Ureteroskopie

Die Ureteroskopie (Harnleiterspiegelung) ist eine urologische Untersuchung des Harnleiters.

Technik

Für die Ureteroskopie stehen starre, halbstarre und flexible Endoskope zur Verfügung. Sie haben einen Durchmesser von 2,0 bis 4,0 mm und einen Lichtleiter mit Optik, einen Arbeitskanal und einen Spülkanal. Aus technischen Gründen haben sich besonders halbstarre Mini-Ureteroskope bewährt.

Anwendungsbereich

Häufigste Anwendung ist die Entfernung von Harnsteinen oder Steintrümmern nach extrakorporaler Stoßwellenlithotripsie (ESWL). Außerdem findet die Ureteroskopie bei Harnleiterverengungen und als Ausschlussdiagnostik bei Harnleiter- und Nierenbeckentumoren Anwendung.

Voraussetzungen

Vor der Untersuchung werden mit Hilfe von Sonografie (Ultraschall) und Röntgen (Nativaufnahme, Ausscheidungsurographie) die anatomischen Bedingungen der Harnwege untersucht um den Befund darzustellen. Außerdem sind die Erfassung der Parameter der Blutgerinnung (z. B. Quick-Wert und Partielle Thromboplastinzeit), ein kleines Blutbild sowie eine Urinuntersuchung einschließlich Urinkultur erforderlich.

Kontraindikationen

Absolute Kontraindikationen sind Gerinnungsstörungen und Harnwegsinfekte. Eine relative Kontraindikation besteht in der Schwangerschaft. Technische Kontraindikationen können Harnleiterstenosen und Strikturen sein.

Ablauf der Untersuchung

Je nach Problemstellung wird das Ureteroskop unter Sicht durch die Harnröhre und von dort in den Harnleiter geschoben. Ist die Harnröhre nicht durchgängig (z. B. wegen einer vergrößerten Prostata), wird die Harnblase durch die Bauchdecke punktiert und so ein Zugang zu Harnblase und Harnleiter geschaffen. Am Ende der Untersuchung wird eine Harnleiterschiene (versenkter Stent) eingelegt, die, falls keine Komplikationen auftreten, nach 48 Stunden wieder entfernt werden kann. Die Untersuchung findet in der Regel unter Allgemein-Narkose oder Spinalanästhesie statt.

Komplikationen

Mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen mit entsprechender Häufigkeit:

  • Perforation des Harnleiters (ca. 8–17 %)
  • Fieber (ca. 5 %)
  • Entwicklung einer therapiebedürftigen Stenose (ca. 1–5 %)
  • Harnleiterabriss (ca. 0,5 %)

Siehe auch

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