Tangerine (2008)
Tangerine ist ein deutscher Spielfilm von Irene von Alberti aus dem Jahr 2008.
Film | |
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Originaltitel | Tangerine |
Produktionsland | Deutschland, Marokko |
Originalsprache | Deutsch, Arabisch, Englisch, Französisch |
Erscheinungsjahr | 2008 |
Länge | 100 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 6[1] |
Stab | |
Regie | Irene von Alberti |
Drehbuch | Irene von Alberti |
Produktion | Frieder Schlaich, Karim Debbagh |
Musik | Zeid Hamdan |
Kamera | Birgit Möller |
Schnitt | Silke Botsch |
Besetzung | |
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Handlung
Die jungen Musiker Pia und Tom sind mit ihrer Band aus Deutschland in Marokko unterwegs, um für ein Musikprojekt Aufnahmen mit arabischen Musikern zu machen. In einer Bar in Tanger lernen sie die Marokkanerin Amira kennen. Amira ist aus dem ärmlichen Haus ihres strengen Onkels geflohen, der sie traditionell verheiraten möchte. Sie findet Unterschlupf bei den Prostituierten Neshua und Mimita. Die drei Mädchen verbringen ihre Nächte in Diskotheken im Hafenviertel von Tanger. Während Neshua und Mimita dort ihr Geld mit Männern verdienen, träumt Amira von einer Karriere als Tänzerin. Pia und Tom sind eigentlich ein Paar, aber es ist nichts Festes. Deshalb glaubt Tom, sich auf einen Flirt mit Amira einlassen zu können, die ihn sehr fasziniert. Pia ist trotzdem eifersüchtig, aber weniger wegen Tom als wegen Amira. Die beiden Mädchen haben sich inzwischen angefreundet. Sie verbindet der Traum von der Karriere im Musikgeschäft. Pia bewundert Amira weil sie so verführerisch tanzen kann, Amira beneidet Pia um ihre Freiheit, die sie als Frau in der Welt der Männer hat. Amira hat nicht so viele Möglichkeiten, entweder verdient auch sie mit Prostitution ihren Lebensunterhalt oder es passiert ein Wunder. Oder es der Onkel schafft es, sie wieder nach Hause zu holen, um sie ordentlich zu verheiraten. Amira sieht ihre Chance in Tom und fängt mit ihm eine Affäre an. Tom bietet ihr tatsächlich an, nach Berlin mitzukommen und verspricht, sich um ihre Papiere und ein Visum zu kümmern. Aber es kommt anders: Am Ende eines Sommers gibt es eine Razzia, um die Stadt von Schmuggel und Prostitution zu säubern. Neshua, Mimita und auch Amira kommen in ein Untersuchungsgefängnis. Pia hätte die Möglichkeit, Amira mit einer Kaution herauszuholen, aber ihre Eifersucht ist stärker. Tom wird jetzt erst klar, welche Konsequenzen es hätte, Amira wirklich mit nach Deutschland zu nehmen. So reisen beide ab. Der Film erzählt aus verschiedenen Perspektiven die Geschichte: die Faszination des Orients auf die einen und der Traum vom reichen freien Westen für die anderen.
Produktion
Der von Filmgalerie 451 in Zusammenarbeit mit dem ZDF produzierte Film wurde zwischen dem 5. November und dem 15. Dezember 2007 in Tanger gedreht. Die Uraufführung war am 23. Oktober 2008 bei den Hofer Filmtagen, der Kinostart am 14. Mai 2009 und die Fernseherstaufführung am 19. Juli 2010 im ZDF[2] in der Reihe Das kleine Fernsehspiel.
Kritik
Ein flanierender, mit Handkamera gedrehter Film über die Verschränkung von Geld und Gefühl, mit zwei überzeugenden Hauptdarstellerinnen (Nora von Waldstätten und Sabrina Ouazani), dem man einen deutschen Kinostart wünscht – nicht zuletzt deshalb, weil Irene von Alberti im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen versucht, aus dem üblichen deutschen Mittelstandsverhältnissen wegzukommen und andere Lebenswirklichkeiten einzufangen. (Rüdiger Suchsland, 28. Oktober 2008)[3]
...eine runde Geschichte, die über den Tellerrand des Privaten hinausblickt. Großartig besetzt geht es um die Stellung der Frau, um Liebe, Freundschaft, Affäre und Prostitution in Marokko. (Martin Schwarz, Zitty Berlin, 28. Oktober 2008)[3]
„Tangerine“ gelingt als deutschem Film das Kunststück, Einblicke in das Leben marokkanischer Frauen zu geben, ohne dabei in die Perspektive und Maßstäbe der deutschen Figuren zu verfallen, ohne zu werten und ohne einen touristischen Blick anzunehmen. Die Schauspieler, allen voran die aus Abdellatif Kechiches Filmen bekannte Sabrina Ouazani sowie Nora von Waldstätten, haben mit ihrem sympathischen und präzisen Spiel erheblichen Anteil an der wirklich entwaffnenden Natürlichkeit des Films, die ihn zu einem unprätentiösen, uneitlen und trotzdem intelligenten Genuß machen. (Oliver Baumgarten, Schnitt, 04/2009)[3]
Weblinks
- Offizielle Website
- Tangerine in der Internet Movie Database (englisch)
- Tangerine bei filmportal.de (mit Trailer und Fotogalerie)
- https://www.kino.de/film/tangerine-2008/
- https://www.epd-film.de/filmkritiken/tangerine
- https://www.artechock.de/film/text/kritik/t/tanger.htm
- https://www.tip-berlin.de/kino-stream/im-kino-tangerine-von-irene-von-alberti/
- https://www.tagesspiegel.de/kultur/kino/irene-von-alberti-tangerine-ueberzeugt/1511690.html
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Tangerine. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, März 2009 (PDF; Prüfnummer: 117 386 K).
- Tangerine. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 17. Januar 2021.
- Tangerine. In: Filmgalerie 451. Abgerufen am 17. Januar 2021.