Tom Beyer
Leben
Beyer wurde 1907 im westfälischen Münster geboren, wo er ab 1924 die Werkkunstschule und anschließend bis 1926 die Kunstgewerbeschule Düsseldorf besuchte. Studienreisen durch Europa führten ihn 1927 nach Schweden, wo in Landskrona bei Ernst Norlind seine Haltung zur Landschaft des Nordens entscheidend geprägt wurde. Weitere Stationen der Studienreisen zwischen 1927 und 1931 waren Paris, Dänemark und Finnland.
1931 zog er nach Berlin, wo er im selben Jahr ein Atelier eröffnete und in die KPD eintrat. 1935 bereiste er die Insel Rügen, wo er sich in Göhren niederließ. Wie viele andere Künstler war auch Tom Beyer vom Ausstellungsverbot der Nationalsozialisten betroffen. Von 1939 bis 1945 nahm Beyer als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil.
Nach dem Krieg lebte Tom Beyer bis 1952 in Göhren. Er eröffnete und leitete eine Kunstschule (Landeskunstschule Mecklenburg-Vorpommern) im Putbuser Schloss. 1950 wurde er Landesvorsitzender des Verbandes Bildender Künstler.
1952 zog er nach Stralsund, wo er im selben Jahr Lieselotte Pelzner heiratete, mit der er ebenfalls 1952 einen Sohn, Peter Beyer, bekam. In Stralsund betreute er auf der Volkswerft Stralsund Volkskunstgruppen und hielt Vorträge. Zahlreiche Ausstellungen in der DDR und im Ausland unterstreichen die Bedeutung Beyers, der als Mitglied der SED auch den sozialistischen Aufbau in seinen Werken festhielt. Für den „Löwenschen Saal“ im Rathaus Stralsund schuf er ein großes Wandgemälde. Zumeist widmete er sich den Menschen und der Natur seiner Wahlheimat. Ab 1972 war er nebenamtlich als Professor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee tätig.
Beyer starb 1981 in Stralsund. In Göhren wurde eine Schule nach ihm benannt. Sein Schüler, der Stralsunder Maler und Grafiker Eckhard Buchholz, setzte ihm in jüngster Zeit ein künstlerisches Denkmal in Form des großformatigen Bildnisses „Maler Professor Tom Beyer“ (Öl, 105 × 85 cm, 2014/15) als Porträt.
Werke (Auswahl)
- Kirche in Middelhagen, 1946
- Fischerboote am Strand
- Netzflicker auf Hiddensee, 1951
- Fischer am Strand, 1954
- Auf einer Werft, 1959
- Landschaft mit Kornfeld, 1965
- Fischer am Hafen
- Klönsnack vor dem Haus auf Rügen
- Blick auf Stralsund
- Steiniger Strand
- Stadt am Sund, 1965
- Gehöft am Bodden, 1979
- Steinige Küste, 1979
- Sonniger Strand, 1979
Zahlreiche Werke Beyers befinden sich im Besitz des Kulturhistorischen Museums Stralsund, andere in Privatbesitz.
Ausstellungen (Auswahl)
- Seit 1953: Kunstausstellung der DDR
- 1962/63: Kulturhistorisches Museum Stralsund: Tom Beyer (Stralsund), Heinz Dubois (Wismar), Franz Höhne (Barth). Gemälde, Aquarelle
- 2007: Kulturhistorisches Museum Stralsund
Auszeichnungen
- 1963: FDGB-Kunstpreis
- 1967: Vaterländischer Verdienstorden in Bronze[1]
- 1977: Vaterländischer Verdienstorden in Silber[2]
Literatur
- Christine Beyer und Jo Jastram: Tom Beyer (1907-1981). Zur Ausstellung zum 100. Geburtstag Mai 2007 Hanse-Galerie Stralsund in Zusammenarbeit mit dem Kulturhistorischen Museum der Hansestadt Stralsund. Stralsund, Amsterdam 2007, ISBN 978-3-937938-11-0
- Ruth Negendanck: Hiddensee: die besondere Insel für Künstler. Edition Fischerhuder Kunstbuch 2005, ISBN 978-3-88132-288-1. S. 169–171
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 968 f.
Weblinks
Einzelnachweise
- Neues Deutschland, 29. Juni 1967, S. 2
- Neues Deutschland, 30. April/11. Mai 1977, S. 5