Unternehmen Bassgeiger

Nach dem Unternehmen Holzauge (Tarnname) war die Wetterstation Unternehmen Bassgeiger im Zweiten Weltkrieg einer der letzten Versuche der Kriegsmarine, auf Grönland eine Wetterstation der Wehrmacht in der Arktis zu errichten (Aug. 1943 — Juni 1944). Danach folgten noch die Unternehmen Edelweiß und Unternehmen Zugvogel.

Geschichte

Unter Leitung des Meteorologen Heinrich Schatz verließ Ende August 1943 ein Wettertrupp mit dem ehemaligen Fischdampfer Coburg den norwegischen Hafen Narvik. Durch einen Sturm von ihrem Geleit-U-Boot getrennt, geriet die Coburg in Höhe des 77. Breitengrades etwa 80 Seemeilen vor der Küste Ostgrönlands in Packeis. Das Schiff kam mit Eissprengungen täglich nur wenige hundert Meter voran und sollte nun als schwimmende Station arbeiten. Im Oktober gelang es der Coburg, durch eine Eislücke fast bis zur Küste der Shannon-Insel vorzudringen. Sie blieb dort endgültig stecken und bekam Schlagseite. Die meteorologischen Beobachtungen gingen unterdessen ununterbrochen weiter.

Inzwischen wurde die Wetterstation von amerikanischen Horchfunkern auf Jan Mayen angepeilt. Am 22. April 1944 griff eine Schlitten-Patrouille den deutschen Trupp an. Während des Kampfes fiel der militärische Leiter der Expedition, Leutnant Zacher. Die Deutschen konnten den Angriff abwehren und ihre Arbeit noch sechs Wochen lang fortsetzen. Am 3. Juni 1944 brachte ein deutsches Flugboot den Wettertrupp nach Norwegen zurück. Im Oktober fanden die Amerikaner das verlassene Wrack der Coburg und Reste der Wetterstation.

Literatur

  • Wilhelm Dege, William Barr: War North of 80 – The Last German Arctic Weather Station of World War II. University of Calgary Press, Calgary 2003. ISBN 1-55238-110-2
  • Heinrich Schatz: Die Katastrophe der COBURG im Eis vor Shannon am 18.-19. November 1943. In: Polarforschung, Bd. II, 1950, S. 336–338.

Andere Wetterstationen der Wehrmacht in der Arktis

Siehe auch

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