Tiarlelo

Tiarlelo (Tirlelo, Tiar Lelo, Ciar Lelo) ist ein osttimoresischer Ort und Suco im Verwaltungsamt Atsabe (Gemeinde Ermera).

Tiarlelo
Daten
Fläche 8,36 km²[1]
Einwohnerzahl 490 (2015)[1]
Chefe de Suco Miguel dos Santos
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Tiarlelo-Ilat 162
Cotabot 188
Soilacudu 140
Tiarlelo (Osttimor)
Tiarlelo

Der Ort

Der Ort Tiarlelo liegt im Osten des Sucos, auf einer Meereshöhe von 1104 m. Hier befindet sich die Grundschule des Sucos, die Escola Tiarlelo.[2] Tiarlelo bildet das kulturelle Zentrum von Atsabe, da hier der Koronel bote der Region lebte. Allerdings werden die Koronel bote dieser Familie in einigen mündlichen Überlieferungen als Usurpatoren bezeichnet, welche die Herrschaft von Laclo und Leimea übernahmen.[3]

Der Suco

Tiarlelo
Orte Position[4] Höhe
Lebutilau  55′ S, 125° 21′ O 620 m
Tiarlelo  56′ S, 125° 23′ O 1104 m
Wohnhaus in Tiarlelo

In Tiarlelo leben 490 Einwohner (2015), davon sind 245 Männer und 245 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 58,6 Einwohner/km². Im Suco gibt es 87 Haushalte.[1] Über 97 % der Einwohner geben Kemak als ihre Muttersprache an. Minderheiten sprechen Bunak oder Tetum Prasa.[5]

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Tiarlelo eine Fläche von 9,10 km².[6] Nun sind es 8,36 km².[1] Der Suco liegt im Nordwesten des Verwaltungsamts Atsabe. Nördlich liegt der Suco Leimea Leten, östlich der Suco Malabe, südöstlich der Suco Atara, südlich der Suco Batu Mano und westlich der Suco Laubono. Die Grenze zu Leimea Leten bildet der Fluss Magapu, die Grenze zu Laubono und Batu Mano der Baluani in den der Magapu mündet. Es sind Nebenflüsse des Lóis.[7]

Neben Tiarlelo im Osten befindet sich im Suco noch das Dorf Lebutilau im Nordwesten.[8]

Im Suco befinden sich die drei Aldeias Tiarlelo-Ilat, Cotabot (Kota Bot) und Soilacudu.[9]

Geschichte

Anfang Januar 2003 wurden Tiarlelo und Laubono von bis zu 15 mit Sturmhauben maskierten Banditen mit automatischen Waffen und alten indonesischen Uniformen überfallen, 25 km von der Grenze zu Indonesien entfernt. Drei Menschen wurden getötet und fünf verletzt. Die Verteidigungskräfte Osttimors schickten daraufhin 180 Soldaten für Polizeiaufgaben in die Region.[10] Mitglieder von Colimau 2000 – einer Organisation, die von ehemaligen im Untergrund arbeitenden Jugendaktivisten gegründet wurde – wurden beschuldigt, in die Überfälle verwickelt gewesen zu sein, bei denen insgesamt sieben Menschen starben. Massenverhaftungen folgten, doch von den Gerichten wurden alle Verdächtige wieder freigelassen.[11]

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Miguel dos Santos zum Chefe de Suco gewählt[12] und 2009 und 2016 in seinem Amt bestätigt.[13][14]

Commons: Tiarlelo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  3. Andrea K. Molnar: Died in the service of Portugal
  4. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  5. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Tiarlelo (tetum; PDF; 8,5 MB)
  6. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  7. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  8. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 584 kB)
  9. Jornal da República: Diploma Ministerial n.° 16/2017, mit Korrekturen vom 9. Mai 2017, abgerufen am 12. März 2019.
  10. The Age, Bericht über den Zwischenfall Jan. 2003 in Atsabe
  11. The Australian: Four believed dead in more Timor violence, 16. November 2006, abgerufen am 6. Februar 2016.
  12. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  13. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  14. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

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