Sudershausen
Sudershausen ist ein Ortsteil des Fleckens Nörten-Hardenberg im Landkreis Northeim im deutschen Bundesland Niedersachsen.
Sudershausen Flecken Nörten-Hardenberg | ||
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Höhe: | 190 m ü. NN | |
Fläche: | 8,52 km² | |
Einwohner: | 550 (2020) | |
Bevölkerungsdichte: | 65 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 37176 | |
Vorwahl: | 05594 | |
Lage von Sudershausen in Niedersachsen | ||
Geographische Lage
Sudershausen liegt 7 km östlich des Kernbereichs von Nörten-Hardenberg im Tal des Beverbachs. Der Ort ist auf allen Seiten vom Landschaftsschutzgebiet Westerhöfer Bergland – Langfast umgeben.[2]
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung Sudershausens wird unterschiedlich angegeben. Ein Beleg aus dem Jahr 1055 wird aus verschiedenen Abschriften des 16. Jahrhunderts als Suirigeshusen, Siwerigeshusen, Suiriggeshusen, Schuirigeshusen oder Suershusen gelesen und wegen der Ähnlichkeit mit dem heutigen Ortsnamen in einigen Werken auf Schwiegershausen bezogen. Die miterwähnten Orte sowie die anderen frühen Namensformen Sudershausens (Suwerikeshusen 1290, Suwericheshusin 1300, Suwerkeshusen 14. und 15. Jahrhundert) und Schwiegershausens (Schwithardeshusen 1141, Svidherhusen um 1250, Suidershausen 1252 und 1263) sprechen dagegen für eine Zuordnung zu Sudershausen.[3][4]
Sudershausen befand sich spätestens seit dem 13. Jahrhundert im Besitz der Herren von Hardenberg, welche auf der westlich des Ortes gelegenen Burg Hardenberg ihren Stammsitz hatten. Um 1500 verkaufte Diederich von Hardenberg seinen Anteil des Ortes mit Gericht, Vogtei und aller Gerechtigkeit an Mannen und Gütern sowie die Hälfte des Heidenholzes Sudershausens für 20 Rheinische Gulden, 10 Malter Hafer und 2 Malter Roggen an das Kloster Katlenburg auf Wiederkauf.[5] Der Verkauf scheint jedoch nicht lange bestanden zu haben. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts lässt sich mit Jacob Rietmann ein lutherischer Prediger in Suderhausen nachweisen und damit die Zugehörigkeit des Dorfes zum evangelischen Glauben belegen. Rietmann starb 1599, zuvor versuchten die Hardenberger jedoch einer für das Jahr 1588 angeordneten Kirchenvisitation aus dem Weg zu gehen, indem sie den Prediger Sudheims für jenen aus Sudershausen ausgaben.[6] Dies geschah aus dem Grund, dass die Hardenberger Sudershausen als ein Filial von Unterbillingshausen betrachteten, wo der Prediger einst gelebt hat. Da Unterbillingshausen wiederum ein Mainzisches Pfanddorf war, sahen die Hardenberger Kurmainz in der Verantwortung für Sudershausen stehen.
Im 19. Jahrhundert, im Rahmen der Neuordnungen unter dem Königreich Westphalen, wurde Sudershausen dem Departement der Leine eingegliedert, in welchem es ein Teil des Distrikt Göttingen war. Als lutherisches Pfarrdorf unterstand es dem Kanton Nörten und besaß um das Jahr 1813 etwa 445 Einwohner und 87 Häuser.[7] Zur Mitte des 19. Jahrhunderts, herausgelöst aus dem aufgelösten Westphälischen Königreich, unterstand es dem Gericht Hardenberg und konnte seine Einwohnerzahl auf 543 Personen steigern, die in 92 Häusern wohnten.[8]
Am 1. März 1974 wurde Sudershausen in den Flecken Nörten-Hardenberg eingegliedert.[9]
Kirche St. Johannis
Die evangelisch-lutherische Kirche St. Johannis liegt markant auf einer Anhöhe im Ort Sudershausen. Es handelt sich um einen schlichten Rechteckbau aus Buntsandstein, der laut Inschrift über dem westlichen Eingang 1852 errichtet wurde. Die quaderförmigen Steine der Wände weisen eine nur rau behauene Oberfläche auf, lediglich die Eckquader sowie die Fenster- und Türgewände sind glatt bearbeitet. An den Längsseiten sind je drei hohe Rundbogenfenster vorhanden, an den Schmalseiten je eine mittig angeordnete Tür und ein darüberliegendes Rundfenster. Im Westen ist ein schmaler verschieferter Glockenturm mit Spitzhelm aufgesetzt, im Osten schließt das Satteldach des Kirchenschiffs mit einem Walm ab.[10][11] Die St.-Johannis-Kirche gehört anders als die Kirchen des benachbarten Bishausen und Nörten zum Kirchenkreis Leine-Solling.[12]
Verkehr
Sudershausen liegt fernab des großen Verkehrs. Die A7 verläuft westlich, 7 km entfernt; die B 3 verläuft westlich, 6 km entfernt.
Söhne und Töchter
- Johann Daniel Bütemeister (1661–1721), lutherischer Theologe
Weblinks
Einzelnachweise
- Flecken Nörten-Hardenberg
- Schutzgebiete in Deutschland – Kartendienst. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 3. Februar 2016.
- Kirstin Casemir, Franziska Menzel, Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Northeim. In: Jürgen Udolph (Hrsg.): Niedersächsisches Ortsnamenbuch (NOB). Teil V. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2005, ISBN 3-89534-607-1, S. 359 f.
- Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Osterode. In: Jürgen Udolph (Hrsg.): Niedersächsisches Ortsnamenbuch (NOB). Teil II. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000, ISBN 3-89534-370-6, S. 152.
- Georg Max: Geschichte des Fürstentums Grubenhagen – Teil 2. Schmorl und von Seefeld, Hannover 1863, S. 144.
- Von Johann Karl Fürchtegott Schlegel: Churhannöversches Kirchenrecht. Zweyter Theil. Hahn, Hannover 1802, S. 52.
- Johann Georg Heinrich Hassel: Statistisches Repertorium über das Königreich Westphalen. Vieweg, Braunschweig 1813, S. 107.
- Friedrich Wilhelm Harseim, C. Schlüter: Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover. Hrsg.: Friedrich Wilhelm Harseim, C. Schlüter. Schlütersche Hofbuchdruckerei, Hannover 1848, S. 80.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 214.
- Christian Kämmerer, Peter Ferdinand Lufen: Landkreis Northeim, Teil 1. Südlicher Teil mit den Städten Hardegsen, Moringen, Northeim und Uslar, den Flecken Bodenfelde und Nörten-Hardenberg, der Gemeinde Katlenburg-Lindau und dem Gemeindefreien Gebiet Solling. In: Christiane Segers-Glocke (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen. Band 7.1. CW Niemeyer, Hameln 2002, ISBN 3-8271-8261-1, S. 201.
- SUDERSHAUSEN. Gem. Nörten-Hardenberg, Kr. Northeim. Ev. Kirche St. Johannis. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, S. 1262, ISBN 3-422-03022-0
- Sudershausen. Kirchenkreis Leine-Solling, abgerufen am 3. Februar 2016.