Thomas Gast
Thomas Gast (* 30. Mai 1961 in Bayreuth, Deutschland[1]) ist ein deutscher Autor, Webvideoproduzent und ehemaliger Soldat. Bekannt wurde er vor allem durch seine Bücher zur französischen Fremdenlegion sowie seinen YouTube-Kanal „Thomas Gast“, auf dem er seit 2017 regelmäßig Videos zu den Themen Fremdenlegion, Bundeswehr, Natursport und Survival veröffentlicht.
Leben
Erste Jahre und Zeit bei der Bundeswehr
Thomas Gast wurde im oberfränkischen Bindlach als Sohn einer Deutschen und eines US-Amerikaners geboren.[2] Nach dem Besuch der Realschule absolvierte er eine Ausbildung zum Fleischer.
Ab 1979 diente Gast zunächst als Grundwehrdienstleistender und später als Soldat auf Zeit bei der Fallschirmjägertruppe der Bundeswehr in Nagold. Seine Grundausbildung absolvierte er beim Fallschirmjägerbataillon 251 in Calw.[3] Infolge einer schweren Verletzung, die er sich bei einem Fallschirmsprung zuzog, wurde Gast als dauerhaft „sprunguntauglich“ eingestuft. Nach seiner Genesung sollte er zur Fernmeldetruppe wechseln, was er aber ablehnte. Daraufhin verließ er 1984 die Bundeswehr mit dem Dienstgrad eines Stabsunteroffiziers. Während seiner Dienstzeit absolvierte er den Einzelkämpferlehrgang.[4]
Zeit in der französischen Fremdenlegion
Etwa sechs Monate nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst der Bundeswehr meldete sich Gast freiwillig als Rekrut bei der Fremdenlegion in Straßburg.[5] Ab 1985 absolvierte er zunächst seine Grundausbildung beim 4e régiment étranger im südfranzösischen Castelnaudary,[6] bevor ihn seine weiteren Verwendungen unter anderem zum 3e régiment étranger d'infanterie (Dschungelregiment der Fremdenlegion in Französisch-Guayana) und dem 2e régiment étranger de parachutistes (Fallschirmjägerregiment der Fremdenlegion auf Korsika) führten. Während seiner Dienstzeit nahm Gast an verschiedenen internationalen Konflikten und Operationen teil, vornehmlich in Zentralafrika. Unter anderem kämpfte er zwischen 1992 und 1993 im Rahmen der UNPROFOR im Bosnienkrieg.[7] Im Juni 1997 geriet er im kongolesischen Brazzaville mit seiner Einheit in einen Hinterhalt, bei dem ein Kamerad getötet und viele weitere verwundet wurden. Daraufhin beschloss Gast, der nur wenige Wochen zuvor erfahren hatte, dass er Vater werden würde, die Fremdenlegion zu verlassen.[8] Er wurde 2002 nach 17 Dienstjahren im Rang eines Adjudant ehrenhaft entlassen.
Privatleben und Zeit nach der Fremdenlegion
Nach seiner Entlassung aus der Fremdenlegion war Thomas Gast von 2002 bis 2017 hauptsächlich als Personen- und Objektschützer für private Sicherheits- und Militärunternehmen tätig, beispielsweise ab 2004 als Sicherheitschef der EU-Botschaft in Riad, Saudi-Arabien. Während dieser Zeit veröffentlichte er auch seine ersten Bücher.[9]
Heute ist Gast vor allem als Autor, Berater und Redner tätig. Er lebt mit seiner Familie in Schweden.[10]
Weblinks
- Kanal von Thomas Gast auf YouTube (Abonnenten: 93.000)[11]
- Offizielle Webseite von Thomas Gast
Bücher
- Leben unter fremder Flagge. Epee Edition; New Edition (19. Dezember 2016), 415 Seiten, ISBN 978-3943288940.
- Fallschirmjäger der Fremdenlegion: Einsätze und Operationen in Afrika 1965–2015. Epee Edition; New Edition (25. Juli 2016), 348 Seiten, ISBN 978-3943288230.
- Indochina. Der lange Weg nach Dien Bien Phu. epubli; 6. Edition (21. Dezember 2017), 540 Seiten, ISBN 978-3745072716.
- Guyana: Faszination Fremdenlegion. Epee Edition (15. Oktober 2013), 324 Seiten, ISBN 978-3943288193.
- Die Legion: Mit dem 2e Rep in den Krisenherden dieser Erde; Motorbuchverlag, 280 Seiten; ISBN 9783613031548.
- Survival Total (Bd. 1): Vom Dschungel, der Wüste, dem Meer und der Großstadt. Epee Edition, ISBN 9783943288278.
- Survival Total (Bd. 2): Urban Survival – Terror und Krisen vor deiner Tür. Epee Edition, ISBN 9783943288285.
Einzelnachweise
- Ordre Lafayette en Allemagne. Abgerufen am 20. April 2021.
- Carsten Germann: Legionär aus Leidenschaft. In: DIE WELT. 17. Juli 2011 (welt.de [abgerufen am 20. April 2021]).
- Thomas Gast erzählt: Ich war Fallschirmjäger bei der Bundeswehr. Abgerufen am 20. April 2021.
- Der Legionär: Meine Zeit als Einzelkämpfer am Sauwaldhof. Abgerufen am 12. Dezember 2021 (deutsch).
- Warum ich die Bundeswehr 1984 verließ. Abgerufen am 20. April 2021.
- Meine Grundausbildung in der Fremdenlegion (1). Abgerufen am 20. April 2021.
- Brothers #16 – Fallschirmjäger der Fremdenlegion im Bosnienkrieg 1992 – 1993, #1. Abgerufen am 20. April 2021.
- Carsten Germann: Legionär aus Leidenschaft. In: DIE WELT. 17. Juli 2011 (welt.de [abgerufen am 20. April 2021]).
- DER LEGIONÄR - Wahnsinn in Saudi Arabien. Abgerufen am 20. April 2021.
- Wir haben es getan - Auswandern nach Schweden (Teil 1). Abgerufen am 29. September 2021.
- Thomas Gast - YouTube. Abgerufen am 24. Oktober 2021.