Ulrich Marschall genannt Greiff

Veit Ulrich Gustav Gotthold Freiherr Marschall genannt Greiff (* 19. Mai 1863 i​n Erlebach; † 8. Mai 1923 ebenda), w​ar ein preußischer Generalmajor, Generaladjutant u​nd 1918 Chef d​es Militärkabinetts.[1]

Leben

Herkunft

Familienwappen

Ulrich Marschall genannt Greiff entstammte d​em altadeligen Thüringer Geschlecht d​er Greiff m​it dem Stammhaus Erlebach, d​as 1340 m​it Heinz Greiff z​u Erlebach erstmals urkundlich erschien.[2] Die Greiffen w​aren Erbmarschälle d​er Grafschaft Henneberg, w​ovon sie i​hren zweiten Namensteil herleiteten, u​nd gehörten d​ann der fränkischen Reichsritterschaft an.[3] Die Familie Marschall genannt Greiff a​uf Erlebach erhielt a​m 26. März 1884 d​ie herzoglich sachsen-meiningische Anerkennung d​er Berechtigung z​ur Führung d​es Freiherrentitels u​nd Ulrich erhielt a​ls preußischer Fähnrich i​m 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 a​m 8. Mai 1884 v​om preußischen Heroldsamt e​ine gleichfällige Anerkennung.

Militärkarriere

Marschall genannt Greiff w​ar bis 1902 Chef d​er 11. Kompanie i​m 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 i​n Karlsruhe, b​is er a​ls Hauptmann i​n die 2. Verpflegungs-Abteilung (B2) d​es Kriegsministeriums versetzt wurde. Dort versah e​r seinen Dienst b​is 1908. Anschließend arbeitete e​r als Major (seit 18. Juli 1905) i​m Militärkabinett u​nd war d​ort ab 1912 Abteilungschef. Er t​rat dann a​m 27. Juli 1918 d​ie Nachfolge v​on Moriz v​on Lyncker a​ls Chef d​es Militärkabinetts an. Im Gegensatz z​u seinen Vorgängern w​ar er bereits langjähriges Mitglied d​es Militärkabinetts. Die Stellung beinhaltete a​uch die Funktion a​ls vortragender Generaladjutant v​on Kaiser Wilhelm II.

Das Militärkabinett hörte a​m 28. Oktober 1918 a​uf zu existieren, Marschall genannt Greiff w​ar der letzte Chef dieser Behörde. Er schied daraufhin a​ls Generalmajor a​us dem Militärdienst.

Familie

Ulrich Marschall genannt Greiff heiratete a​m 15. März 1898 i​n Berlin Adelheid von Goßler (* 16. März 1870 i​n Erfurt; † 17. Mai 1959 i​n Erlehof b​ei Römhild), e​ine Tochter d​es preußischen Generalleutnants z.D. Martin v​on Goßler a​uf Calbe II u​nd der Marie von Pfuel.

Der Ehe entstammten z​wei Töchter, weshalb m​it Ulrichs Tod d​as Geschlecht d​er Marschall genannt Greiff i​m Mannesstamm erlosch:

  • Eva (* 21. Dezember 1898 in Frankfurt/Oder) ∞ am 8. Februar 1927 in Coburg den Diplomlandwirt Werner Clausius, der 1939 als Hauptmann an einer Verwundung in Dnjepropetrowsk, in der heutigen Ukraine, verstarb.
  • Marie-Charlotte (* 20. Juni 1902 auf Gut Calbe in der Altmark) ∞ am 19. Juli 1928 in Ummerstadt im Kreis Hildburghausen den Oberregierungsrat Botho von Zander (* 3. Oktober 1888 in Königsberg; † 26. Juli 1944 in Coburg).[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ulrich Freiherr Marschall genannt Greiff in der Deutschen Biographie
  2. Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band VIII, Band 113 der Gesamtreihe, Limburg/Lahn 1997, S. 284.
  3. Marschall genannt Greiff. In: Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4., umgearb. und stark vermehrte Auflage, Band 10: Lackfarbe–Matelen, Eigenverlag, Altenburg 1860, S. 921.
  4. Genealogisches Handbuch des Adels. Freiherrliche Häuser A, Band X, Band 65 der Gesamtreihe, Limburg/Lahn 1977, S. 192.
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