UN-Klimakonferenz in Nairobi 2006
Die UN-Klimakonferenz in Nairobi fand vom 6. bis 17. November 2006 in Nairobi statt. Es war die zwölfte UN-Klimakonferenz und die zweite Nachfolgekonferenz des Kyoto-Protokolls.[1] Unter den rund 6000 Teilnehmern[2] waren Vertreter von 189 Regierungen, darunter 100 Umweltminister.[3]
UN-Klimakonferenz 2006 | |
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Ort | Nairobi, Kenia |
Datum | 6.–17. November 2006 |
Teilnehmer | Mitglieder der UNFCCC |
Website | Steckbrief auf unfccc.int |
Ergebnisse
Zum Zeitpunkt der Konferenz hatten sich 35 Industriestaaten und die Europäische Union gemäß dem Kyoto-Protokoll dazu verpflichtet, ihre Treibhausgas-Emissionen zwischen 2008 und 2012 um 5 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken.[4] Die wichtigste Frage im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung nach Auslaufen des Kyoto-Protokoll 2012 wurde von der Konferenz auf das Jahr 2008 verschoben. Verständigen konnten sich die Delegierten über ein Fünf-Jahres-Programm zur wissenschaftlich-technischen Hilfe und über die Struktur für einen Fond zur Finanzierung höherer Deiche und neuer Wetterstationen. Erklärtes Ziel war, den Fonds bis 2012 mit 300 Millionen Euro zu füllen.[3]
Die Gipfelteilnehmer sagten zu, die Erfolge des Kyoto-Abkommens bis 2008 zu überprüfen, um künftig neue Emissionsquoten für die Zeit nach 2012 festzulegen. Entwicklungs- und Schwellenländer wie Brasilien, Indien und die Volksrepublik China hatten sich zuvor gegen eine Überprüfung der Kyoto-Erfolge ausgesprochen, um nicht selbst zu einer Reduzierung von Treibhausgasen gezwungen werden zu können.[5] Die Überprüfung des 2012 auslaufenden Abkommens war aber Voraussetzung für künftige internationale Klimaschutz-Verpflichtungen. Russland hatte daher während der Konferenz vorgeschlagen, neue Vertragsparteien freiwillige Quoten nennen zu lassen. Ein Datum für den Abschluss dieser Verhandlungen wurde nicht festgelegt.[2]
Verbindliche Vereinbarungen über konkrete Verpflichtungen zur weiteren Minderung der Treibhausgas-Emissionen nach 2012 wurden während des Treffens nicht erzielt. Die Vereinigten Staaten als weltweit größte Produzent von Treibhausgasen lehnten eine Ratifizierung des Kyoto-Protokolls weiterhin ab.[3]
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nannte die Ergebnisse des Gipfels „frustrierend“.[2]
Einzelnachweise
- Nairobi Climate Change Conference - November 2006. unfccc.int, 6. November 2006, abgerufen am 18. Januar 2016 (englisch).
- Lichtblick am letzten Tag. UN-Klimakonferenz. focus.de, 17. November 2006, abgerufen am 18. Januar 2016.
- Gipfel der verpaßten Chancen. faz.net, 18. November 2006, abgerufen am 18. Januar 2016.
- Ende des Optimismus. Treibhausgase. faz.net, 6. November 2006, abgerufen am 18. Januar 2016.
- Klimagipfel endet mit Mini-Kompromiss. spiegel.de, 17. November 2006, abgerufen am 18. Januar 2016.