Unreal Tournament
Unreal Tournament [ˌʌnˈriəl ˈtɔːnəmənt] (kurz: UT, wegen seiner Nachfolger Unreal Tournament 2003 und Unreal Tournament 2004 bisweilen auch UT99 oder UT1 genannt) ist ein futuristischer Ego-Shooter und der zweite Titel der Unreal-Spieleserie und wurde 1999 von GT Interactive veröffentlicht. Der Soundtrack des Spiels wurde (wie bereits bei Unreal) von Alexander Brandon, Michiel van den Bos, Dan Gardopée und Andrew Sega komponiert.
Unreal Tournament | |||
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Studio | Digital Extremes, Epic Games, Loki Software (Linux Portierung)[1] | ||
Publisher | GT Interactive, Infogrames | ||
Erstveröffent- lichung |
Windows:[2] 23. November 1999 Dezember 1999 11. Februar 2000 Mac OS[2] 17. Januar 2000 PlayStation 2[2] 26. Oktober 2000 20. April 2001 Dreamcast[2] 13. März 2001 29. Juni 2001 | ||
Plattform | Windows, Mac OS Classic, Linux, PS2, Dreamcast | ||
Spiel-Engine | Unreal Engine 1.5 | ||
Genre | Ego-Shooter | ||
Thematik | Science-Fiction, Turnier | ||
Spielmodus | Mehrspieler, Einzelspieler | ||
Steuerung | Tastatur, Maus, Gamepad | ||
Systemvor- aussetzungen |
200 MHz CPU, 32 MB RAM, 300 MB Festplatte, 8 MB Grafikkarte | ||
Medium | 2 CD-ROM | ||
Sprache | Englisch | ||
Aktuelle Version | 451b Windows / 451 Linux | ||
Altersfreigabe | |||
Information | In Deutschland indiziert |
2000 wurde eine spezielle Game of the Year Edition (kurz: UT GotY) von Unreal Tournament veröffentlicht, die sich als Standardversion etablierte. UT GotY enthält viele neue Maps und einige neue Spielermodelle sowie die beiden Modifikationen Rocket Arena und Chaos UT.[3]
Handlung
Der Bergbaukonzern Liandri veranstaltet Wettkämpfe, in denen es um Preisgeld und Ehre geht, das „Unreal Tournament“. Hierbei treten verschiedene Kämpfer in Arenen gegeneinander an, um sich in verschiedenen Disziplinen zu beweisen.
In der Einleitung des Spiels heißt es:
„Im Jahr 2291 legalisierte die New-Earth-Regierung Kämpfe ohne Regeln, um die Gewalt unter Weltraum-Bergarbeitern zu kontrollieren. Die Liandri Mining Corporation veranstaltete in Zusammenarbeit mit der New-Earth-Regierung eine Serie von Ligen mit blutigen, öffentlichen Kämpfen.
Die Beliebtheit der Kämpfe stieg mit ihrer Brutalität. Schon bald erkannte Liandri, dass die öffentlichen Wettkämpfe ihr profitabelstes Geschäft wurden. Die professionelle Liga war geboren: Eine Gruppe der brutalsten und besten Krieger aus dem gesamten Weltraum wurden ausgesucht um in einem großen Turnier gegeneinander zu kämpfen.
Jetzt schreibt man das Jahr 2341, 50 Jahre sind vergangen seit der Einführung des Deathmatch. Die Profite des Turniers gehen in die Hunderte von Milliarden. Du wurdest ausgesucht, um in der professionellen Liga nach den Liandri-Regeln zu kämpfen.
Die Zeit ist gekommen:
um zu zeigen, dass du der Beste bist,
um deine Gegner zu vernichten,
um das Turnier zu gewinnen.“
Spielmodi
Im Spiel werden gängige Mehrspieler-Modi und für damalige Verhältnisse exotische Spielmodi gegeneinander gespielt. Hierbei kann man sowohl alleine (Singleplayer) gegen computergesteuerte Gegner (Bots) antreten oder aber auch über Netzwerk oder Internet gegen menschliche Kontrahenten – darauf liegt auch eindeutig das Gewicht des Spiels.
- Deathmatch
- Team-Deathmatch (2 bis 4 Mannschaften)
- Assault (2 Mannschaften)
- Domination (2 bis 4 Mannschaften)
- Capture the Flag (2 Mannschaften)
- Last Man Standing
Waffen und Gegenstände
Es gibt verschiedenste Waffen, Werkzeuge, Ausrüstungsgegenstände und Power-ups in Unreal Tournament, diese sind im Folgenden kurz erklärt. Grundsätzlich müssen für alle Fernkampfwaffen Munitionspakete aufgehoben werden. Die aufgeführten Gegenstände sind in ihrer genannten Ausführung nur in der Originalversion von Unreal Tournament zu finden. In den nachfolgenden Teilen sowie in den meisten Mods werden die Waffen verändert bzw. ersetzt.
Waffen
Unreal Tournament zeichnet sich durch eine Reihe futuristischer Waffen aus. Einige der Waffen stehen dem Spieler direkt nach dem Spawn zur Verfügung, andere müssen erst gefunden werden. Beinahe jede Waffe in Unreal Tournament besitzt zwei Feuermodi, welche nachfolgend erläutert werden.
Enforcer
Der Enforcer ist eine der Standardwaffen, die der Spieler sofort nach dem Spawn trägt, ohne weitere Gegenstände aufsammeln zu müssen. An sich ist der Enforcer eine normale Pistole, die zwei Feuermodi besitzt:
Primärer Feuermodus: Mittlere Distanzen, sehr präzise.
Sekundärer Feuermodus: Geringe Distanzen, minimal höhere Feuerrate, weniger Genauigkeit.
Der Enforcer verwendet die gleiche Munition wie die Minigun, die Munition kann entweder durch Aufsammeln einer Munitionspackung oder eines weiteren Enforcers erhalten werden. Vom Enforcer kann der Spieler gleichzeitig zwei tragen und benutzen, dies erhöht den verursachten Schaden.
Impact Hammer
Der Impact Hammer ist in der normalen (nicht mit Mods versehenen) Version von Unreal Tournament die einzige Nahkampfwaffe. Er zählt, wie schon der Enforcer, zu den Waffen, die der Spieler direkt nach dem Spawn besitzt. Der Impact Hammer ist eine Art Bolzenschussgerät, das seine Energie in zwei (vermutlich Druckluft-)tanks speichert. Zudem lassen sich Raketen und Granaten mit dem Impact Hammer abwehren oder zurückwerfen. Die Feuermodi des Impact Hammer lassen sich wie folgt beschreiben:
Primärer Feuermodus: Der Spieler kann die Stärke der Waffe justieren, je nachdem, wie lange er die Taste zum Feuern gedrückt hält. Die Ladung der Waffe bleibt bis zum Waffenwechsel, dem Loslassen der Feuertaste oder dem Berühren eines anderen Spielers oder Bots erhalten.
Sekundärer Feuermodus: Der Impact Hammer gibt schnell nacheinander mäßig starke Stöße ab.
Bio Rifle
Die Bio Rifle besitzt keine Projektile, die sie abfeuert, sondern erzeugt eine grüne Masse, die dem Gegner bei Kontakt Schaden zufügt und die in Kugelform und in einer bogenförmigen Flugbahn abgeschossen wird. Auch hier sind wieder zwei Feuermodi verfügbar:
Primärer Feuermodus: Die Bio Rifle schießt in mäßiger Geschwindigkeit kleine Bälle der Biomasse ab, die sich kurzzeitig auch an Wänden, Boden und Decke festsetzen, wenn der Gegner verfehlt wird und dort bei Berührung den gleichen Schaden zufügen wie bei einem direkten Treffer.
Sekundärer Feuermodus: Es wird ein großer Schleimball aufgeladen, der, wenn er den Gegner trifft, verheerenden Schaden anrichtet. Verfehlt die Masse den Gegner, zerplatzt sie in mehrere kleine Schleimbälle und bleibt für kurze Zeit am Boden vorhanden, wo sie bei Kontakt den gleichen Schaden zufügt wie bei einem direkten Treffer durch einen primären Feuermodus-Treffer.
ASMD Shock Rifle
Diese Waffe ähnelt einem Strahlen- oder Lasergewehr, wie man es aus Science-Fiction-Filmen kennt. Die ASMD Shock Rifle (kurz ‚ASMD‘) benutzt als Munition sogenannte Shock Cores. Folgende zwei Feuermodi sind verfügbar:
Primärer Feuermodus: Ein länglicher, sehr schneller Strahl wird abgefeuert, der den Gegner wegstößt und mäßigen Schaden verursacht.
Sekundärer Feuermodus: Die ASMD Shock Rifle entfesselt eine kugelförmige Energieladung, die sich zwar langsamer fortbewegt als die im primären Modus erzeugten Strahlen, dafür aber ein Vielfaches an Schaden verursacht. Auch ist der Stoß, den ein Spieler bei einem Treffer erfährt, umso stärker. Wird die Energieladung mit dem Primärstrahl abgeschossen, explodiert sie und verursacht großen Schaden.
Pulse Gun
Die zweite Strahlen-/Energiewaffe in Unreal Tournament, hier wird Link Ammo-Munition verwendet. Die beiden Feuermodi der Waffe funktionieren wie folgt:
Primärer Feuermodus: Die Pulse Gun feuert aus ihren sechs kreisförmig angeordneten Läufen nacheinander kleine Energiebälle ab, die dadurch spiralartig fliegen. Die Waffe ist in diesem Feuermodus nicht sehr präzise, da zum einen die Projektilgeschwindigkeit recht gering ist und zum anderen die Projektile nicht geradeaus fliegen, sondern in einer leicht nach außen abgewinkelten Flugbahn.
Sekundärer Feuermodus: Die Pulse Gun erzeugt einen geraden, permanenten Strahl, der Gegnern auf einer mittleren Distanz erheblichen Schaden zufügt. Dieser Strahl kann jedoch weder Gegner noch Wände, Decken oder Böden durchdringen. Dieser Strahl stellt außerdem bei Anwendung auf ein Teammitglied dessen Lebensenergie wieder her.
Ripper
Der Ripper ist eine weitere exotische Waffe. Er benutzt Kreissägeblatt-ähnliche Projektile, die horizontal abgeschossen werden, wie eine Frisbee. Im Allgemeinen weist der Ripper eine hohe Feuerrate auf, die Feuermodi unterscheiden sich jedoch in grundlegenden Dingen, die im Folgenden erklärt sind:
Primärer Feuermodus: Die abgeschossenen Sägeblätter prallen bis zu drei Mal an Wänden, Boden oder Decke ab (wobei sie sich physikalisch korrekt verhalten), wenn sie keinen Gegner treffen. Diese Projektile verursachen mäßigen Schaden, können aber bei einem Kopftreffer (Headshot) sofort zum Tod führen. Nützlich ist hier die Eigenschaft, an Blöcken abzuprallen, so kann in Räume oder um Ecken gefeuert werden.
Sekundärer Feuermodus: Die Projektile prallen nicht von Wand, Boden oder Decke ab, sondern explodieren beim Aufprall (sowohl an einem Block als auch am Gegner). Dadurch erhöht sich der Schaden.
Minigun
Eine der wenigen Waffen in Unreal Tournament, die tatsächlich Vorbilder haben; in diesem Fall die Mini-Vulcan-Kanone. Kennzeichen der Minigun ist ihre extrem hohe Feuerrate – die der tatsächlichen tragbaren Vulcan sehr ähnlich ist – aus sechs Läufen, die sie quasi zu einer Weiterentwicklung des Enforcers macht, da sich die Feuermodi der beiden Waffen sehr ähnlich sind.
Primärer Feuermodus: Ein auch über längere Distanzen punktgenauer Kugelhagel wird erzeugt, der in den meisten Fällen den Gegner zu Fall bringt.
Sekundärer Feuermodus: Die Feuerrate erhöht sich enorm, allerdings wird die Waffe unpräziser, was diesen Feuermodus eher nahkampftauglich macht.
Flak Cannon
Dabei handelt es sich um eine an eine Schrotflinte erinnernde Waffe. Ähnlich wie bei einer klassischen Flak (Flugabwehrkanone) wird Splittermunition mit breiter Streuung verschossen. Hier werden sogenannte Flak Shells als Munition verwendet, wobei die Munitionskapazität recht gering ist. Folgende Funktionsweisen sind verfügbar:
Primärer Feuermodus: Die Flak Cannon gibt einen Splitterhagel ab. Diese Schrapnelle prallen ein Mal von Wänden u. Ä. ab, verlieren dabei aber fast ihre komplette Energie, wodurch sie nach dem Abprallen schnell zu Boden fallen. Wird dieser Feuermodus direkt vor einem Gegner genutzt, führt dies in den meisten Fällen sofort zu dessen Tod. Für Distanzangriffe ist dieser Feuermodus ungeeignet, da die Schrapnelle in freien Flug schnell an Energie verlieren und zu Boden fallen.
Sekundärer Feuermodus: Eine Granate mit Aufprallzündung wird abgeschossen, die bei Feind- oder Blockkontakt Schrapnelle im 360°-Winkel verteilt. Dies ist sehr effektiv um eine Ansammlung von Gegnern zu treffen, oder einen Gegner, der aus dem Nahkampf geflohen ist, ohne Waffenwechsel weiter zu attackieren.
Rocket Launcher
Eine vom Prinzip her realistische Waffe, allerdings doch mit sehr futuristischen Funktionen. Rocket Packs dienen als Munition für diesen Granat-/Raketenwerfer. Diese Waffe funktioniert folgendermaßen:
Primärer Feuermodus: Drückt der Spieler nur kurz die Feuer-Taste wird eine einzelne Rakete abgefeuert, die einen ungerüsteten Gegner bei einem direkten Treffer tötet. Je länger die Feuer-Taste gedrückt wird, desto mehr Raketen werden geladen, jedoch maximal sechs. Diese können gleichzeitig abgeschossen werden, entweder durch Loslassen der Feuer-Taste oder automatisch nach dem Laden der sechsten Rakete. Verfolgt der Spieler einen Gegner vor oder während des Ladens der Waffe über einen kurzen Zeitraum mit dem Fadenkreuz, so folgen die Projektile diesem Gegner, bis sie ihn, einen anderen Spieler oder einen Block (Wand/Boden/Decke) treffen. Dies funktioniert sowohl mit einem als auch mit mehreren Projektilen.
Sekundärer Feuermodus: Auch hier können eines bis sechs Projektile geladen werden, allerdings wird der Raketenantrieb quasi abgeschaltet, sodass die Sprengsätze als Granaten funktionieren.
Sniper Rifle
Ein typisches Scharfschützengewehr ohne futuristische Funktionsweise, allerdings mit verheerender Wirkung. Zwei Treffer auf einen ungerüsteten Gegner verursachen genug Schaden, um diesen zu Fall zu bringen, ein Kopftreffer führt meist sofort zum Tod. Diese Waffe besitzt quasi keinen zweiten Feuermodus, die dafür belegte Taste aktiviert das Zielfernrohr, welches dem Schützen eine bis zu 8,3-fache Vergrößerung erlaubt. Je länger die Sekundärfeuer-Taste gedrückt gehalten wird, desto höher der Zoomfaktor. Soll bei einem bestimmten Faktor die Vergrößerung gestoppt werden, lässt man die Taste los. Um den Waffenzoom wieder auszuschalten, muss die Sekundärfeuer-Taste erneut kurz gedrückt werden.
Redeemer
Diese Waffe, die nicht auf allen Karten vorhanden und meist äußerst gut versteckt oder schwer zu erreichen ist, verursacht erhebliche Zerstörung. Es handelt sich hierbei um einen schweren Raketenwerfer, der einen nuklearen Sprengkopf abfeuert. Beim Aufheben der Waffe erhält man ein Projektil, ein Zweites erhält man durch das Aufheben eines weiteren Redeemers. Der Redeemer ist die einzige Waffe, die nach dem Aufheben durch einen Spieler nicht sofort wieder verfügbar ist, sondern erst nachdem eine bestimmte Spawn-Zeit verstrichen ist.
Primärer Feuermodus: Die Redeemer-Rakete folgt dem Fadenkreuz des Schützen, bis sie einen Block oder einen anderen Spieler trifft. Bei der Detonation entsteht eine große Druckwelle, die alle Spieler in einem großen Umkreis tötet.
Sekundärer Feuermodus: Der Schütze kann das Projektil aus der Egoperspektive selbst steuern. Währenddessen bleibt seine Spielfigur stehen. Diese Steuerung ist nur über einen begrenzten Zeitraum möglich, danach explodiert das Geschoss. Die Detonationswirkung ist die gleiche wie im primären Feuermodus.
Werkzeuge
Translocator
Mit seiner Hilfe kann sich der Spieler unmittelbar an jeden Ort einer Karte begeben. Dieses waffenähnliche Werkzeug dient als Teleporter mit folgender Funktionsweise: Die Taste für den primären Feuermodus wirft eine Art Empfängerstation, eine kleine runde Scheibe mit einer Antenne. Drückt der Spieler nun die Sekundärfeuer-Taste des Translocators, so wird er umgehend zur Empfängerstation teleportiert. Durch die Möglichkeit, den Empfänger zu werfen, können Wände überklettert, Abgründe übersprungen oder sich einfach nur sehr schnell fortbewegt werden. Der Translocator kann sowohl vom Benutzer als auch von dessen Gegnern als Waffe eingesetzt werden. Dazu bieten sich folgende Möglichkeiten:
- Der Benutzer teleportiert sich genau in dem Moment, in dem ein feindlicher Spieler über den Empfänger des Translocators läuft. Dies wird als Telefrag bezeichnet. Es können auf diese Weise gleichzeitig bis zu drei Spieler getötet werden. Um dies zu erreichen, müssen sich die drei Spieler unmittelbar um den Translocator befinden.
- Um den Benutzer des Translocators zu töten, wird der Empfänger durch Beschuss sabotiert. Teleportiert sich der Benutzer nun zum Empfänger wird dieser getötet.
Benutzt der Fahnenträger in einem Capture-the-Flag-Spiel den Translocator, so verliert er die Fahne am Ausgangspunkt.
Ausrüstungsgegenstände
- Chest Armor
- Eine Art Kugelsichere Weste, die den Rüstungswert des Spielers erhöht, der sie einsammelt. Durch einen höheren Rüstungswert nimmt der Träger weniger Schaden. Dieser Gegenstand ist auf den meisten Karten recht einfach zu finden.
- Thigh Pads
- Ein weiteres Rüstungsteil, welches die Beine des Trägers schützt. Auch hier wird der Rüstungswert des Trägers erhöht. Liegt auf den meisten Karten irgendwo am Wegesrand.
- Shield Belt
- Das dritte verfügbare Rüstungsteil. Ein Gürtel, der eine Art schützendes Kraftfeld um den Träger projiziert und den Rüstungswert extrem erhöht. In realistischen Karten meist versteckt, in Arena-Karten leicht zu finden.
- Jump Boots
- Ein Ausrüstungsgegenstand, welcher zwar keinen Rüstungsbonus bringt, jedoch dem Träger für drei Sprünge eine ungeheure Sprungkraft verleiht, sodass große Höhen und Weiten überwunden werden können. Außerdem erleidet der Spieler keinen Schaden wenn er aus größerer Höhe herunterfällt. Diese Sprungstiefel sind meist schwer zu erreichen.
Power-Ups
Diese Gegenstände sind äußerst mächtig und verschaffen dem Träger einen enormen Vorteil. Deshalb sind sie zum einen auf den meisten Karten gut versteckt oder schwer zu erreichen und zum anderen in ihrer Wirkung zeitlich begrenzt. Die Power-Ups werden sofort nach dem einsammeln aktiv, ihre Wirkung endet nach Ablauf der Wirkdauer oder mit dem Tod des Trägers.
- Damage Amplifier
- Dieses mächtige Power-Up erhöht den vom Träger verursachten Schaden immens, sodass die meisten Treffer mit großen Waffen tödlich sind und mit kleineren Waffen sehr viel schneller ein Frag erzielt werden kann.
- Invisible
- Macht den Träger unsichtbar, sodass nur noch ein leichter Umriss zu sehen ist.
Technik
Für Unreal Tournament wurde eine leicht verbesserte Version der Unreal Engine verwendet, welche schon bei Unreal ihre Leistungsfähigkeit bewiesen hatte. Das Grafikgrundgerüst kann relativ detaillierte Umgebungen darstellen und unterscheidet sich vor allem durch die Größe der Levels und die hohen Texturauflösungen von anderen zeitgleichen Grafikgerüsten, wie etwa der Quake-Engine. Auch klangtechnisch wurden aktuelle Standards implementiert, namentlich die Unterstützung für hardwareseitig erzeugten Klang nach dem EAX-Standard sowie Surroundsound.
Große Aufmerksamkeit wurde den computergesteuerten Gegnern (Bots) zuteil, die von einer skalierbaren KI gesteuert wurden. Durch die Möglichkeit deren Fähigkeiten auf mehreren Stufen einzustellen und auch das Verhalten einzelner Gegner detailliert zu beeinflussen, konnten die Spieler den Einzelspielermodus individuell gestalten. Die Bots in Unreal Tournament gehörten damals zu den „intelligentesten“ NPCs und waren den relativ grob einstellbaren Pendants in Quake III Arena deutlich überlegen. Die Portierung auf Linux durch Loki Games geschah mit Hilfe der cross-platform Bibliothek SDL.[1]
Es ist auch möglich, einzelne Karten aus dem Vorgänger Unreal zu starten und zu spielen. Beim Wechseln der Karte wird aber wieder auf den „Tournament“-Modus umgeschaltet.
Community
Unreal Tournament heute
Unreal Tournament hat durch seine Anhänger nach Erscheinen der Nachfolger Unreal Tournament 2003 und Unreal Tournament 2004 den Spitznamen „UT99“, dem Erscheinungsjahr 1999 gemäß, bekommen. Dadurch ist ein besseres Unterscheiden der Unreal-Tournament-Titel gegeben. Prägend für die UT99-Szene ist die bis heute (2018) bestehende Gemeinschaft, die sich in geringen Teilen aufrechterhält und sich bis dato durch Veranstaltungen wie LAN-Partys, auf denen ausschließlich UT99 gespielt wird, festigte. Die UT99-Szene war in der Vergangenheit eine der ersten großen Spielegemeinschaften und steht in Konkurrenz zu den Spieletiteln Quake III Arena und Counter-Strike.
Es wurde schon von Seiten des Herstellers versucht, die Hauptserver vom Netz zu nehmen, die für die Serverlisten verantwortlich sind. Massive Kritik von den UT99-Spielern sorgte allerdings dafür, dass diese innerhalb von 48 Stunden wieder in Betrieb waren. 18 Jahre nach Erscheinen des Spiels gibt es immer noch eine Reihe von Clans, die auf UT99 spezialisiert sind und es entstehen noch immer neue Clans. Aktuell (Q4/2010) gibt es über 100 Clans sowie einige Nationalteams, die UT99 in den beiden noch existierenden UT99-Ligen spielen.
Aktuell gibt es zwei Ligen, in denen UT99-Clans „offizielle“ Begegnungen bestreiten können: Die neu eröffnete Unreal Tournament esports League (UTeL), welche sich in der 1. Season auf Team Deathmatch und 1on1 konzentriert und Clanbase. Aufgrund der Inaktivität von Clanbase haben sich einige Spieler dazu entschlossen eine eigene Liga (UTeL) zu gründen, welche seit dem 15. Februar 2012 online ist. UTeL versucht eng mit der Community zusammenzuarbeiten und auf Wünsche und Sorgen einzugehen. In der Zukunft werden Preisgelder als Siegprämien in der UTeL ausgeschrieben. Ab Season 2 werden neben TDM auch CTF Matches auf UTeL ausgetragen. Neben der Plattform für die Spiele, bietet UTeL einen HD Live Stream zu allen wichtigen Cup Games. Den Spielern wird auf beiden Ligen eine selbständige Verwaltung ihrer Spiele angeboten. Sie können in einem festen Zeitrahmen bestimmen, wenn sie gegen ihre Gegner antreten möchten.
Auch die Weiterentwicklungen von neuen Spielvarianten hat noch kein Ende gefunden. Ein Beispiel dafür ist die Modifikation Monsterhunt, welche auf einer großen Anzahl von Servern zu finden ist. Ein weiteres Beispiel ist UT Soccer, welches während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 populär wurde.
Der Erfolg liegt unter anderem an den – im Vergleich zu den neueren Versionen – eher geringen Systemanforderungen, welche auch mit schwächeren oder älteren Rechnern ein flüssiges Spiel erlauben. Die Migration zu den neueren UT-Versionen wird außerdem dadurch erschwert, dass bestimmte Aspekte der neueren Spiele zum Teil stark abweichen. Dies trifft insbesondere auf das Verhalten einiger Waffentypen und die Bewegungsabläufe der Spielfiguren zu.
Nach dem Ende des offiziellen Supports durch Epic wurde dem Projekt UTPG Zugriff auf die Codebasis gewährt.
Unreal Tournament wurde aufgrund seiner Gewaltdarstellung in Deutschland indiziert, allerdings geschah dies erst zwei Jahre nach der Veröffentlichung in Deutschland.[4]
Portierungen
Das Spiel wurde 2000 für die PlayStation 2 und 2001 für die Dreamcast veröffentlicht. Es existiert auch eine Version für Linux und Mac OS Classic.
Weblinks
- Unreal Tournament bei MobyGames (englisch)
- Unreal Tournament configs (englisch)
- Unreal Tournament esports League: utel-europe.eu (Memento vom 4. März 2012 im Internet Archive) (englisch)
Einzelnachweise
- Loki Games UT (englisch) lokigames.com. 2000. Abgerufen am 18. Mai 2012.
- Release Information for Unreal Tournament auf mobygames.com. Zugegriffen am 28. Juli 2008
- Unreal Tournament: Game of the Year Edition for Windows (2000). Abgerufen am 24. Juni 2021.
- heise online: Bundesprüfstelle indiziert zwei bekannte PC-Ego-Shooter. Abgerufen am 27. November 2019.