Svenja Goltermann
Svenja Angelika Goltermann (* 1965 in Sindelfingen) ist eine deutsche Historikerin. Sie ist seit 2012 Professorin für Geschichte der Neuzeit am Historischen Seminar der Universität Zürich.[1]
Leben
Svenja Goltermann wuchs in der schwäbischen Kleinstadt Herrenberg auf. Sie studierte von 1984 bis 1990 die Fächer Geschichte, Spanische und Lateinamerikanische Geschichte, Spanisch und Politologie an den Universitäten Konstanz und Bielefeld. 1997 wurde sie an der Universität Bielefeld promoviert. Ihre Dissertation zu Habitusformierung und die Politik des Turnens 1860–1890 wurde von der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft als herausragend preisgekrönt. 2007 habilitierte sie sich an der Universität Bremen. Die Habilitationsschrift erschien mit dem Titel Die Gesellschaft der Überlebenden: Deutsche Kriegsheimkehrer und ihre Gewalterfahrungen im Zweiten Weltkrieg.[2]
Goltermanns Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des internationalen Humanitarismus, die Geschichte der Opferwahrnehmung, Gewalterfahrungen, die Geschichte von Erinnerungskulturen, die Wissenschaftsgeschichte, die Geschichte des Nationalismus und die Körpergeschichte.
Seit 2012 ist Svenja Goltermann Mitglied des Kompetenzzentrums „Geschichte des Wissens“ (Universität und ETH Zürich)[3] und Mitglied des Editorial Advisory Board des Fachjournals German History.[4] Seit 2013 ist sie Mitherausgeberin der geschichtswissenschaftlichen Zeitschrift Geschichte und Gesellschaft und seit 2016 Mitherausgeberin des Online-Magazins Geschichte der Gegenwart.[5]
Auszeichnungen
- 1998: Dissertationspreis der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft
- 2008: Preis des Historikerverbandes für herausragende Habilitationen
- 2010: Geisteswissenschaften International – Preis zur Förderung der Übersetzung geisteswissenschaftlicher Literatur[6]
- 2011: Wedekindpreis für deutsche Geschichte der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Schriften (Auswahl)
Monografien
- Opfer – Die Wahrnehmung von Krieg und Gewalt in der Moderne. S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-10-397225-2.[7]
- Die Gesellschaft der Überlebenden. Deutsche Kriegsheimkehrer und ihre Gewalterfahrungen im Zweiten Weltkrieg. DVA, München 2009, ISBN 978-3-42104375-7.
- Körper der Nation. Habitusformierung und die Politik des Turnens 1860–1890. (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Bd. 126). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 3-525-35789-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- Historisches Seminar (Homepage).
- Birgit Schwelling: Die Gesellschaft der Überlebenden. In: H-Soz-Kult vom 28. April 2010, abgerufen 15. Juli 2018.
- Homepage des Zentrums Geschichte des Wissens.
- Webseite der Zeitschrift German History.
- Übersicht der Herausgeber auf Geschichte der Gegenwart.
- 26 Werke mit Preis zur Übersetzungsförderung ausgezeichnet. In: boersenblatt.net vom 27. April 2010.
- Gottlieb F. Höpli: Du Opfer! – Ein Begriff macht Karriere, Rezension in der NZZ vom 13. Januar 2018, abgerufen 15. Juli 2018.