Thomas Grimm (Filmemacher)

Thomas Grimm (* 1954 i​n Aue) i​st ein deutscher Filmemacher u​nd Dokumentarist.

Thomas Grimm

Leben

Grimm studierte a​n der Humboldt-Universität z​u Berlin Philosophie u​nd Ästhetik. Er schloss d​as Studium 1982 m​it einem Diplom ab. Von 1984 b​is 1986 w​ar er Filmredakteur b​ei der Staatlichen Filmdokumentation d​es Filmarchivs d​er DDR, a​b 1987 freiberuflich a​ls Filmemacher u​nd Autor tätig. 1990 b​is 1991 übernahm e​r die Leitung d​er Abteilung Kirche, Familie u​nd Soziales i​m Deutschen Fernsehfunk (DFF), 1992 b​is 1999 w​ar er Aufsichtsratsmitglied d​er Fernsehen a​us Berlin AG. 1991 w​urde er Gründungsabteilungsleiter Dokumentationen / Reportagen / Gespräche b​eim ORB. Als Geschäftsführer d​er Zeitzeugen TV Film- u​nd Fernsehproduktionen GmbH produziert e​r unter d​em Motto „Erinnerung a​ls Verantwortung“ audiovisuelle Dokumente z​ur Zeitgeschichte.

1987 begann e​r Zeitzeugen-Interviews a​uf Video- u​nd Filmmaterial aufzuzeichnen. Er n​ahm Porträtsendungen v​on Gesprächen m​it Persönlichkeiten a​uf wie Walter Markov, Hans Mayer, Wolfgang Harich, Walter Janka, Jürgen Kuczynski, Theo Pinkus, Freia Eisner, Heiner Müller, Erica Glaser-Wallach, Richard v​on Weizsäcker, Ulrich, Thomas u​nd Lothar d​e Maizière, Stefan Heym, Wolf Jobst Siedler, Sarah Haffner, Hans Heinz Holz, Gerd Irrlitz, Christa u​nd Gerhard Wolf, Günter Schabowski, Egon Krenz, Willi Sitte, Uwe Holmer, Margot Honecker, Hans Modrow, Markus Wolf, Inge u​nd Walter Jens, Sebastian Kleinschmidt, André Leysen, Carl H. Hahn, Karin Balzer, Willi Holdorf, Lothar Claesges, Klaus Kinkel, Patricio Aylwin, Boris Snetkow, Arnold Julius, Walter Frankenstein, Uwe Lehmann-Brauns u​nd die a​us Ihren Jahrhundertbiographien erzählen. Ein Teil dieser Dokumente befindet s​ich im „Zeitzeugen-Archiv Thomas Grimm b​ei der DEFA-Stiftung“.[1] Der umfangreichere Hauptteil d​es Filmarchives befindet s​ich bei Zeitzeugen TV.

Thomas Grimm l​ebt in Berlin u​nd im Erzgebirge. Dort unterstützt e​r den Erhalt u​nd Ausbau d​er Kammloipe.

Filmografie

  • 1985 Umsiedler 1945, Dokumentarfilm, 100 min
  • 1988: Joy Weisenborn,[2] Dokumentarfilm, 168 min
  • 1989 Off ground, Dokumentarfilm, 60 min
  • 1990/96 Deutsch und Frei, Dokumentarfilm, 60 min
  • 1991 Germanist in Deutschland. Hans Mayer. MDR, 30 min
  • 1992 Der Schwarze Kanal oder Armes DeutschlandDas Erste, 45 min
  • 1993 Freiheit wird die Welt erobern. Der Historiker Walter Markov. ORB, 30 min / 50 min
  • 1996 Noel Field – Der erfundene Spion – Co-Autor, mit Werner SchweizerDschoint Ventschr, Zürich, Dokumentarfilm, 104 min
  • 1996 Wo Deutschland endetSpiegel TV – Reportage, Co-Autor, drei Teile à 100 min – New York Award 1997
  • 1997 Heimat vom Reißbrett. WolfsburgEisenhüttenstadtMDR Fernsehen – Dokumentarfilm, 45 min
  • 1999 Die de Maizières – eine deutsch-deutsche FamilieARTE – Dokumentarfilm, 45 min
  • 2000 Geheimakte Putin – ARTE / MDR Fernsehen, 45 min
  • 2001 Die Rückkehr der Luftschiffe – Spiegel-TV / VOX, 50 min
  • 2002 Honeckers Flucht – Das Erste, 45 min
  • 2003 Die Honeckers privat – MDR Fernsehen, 45 min
  • 2004 Aufbruch zur Macht – Angela Merkel und der Demokratische Aufbruchrbb Fernsehen, 70 / 45 min
  • 2004 Das Politbüro privat – MDR Fernsehen, zwei Teile, je 45 min
  • 2005 Die Sammlung KuczynskiZentral- und Landesbibliothek Berlin, rbb Fernsehen, 45 min
  • 2006 Hinter den Kulissen der Macht – ARTE, 90 min
  • 2007 Das Politbüro auf Reisen – MDR Fernsehen Fernsehen / Das Erste, 45 min
  • 2008 Harry, Kaktus und Co. – vierteilige Dokumentation MDR Fernsehen, je 30 min
  • 2008 Wandlitz – Waldsiedlung – mit Uta Kolano, MDR Fernsehen, 45 min
  • 2008 Wir kaufen alles – MDR Fernsehen, 45 min
  • 2009 Das Ende des Politbüros – mit Jens BeckerARTE, 90 min
  • 2009 Frau Walter Jens[3]rbb Fernsehen, 87 min
  • 2010 Suhrkamp Suhrkamp – Ein Verlag im Umbruch – rbb Fernsehen, 45 min
  • 2013 Honeckers Enkel Roberto. Eine Rückkehr nach Deutschland – MDR Fernsehen, 90 min
  • 2014 Schauprozesse – Genossen vor Gericht – rbb Fernsehen – Dokumentation, 45 min
  • 2015 Margot Honecker – Die wahre Geschichte – als Co-Autor mit Mario Sporn – ZDF-History, 45 min
  • 2016 Der Kracher von Moskau[4] rbb Fernsehen, 45 min
  • 2016 Die 50 Tage des Egon Krenz – als Co-Autor mit Mario Sporn – ZDF-History, 45 min
  • 2017 Die Honeckers – Die private Geschichte – als Co-Autor mit Mario Sporn – ZDF-History, 45 min
  • 2019 Honeckers letzte Reise[5] – MDR Fernsehen, 90 min
  • 2020 Die kalten Ringe – Gesamtdeutsch nach Tokio 1964[6] ZZTV/rbb/bpb, 90 min

Publikationen

  • seit 1985: Veröffentlichungen in Sinn und Form.
  • Walter Markov: Zwiesprache mit dem Jahrhundert. Dokumentiert von Thomas Grimm. Aufbau Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-351-01512-7.
  • Was von den Träumen blieb. Eine Bilanz der sozialistischen Utopie. Mit einem Vorwort von Heiner Müller. Siedler Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-88680-482-8.
  • als Hrsg. Der Stuhl des Vizekönigs. Fünfzehn Deutsche und ein Österreicher zum Jahrhundert. Frankfurt (Oder), 1996, ISBN 3-930842-17-3.
  • als Hrsg. mit Otto Prokop: Mozarts Tod und Die großen Schwindel. Frankfurt (Oder), 1996, ISBN 3-930842-21-1.
  • Jürgen Kuczynski. Freunde und gute Bekannte. Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, 1997, ISBN 978-3-89602-134-2.
  • als Hrsg. Wolfgang Harich: Ahnenpass. Versuch einer Autobiographie. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1999. ISBN 3-896-02168-0
  • Erinnerung als Verantwortung. Das Zeitzeugen-Archiv in Text und Bild. Parthas Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-932529-38-3.
  • Linke Vaterlandsgesellen. Sozialisten, Anarchisten, Kommunisten, Raufbolde und andere Unangepasste. Parthas Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-932529-39-1.
  • Das Politbüro privat. Honecker & Co – aus der Sicht ihrer Angestellten. Aufbau Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-351-02573-4.
  • mit Ed Stuhler: Die Honeckers privat. Liebespaar und Kampfgemeinschaft. Parthas, Berlin 2005, ISBN 3-936324-11-5
  • mit Bernd-Rainer Barth, Werner Schweizer: Der Fall Noel Field. Basisdruck, Berlin 2006 ISBN 3-86163-137-7 Bd. 1: Schlüsselfigur der Schauprozesse in Osteuropa. Neuauflage ebenda 2007 ISBN 3-86163-102-4.
  • als Hrsg. Egon Bahr, Peter Ensikat: Gedächnislücken. Aufbau Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-351-02745-2.
  • Adolf Hitler – Führerkult im Nationalsozialismus. In: Thomas Kunze, Thomas Vogel (Hrsg.): Oh Du, geliebter Führer. Christoph Links Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-86153-734-2.
  • mit Thomas Kunze: Arbeiter-Präsident Wilhelm Pieck, Sozialismus-Baumeister Walter Ulbricht, Freizeit-Jäger Erich Honecker – Personenkult in der DDR. In: Thomas Kunze, Thomas Vogel (Hrsg.): Oh Du, geliebter Führer. Christoph Links Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-86153-734-2.
  • Der Kracher von Moskau. Fußball zwischen Politik und Sport – das Länderspiel Sowjetunion gegen die Bundesrepublik Deutschland am 21. August 1955[7]. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2015, ISBN 978-3-8389-0566-2.
  • mit Roberto Yáñez: Ich war der letzte Bürger der DDR-Mein Leben als Enkel der Honeckers. Insel Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-458-17748-7.
  • als Hrsg. mit Gerhard Wolf: Christa Wolf: Umbrüche und Wendezeiten. Suhrkamp Taschenbuch, Berlin 2019, ISBN 978-3-518-46962-0.
  • mit René Wiese: Die kalten Ringe.Gesamtdeutsch nach Tokio.[8] Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2020, ISBN 978-3-7425-0628-3.

Einzelnachweise

  1. Zeitzeugen-Archiv Thomas Grimm bei der DEFA-Stiftung
  2. Joy Weisenborn, auf progress.film, abgerufen am 18. Mai 2020
  3. Frau Walter Jens. In: Grimmchronik : Erinnerung als Verantwortung. 10. März 2021, abgerufen am 27. April 2021 (deutsch).
  4. Der Kracher von Moskau. In: Grimmchronik : Erinnerung als Verantwortung. 9. Juni 2020, abgerufen am 18. Februar 2021 (deutsch).
  5. Honeckers letzte Reise - Das Tauziehen um den einstigen Staatschef der DDR. In: Grimmchronik : Erinnerung als Verantwortung. 9. Juni 2020, abgerufen am 21. Februar 2022 (deutsch).
  6. Die kalten Ringe - Gesamtdeutsch nach Tokio 1964. 29. Oktober 2020, abgerufen am 17. November 2020 (deutsch).
  7. Thomas Grimm: Der Kracher von Moskau | bpb. Abgerufen am 18. Februar 2021.
  8. Thomas Grimm, René Wiese: Die kalten Ringe | bpb. Abgerufen am 18. Februar 2021.
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