Thüringische Dialekte
Die thüringischen Dialekte sind Teil der thüringisch-obersächsischen Dialektgruppe, die zum Ostmitteldeutschen gehört. Sie werden in Thüringen (nördlich von Rennsteig und Salzbogen), dem südwestlichen Sachsen-Anhalt sowie in kleinen Teilen Hessens (Werratal) und Bayerns (Ludwigsstadt) gesprochen.
Die thüringischen Dialekte sind durch eine Entrundung der Vokale, Lenisierung der Konsonanten und differenzierte Aussprache des Buchstaben ⟨g⟩ gekennzeichnet.
Untergruppen des Thüringischen sind:
- Zentralthüringisch
- Nordthüringisch
- Nordostthüringisch
- Ostthüringisch
- Südostthüringisch
- Ilmthüringisch
- Westthüringisch
Hennebergisch ist hingegen ein ostfränkischer Dialekt.
Trivia
Das Thüringische Wörterbuch ist zwischen 1966 und 2006 in sechs Bänden erschienen und enthält etwa 5,5 Millionen Wortbelege.
Es gibt einen Asterix-Band auf Nordthüringisch (Mundart Buch 33: Asterix schwatzt thieringsch 1 – Cäsarn sinn Jeschenke).
Siehe auch
Literatur
- Beat Siebenhaar: Ostmitteldeutsch: Thüringisch und Obersächsisch. In: Joachim Herrgen, Jürgen Erich Schmidt (Hrsg.): Deutsch: Sprache und Raum. Ein Internationales Handbuch der Sprachvariation (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft. Band 30/4). de Gruyter Mouton, Berlin/Boston 2019, ISBN 978-3-11-026129-5, S. 407–435.
- Karl Spangenberg: Thuringian. In: Charles V. J. Russ: The Dialects of Modern German. A Linguistic Survey. Routledge, London 1990, ISBN 0-415-00308-3, S. 265–289.
- Peter Wiesinger: Phonetisch-phonologische Untersuchungen zur Vokalentwicklung in den deutschen Dialekten. Band 1 und 2. Walter de Gruyter, Berlin 1970 (Studia Linguistica Germanica 2).