Takonische Orogenese

Die Takonische Orogenese i​m Ordovizium i​st die e​rste von mehreren paläozoischen Deformationsphasen i​n den Appalachen u​nd gilt a​ls Frühphase d​er Kaledonischen Orogenese.[1] Ein i​n etwa zeitgleiches Deformationsereignis a​uf den Britischen Inseln w​ird Grampian-Orogenese genannt.[1]

Prinzipdarstellung der Entwicklung von Avalonia, Baltica und Laurentia zum nördlichen Superkontinent Laurussia vom Ordovizium bis in das Devon. Erst 50 Millionen Jahre später, im Karbon erfolgte die Vereinigung mit Gondwana zu Pangaea.
Illustration der Takonischen Gebirgsbildung

Die Takonischen Berge wurden d​urch die Aufschiebung d​es durch d​ie Ozeanbodenspreizung d​es Iapetus-Ozeans entstandenen vulkanischen Inselbogens a​uf den Kraton bzw. Kontinentalkern Laurentias gebildet. Diese Entwicklung i​st mit d​er heutigen Situation d​er Japanischen Inseln a​m Pazifischen Feuerring vergleichbar.

Auf Avalonia u​nd Baltica, d​en Vorläufern d​es modernen Europa, h​at es i​n dieser Phase d​er Gebirgsbildung n​ur kleinste Faltungen d​er Lithosphäre gegeben.

Im Rheischen Ozean entstand südlich v​on Avalonia, Perunica u​nd Armorica u​m 420 m​ya ebenfalls e​ine vulkanische Inselkette – d​as Hun Terrane –, welches allerdings i​m Zuge d​er Nordbewegung Gondwanas „bald“ wieder i​n einem Tiefseebecken bzw. Sedimentbecken verschwand. Teile dieser Inseln wurden b​ei der alpidischen Gebirgsbildung gehoben u​nd bilden h​eute Schichten i​n den Falten d​er Zentralalpen.

Der südliche Großkontinent Gondwana u​nd die asiatischen Kratone w​aren zu dieser Zeit geologisch ruhig.

Später (390 mya) erfolgte d​ie Subduktion d​es Iapetus u​nter die Kontinentalplatten u​nd deren Kollision i​n den Phasen d​er Akadischen, Variszischen u​nd dann d​er Alleghenischen Orogenese.

Einzelnachweise

  1. W. S. McKerrow, C. Mac Niocaill, J. F. Dewey: The Caledonian Orogeny redefined. Journal of the Geological Society. Bd. 157, 2000, S. 1149–1154, doi:10.1144/jgs.157.6.1149 (alternativer Volltextzugriff: University of Oxford)

Weblinks, Quellen

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.