Tatort: Frohe Ostern, Falke
Frohe Ostern, Falke ist ein Fernsehfilm aus der Krimireihe Tatort, der vom Norddeutschen Rundfunk produziert wurde und am 6. April 2015 seine Erstausstrahlung hatte. Es ist die 942. Folge der Reihe und der fünfte Fall von Kriminalhauptkommissar Thorsten Falke und Kriminalkommissarin Katharina Lorenz.
Episode der Reihe Tatort | |
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Originaltitel | Frohe Ostern, Falke |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Produktions- unternehmen |
Cinecentrum Berlin im Auftrag der ARD Degeto und des NDR |
Länge | 88 Minuten |
Episode | 942 (Liste) |
Stab | |
Regie | Thomas Stiller |
Drehbuch | Thomas Stiller |
Produktion | Dagmar Rosenbauer |
Musik | Fabian Römer |
Kamera | Marc Liesendahl |
Schnitt | Simone Sugg-Hofmann |
Erstausstrahlung | 6. April 2015 auf Das Erste |
Besetzung | |
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Lorenz wird in diesem Tatort Opfer einer Geiselnahme, die nur dazu dient, einen Auftragsmord zu tarnen.
Handlung
Die Handlung beginnt mit einem Schießtraining der Aktivistengruppe „Bad Easter Bunnies“ in einem Versteck. Der autoritäre Frank führt die Gruppe an und macht sich über einige Mitglieder lustig, die Probleme mit echten Waffen haben. Diese haben jedoch nicht den Charakter, um sich gegen Frank durchzusetzen. Während Thorsten Falke an Ostern abends auf dem Polizeirevier arbeitet, begleitet seine Kollegin Katharina Lorenz einen Freund, Sönke Sauer, auf eine Hamburger Wohltätigkeitsveranstaltung, die zugunsten einer Flüchtlingshilfe stattfindet. Die Veranstaltung wird während Sauers Rede von den „Bad Easter Bunnies“ überfallen, die 63 Gäste und 8 Angestellten werden mit Waffengewalt als Geiseln genommen. Obwohl alle Handys eingesammelt werden, gelingt es Lorenz mit der glaubhaften Erklärung, dass sie keins dabei hätte, ihres zu behalten. Sie ruft Falke an und lässt ihn wortlos einige Zeit mithören. Daraufhin versucht Falke das Handy orten zu lassen, was jedoch nicht gelingt.
Einer der Geiselnehmer, Frank, kündigt an, in den nächsten Minuten eine Geisel umzubringen und sucht dafür einen „Freiwilligen“. Er entscheidet sich scheinbar zufällig für Holger Schmidt und erschießt ihn. Die übrigen Geiselnehmer wenden empört ein, dass nur eine Scheinhinrichtung, jedoch kein Mord vereinbart gewesen sei. Kurze Zeit später erschießt ein anderer Geiselnehmer eine Tänzerin, als diese für ihren geplanten Auftritt einem gigantischen Osterei entsteigt. Doch ist der Geiselnehmer extrem erschrocken über seine ungewollte Reaktion. Frank übernimmt das Kommando und ordnet an, dass sich die verbliebenen 70 Geiseln auf die 5 Geiselnehmer aufteilen und in die Büros oberhalb des Veranstaltungsraums begeben. Jeder Geiselnehmer beaufsichtigt jeweils eine Gruppe von 14 Geiseln in einem Büro.
Bisherige Aktionen der „Bad Easter Bunnies“ waren stets ohne Waffengewalt und nur mit Farbbeuteln durchgeführt worden. Die Gruppe kritisiert jeweils an Ostern die Teilnehmer von Wohltätigkeitsveranstaltungen als Heuchler, da sie ihrer Meinung nach viel mehr tun sollten, als sich gemütlich zu amüsieren. Die Aktionen werden mittels Live-Streaming direkt ins Internet übertragen. Axel, ein ehemaliges Mitglied der „Bad Easter Bunnies“, verfolgt an jenem Abend die neueste Aktion der Truppe live am Bildschirm mit und ist bestürzt über den begangenen Mord.
Falke erinnert sich an die „Bad Easter Bunnies“ und befiehlt Axel, mit dem er befreundet ist, sofort aufs Revier zu kommen. Axel erklärt, er sei wegen Frank ausgestiegen, der neu in der Truppe sei und unbedingt echte Waffen benutzen wollte, um ein drastischeres Zeichen zu setzen. Falke vermutet, dass Frank eigene Ziele verfolgt und die „Bad Easter Bunnies“ als Tarnung benutzt.
Lorenz versucht Falke eine SMS zu schreiben, wird dabei jedoch von Steffen, dem für ihre Gruppe zuständigen Geiselnehmer erwischt, der ihr sofort das Handy abnimmt, sie aber trotzdem nicht verrät. Aufgrund von Franks Aktion, die er nicht mit den anderen der Gruppe abgesprochen hatte, sind sie gegen ihn misstrauisch geworden. Ohne dass seine Gruppe es mitbekommt, erhält Frank einen Anruf von seinem Auftraggeber. Er erkundigt sich nach der Situation und gibt ihm weitere Anweisungen. Offensichtlich handelt es sich um einen Auftragsmord, und um Frank den Rückzug zu ermöglichen, informiert der Auftraggeber die Polizei per Notruf. So will er über einen Maulwurf für Frank eine Uniform des SEKs hinterlegen lassen, die ihm ein Entkommen ermöglichen soll.
Als bei der Polizei der Notruf eingeht, fährt Falke mit Axel zum Tatort und bestellt das Mobile Einsatzkommando, nachdem er erkannte, dass dies der Ort der Geiselnahme ist. Dort versucht Lorenz inzwischen, Steffen klarzumachen, wie die Geiselnahme enden wird, und kann ihn zur Zusammenarbeit überreden. Er gibt ihr das Handy zurück, was Lorenz ermöglicht, Falke aus dem Gebäude heraus über die Lage zu informieren. Sie kann auch die Identität des Toten klären. Es handelt sich um Holger Schmidt. Falke findet heraus, dass Schmidt als Ingenieur in der Rüstungsindustrie arbeitete und Klage gegen seine Firma wegen gefälschter Gutachten einreichen wollte. Diese Klage hätte dem Unternehmen einen erheblichen Verlust zufügen können.
Frank erfährt durch einen Anruf von der Anwesenheit einer Polizistin in der Gruppe der Geiseln und wird beauftragt, sie zu finden und zu töten. Lorenz kann jedoch fliehen und sich verstecken. Kurze Zeit später stürmt das SEK das Gebäude und tötet bei der Befreiung der Gäste alle Geiselnehmer außer Frank, der sich abgesondert hatte und erfolglos nach der Uniform sucht. Der Auftraggeber hatte auch Frank in eine Falle gelockt: Beim vermeintlichen Versteck erwartet Frank ein Unbekannter in SEK-Uniform, der ihn erschießt und die Tat wie einen Selbstmord aussehen lässt. Er nimmt Franks Handy an sich und bemerkt nicht, dass Lorenz ihn aus ihrem Versteck heraus beobachtet hat. Als er kurze Zeit später damit telefoniert, will sie den Killer stellen, der jedoch sofort auf Lorenz zielt und von Falke erschossen wird, nachdem dieser dazu kommt. In der Wohnung Holger Schmidts stellt ein Kollege Falkes fest, dass Unbekannte dessen Safe aufgebrochen und sämtliche Beweismittel entwendet haben.
Hintergrund
Der Film wurde vom 28. Januar bis 26. Februar 2014 in Hamburg und Umgebung gedreht.[1]
Beim Internationalen Filmfest Oldenburg lief Frohe Ostern, Falke als Weltpremiere am 13. September 2014 in der Internationalen Reihe und wurde bereits einen Tag zuvor in der JVA Oldenburg als Preview gezeigt.[2]
Als Filmmusik fanden die Musiktitel Bombtrack von Rage Against the Machine sowie Kashmir von Led Zeppelin Verwendung.
Die Handlung der Folge weist eine gewisse Ähnlichkeit mit der Tatort-Folge Hochzeitsnacht aus dem Jahr 2012 auf.[3] Die Maskerade der Bad Easter Bunnies wurde in mehreren Print- und Online-Medien mit dem Film Donnie Darko verglichen.[4][5] Der Anführer der Bad Easter Bunnies heißt Frank, genau wie der Hase aus Donnie Darko. Steffen, Nico, Joachim und Rainer von den Bad Easter Bunnies hören auf die Decknamen Ernie, Bert, Grobi und Bibo aus der Sesamstraße.
Die Audiodeskription zum Film wurde von Degeto Film sowie der Untertitelwerkstatt Münster erstellt. Die Bildbeschreibungen werden von Manne Spitzer gesprochen.[6]
Rezeption
Einschaltquoten
Die Erstausstrahlung von Frohe Ostern, Falke am 6. April 2015 wurde in Deutschland von 8,49 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 23,8 % für Das Erste.[7]
Kritiken
„Dass der aktuelle Falke-‚Tatort‘ derart abschmiert, mag auch an den besonderen Umständen liegen. Als Event-‚Tatort‘ zu den Feiertagen bestellt, soll er besonders strahlen; die ARD-Tochterfirma Degeto schoss Geld zu. [...] Die Folge ‚Frohe Ostern, Falke‘ wirkt [...] wie ein aufgepumptes B-Movie mit verquerer Botschaft. Crappy Easter.“
„Es ist ein Eventkrimi, schon klar, er ist nicht so albern wie der Eventkrimi aus dem Saarland an Weihnachten. Aber an den Hasenohren herbeigezogen wirkt das Ganze schon.“
Weblinks
- Frohe Ostern, Falke in der Internet Movie Database (englisch)
- Frohe Ostern, Falke auf den Internetseiten der ARD
- Frohe Ostern, Falke beim Tatort-Fundus
- Frohe Ostern, Falke bei Tatort-Fans.de
Einzelnachweise
- Tatort: Frohe Ostern, Falke bei crew united
- Frohe Ostern, Falke. In: Programm 2014. Internationales Filmfest Oldenburg, archiviert vom Original am 5. September 2014; abgerufen am 7. Mai 2021.
- Frankfurter Neue Presse: Tatort: „Frohe Ostern, Falke“ – Jämmerlicher Abklatsch, TV-Kritik, Ulrich Feld, 7. April 2015
- Die Zeit: „Tatort“-Kritikerspiegel: Mein Name ist Hase, Christian Buß, Lars-Christian Daniels, Markus Ehrenberg, Kirstin Lopau, 6. April 2015
- Filmstarts: Filmkritik, Lars-Christian Daniels, abgerufen am 7. April 2015
- Tatort: Frohe Ostern, Falke in der Hörfilm-Datenbank des Hörfilm e. V.
- Sidney Schering: Primetime-Check: Montag, 6. April 2015. Quotenmeter.de, 7. April 2015, abgerufen am 7. April 2015.
- Christian Buß: Oster-"Tatort" mit Wotan Wilke Möhring. Der große Hasen-Terror. Spiegel Online, 3. April 2015, abgerufen am 5. April 2015: „Wohl zu viele Rum-Eier geschlürft: Fünf um sich ballernde Osterhasen stürmen eine Charity-Gala - und der Falke-"Tatort" kommt als aufgeblasenes B-Movie daher.“
- Holger Gertz: Wölfe im Hasenpelz. In: Medien. Süddeutsche Zeitung, 3. April 2015, abgerufen am 6. April 2015.
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