse des Dragster-Rennsports, der nächste Schritt in seiner Karriere. Erbacher schloss seine erste Saison mit den rund 8000-PS-Monstern auf dem dritten Platz ab. Mit seinem Fat Attack Team gewann der mehrfache Rekordhalter 2007 den FIA-Europameistertitel in der Top-Fuel-Klasse.[3] 2008 fuhr der schnellste Schweizer, wie er von der Presse betitelt wurde, in den USA.[4]
Erbacher-Racing rief 2009 eine professionell aufgebaute sogenannte „Racing-School“ ins Leben, welche die notwendigen Schulungs- und Testläufe für die TF-Lizenz ermöglichen sollte. Der US-amerikanischen Fahrer Mike Salinas und der damalige einzige deutsche Anwärter für eine TF-Lizenz (Jens Riehl) wurden damit für eine Top-Fuel-Lizenz qualifiziert.
Auch 2011 konnte Erbacher die EM in der Top-Fuel-Klasse, wenn auch etwas überraschend, für sich entscheiden. Sein direkter Konkurrent Tommy Johnson wurde nach einem Dopingvergehen aus der Wertung ausgeschlossen, wodurch Erbacher erst die Chance auf seinen dritten Titel in der höchsten Kategorie nach 2007 und 2010 erhielt.[5] 2012 nahm er nach einem Gastauftritt in Abu Dhabi an einigen Läufen in den USA teil, verzichtete aber auf die Verteidigung des EM-Titels.
Erfolge
Jahr | Klasse | Rang |
---|---|---|
2002 | Top Methanol Funny Car | FIA Vize-Europameister |
2003 | Top Methanol Funny Car | FIA Europameister |
2004 | Top Methanol Funny Car | FIA Europameister |
2005 | Top Methanol Funny Car | FIA Europameister |
2006 | Top Fuel Dragster | FIA Europameisterschaft: 3. |
2007 | Top Fuel Dragster | FIA Europameister |
2010 | Top Fuel Dragster | FIA Europameister |
2011 | Top Fuel Dragster | FIA Europameister |
Bestmarken
Klasse | Zeit (Sek.) | Geschwindigkeit (km/h) | Jahr | Ort |
---|---|---|---|---|
Top Fuel Dragster (Viertelmeile) | 4.722 | 457,26 | 2011 | Santa Pod Raceway |
Top Fuel Dragster (1000 ft) | 3.993 | 481,13 | ||
Top Methanol Funny Car | 5.694 | 399,60 | 2003 | Santa Pod Raceway |
Privates
Erbacher ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Neben dem Engagement im Motorsport ist er Inhaber eines Unternehmens, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von Custombikes spezialisiert hat. Zudem ist er im Autohandel tätig und betreibt einen Gastronomiebetrieb. Seine Tochter Jndia fährt ebenfalls im Dragster-Rennsport.[6]
Weblinks
- European Drag Racing Database Karriereübersicht von Urs Erbacher
- Offizielle Website von Urs Erbacher
- Urs Erbacher: 8000PS Erdbeben pur Interview mit U. Erbacher (2010). Auf YouTube. Abgerufen am 27. Juli 2020 (de)
- RegioTVplus "Erbacher Top Fuel Racing" Fernsehreportage über Erbacher Racing im „Originalton“ (schweizerdeutsch). Auf YouTube. Abgerufen am 30. Juli 2020
Einzelnachweise
- „Der «Töfflitraum» für ganz böse Buben“, Handelszeitung, 10. März 2010
- Liste der Gewinner der European Dragracing Championships
- "FIA" (Memento vom 11. Dezember 2009 im Internet Archive) Tabelle
- "NHRA" Urs Erbacher in der NHRA Series
- Bericht Automobil Revue; Ausgabe vom 5. Januar 2012 Seite 26
- Dragster-Fahrerin erklärt ihr 10'000-PS-Monster. In: 20minuten.ch, 21. November 2018.