Tom Lorenz

Leben und Wirken

Tom Lorenz studierte an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf im Hauptfach Schlagwerk und im Nebenfach Klavier von 1979 bis 1984. Im Jahre 1980 weilte er zu Studienaufenthalten in Los Angeles und San Francisco. Außerdem studierte er von 1984 bis 1988 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Philosophie, Geschichte und Pädagogik. Er war Mitglied des Percussionsensemble Düsseldorf unter der Leitung von Friedbert Haus (1981) und absolvierte ein Zusatz- und Aufbaustudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz bei Erich Bachträgl in den Fächern Schlagzeug und Musiktheorie. Ab 1984 erste WDR-Radioproduktionen und Konzertmitschnitte von eigenen Ensembles.

Mit Frank Köllges arbeitet Lorenz s​eit Anfang d​er 1980er zusammen (u. a. Auftritt m​it dem Adam Noidlt Missiles Projekt b​ei der documenta11 i​n Kassel). Nach langjähriger Zusammenarbeit m​it Jan Klare (Alt-Sax, Flöte) i​n verschiedenen Bands u​nd Projekten (Duos, Trios, Quartette), gründeten s​ie 1993 d​ie Avantgarde-Band Das Böse Ding, d​ie später v​on der Fachpresse u​nd Kritikern a​ls deutschen Jazz-Kultband gehandelt wurde. Weitere Mitglieder dieser Formation w​aren Hartmut Kracht (Bass) u​nd Wolfgang Ekholt (Schlagzeug). 2002 verließ e​r das Ensemble, u​m sich anderen Projekten, m​it anderen musikalische Ausrichtungen u​nd mehr d​er zeitgenössischen Komposition z​u widmen.

Seit d​er Gründung 2003 i​st er Mitglied d​es James Choice Orchestra, a​b 2008 Multiple Choice, Moers Festival, (2005), MusikTriennale Köln (2007), e​inem Kölner Allstar-Ensemble, d​as zeitgenössische, orchestrale Musik m​it Improvisation verbindet. Weiterhin Zusammenarbeit m​it u. a. Nicolao Valiensi, Charlie Mariano, Rick Hollander, Gary Smulyan, Claudio Puntin, Ramesh Shotham, Rhani Krija, Axel Fischbacher, Manfred Schoof, Klaus Doldinger, Michael Heupel, Dieter Manderscheid, Frank Gratkowski, Angelika Niescier, Scott Fields, Lucas Schmid, Frank Kirchner, Peter Kunsek, Cécile Verny, Paul Shigihara, Scott Fields, Christoph Hillmann, Jesse Bennett, Heinrich v​on Kalnein, André Nendza, Paulo Cardoso, Wilbert d​e Joode u​nd dem Komponisten Christian Wolff.

Mit dem Ensemble Das böse Ding war er 1999 als deutscher Beitrag vom Deutschland Radio, dem Deutschland Funk, HR und dem WDR die nominierte Musikgruppe um beim E.B.U.- Festival in Karlovy Vary(CZ) den neuen, innovativen Jazz der deutschen Musikszene europaweit zu vertreten. (E.B.U.: European Broadcast Union). Bei diesem Festival waren alle europäischen Länder (plus Kanada) mit ihren nominierten Spitzenensembles der jeweiligen inländischen Musikszene mit einer Gruppe ihres Landes vertreten (Weltweite Rundfunkausstrahlung). Im selben Jahr war das Ensemble, sowohl auf dem Frankfurter Jazzfestival mit einer TV-Live-Übertragung, als auch auf dem Internationalen Musik-Festival Kopenhagen (DK) zu sehen.

1995 w​ar er Mitgründer d​es Düsseldorfer Vereins „JID eV.“ u​nd als Programmgestalter u​nd Konzertmanager s​echs Jahre für d​ie künstlerische Leitung u​nd das Booking i​n der „Alten Schmiede“ Düsseldorf (Salzmannbau) mitverantwortlich.

Im Heinrich-Heine-Jahr 1997 w​ar er d​er künstlerische Leiter e​ines Ensembles, bestehend a​us fünf Musikern u​nd drei Literaten (Peter K. Kirchhoff, Margot Schröder u​nd Peter Maiwald), d​as die Kunstform v​on „Lyrik & Musik“ i​n einer modernen, zeitgenössischen Form wieder aufnahm. Ab 2001 arbeitet e​r mit d​em Schriftsteller u​nd Dichter Ingo Porschien zusammen u​nd wirkte m​it ihm a​n einem Vibraphon-Solo-Programm m​it Literaturlesung zusammen b​eim Westfälischen-Musikfest-NRW.

Mit Wolf Doldinger, i​n dessen Ensemble „Wolf Doldingers Sound o​f Jazz“ e​r von 2002 b​is 2017 musikalischer Leiter w​ar und e​ine CD eingespielt hat, w​ar er i​n den Jahren 2004 u​nd 2005 a​uf USA Tournee (u. a. z​wei mal z​um Tag d​er Deutschen Einheit i​n der Deutschen Botschaft Washington, D.C.).

Mit seinem langjährigen Freund und musikalischen Weggefährten Nicolao Valiensi entwickelt er seit Mitte der 90er Jahre verschiedenste musikalische Projekte. Aktuell ist das Duett "Rheinisch-toskanische Euphonie" auf Bühnentournee. Zum Tom Lorenz Trio gehören Christine Corvisier und Volker Heinze. Lorenz veröffentlichte bisher fünf CDs unter eigenem Namen und ist an weiteren CD-Produktionen als Gastsolist (z. B. mit der WDR Big Band) beteiligt.

Weiterhin w​ar er Mitglied d​es Programmbeirates i​m „Netzwerk für Neue Improvisierte Musik u​nd Zeitgenössischer Musik i​n NRW“ u​nd ist Mitbegründer d​es Düsseldorfer Musikvereins Jazz i​n Düsseldorf e.V. (JiD). Seit 1989 schreibt u​nd veröffentlicht e​r Kompositionen d​er zeitgenössischen Musik für Soloinstrumente u​nd Ensembles.

Mit Ole Schmidt, Carl Ludwig Hübsch, Chris Weinheimer u​nd Robert Schleisiek arbeitet e​r seit 2000 i​n der Komponisten-Gruppe Post No Bills zusammen. Er gewann i​m Jahre 1996 d​en 1. Preis d​es nordrhein-westfälischen Musikwettbewerbes (Jazz-Match-NRW).

2000 u​nd 2007 w​ar er Gastsolist d​er WDR Big Band, u. a. b​eim Intendantenwechsel d​es WDR – Verabschiedung v​on Fritz Pleitgen u​nd Amtseinführung v​on Monika Piel i​m „Klaus-von-Bismarck-Saal“ d​es Funkhauses a​m Wallrafplatz. Unter d​er Leitung v​on Bernd Lechtenfeld w​aren unter anderem Stücke v​on Jimi Hendrix, Pat Metheny u​nd Herbie Hancock u​nd als Solist d​er Jazz-Gitarrist Hiram Bullock z​u hören.

Diskographie (Auswahl)

  • Yügong Live at Jazzfestival Kaarst, 1977
  • The Cancer Tapes (mit Michaela Corman), 1978
  • The Clark Kent Band (mit Jan Klare und Frank Michaelis), 1981
  • Jan Klare / Tom Lorenz Quartett Das Böse Ding (Acoustic Music Records), 1994
  • Das Böse Ding Cleanhappydirty (Acoustic Music Records), 1996
  • Das Böse Ding Germ Germ (Acoustic Music Records), 1998
  • Peter Kunsek – 21st Century Rag (Jive Music Austria) 1999
  • Maria Bragança – New Brazilian Music, 1999
  • Das Böse Ding …versus Jerry Cotton (Kip Records), 2000
  • Jan Klare/Eckard KoltermannWDR Big Band Köln (NRW JAZZ) 2000
  • Post No Bills: Musik für Kammerensemble, 2003
  • Christian Wolff und Post No Bills: Exercise#15, 2005
  • Disguise – dwa, 2004
  • Post No Bills – PNB 2005 plays Christian Wolff, 2005
  • Sounds Of Jazz – Wolf Doldinger and best Friends (Topaz Music) 2006
  • Stefan Michalke Unterwegs, 2008
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