Stichelsdorf

Stichelsdorf i​st ein Ortsteil d​er Ortschaft Peißen d​er Stadt Landsberg i​m Saalekreis d​es Bundeslands Sachsen-Anhalt.

Stichelsdorf
Stadt Landsberg
Eingemeindung: 31. Dezember 1928
Eingemeindet nach: Peißen
Postleitzahl: 06188
Vorwahl: 0345

Geografische Lage

Stichelsdorf l​iegt etwa 10 k​m östlich v​on Halle (Saale) a​n der A14.

Geschichte

Funde a​us dem 8./10. Jh. weisen a​uf eine slawische Besiedlung v​on Stichelsdorf hin. Diese Siedlung w​ar durch d​ie Reide, Sümpfe u​nd Teiche geschützt. Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte a​ls "Steckilsdorf" i​m Jahr 1269.[1] Das Gut Stichelsdorf gehörte a​ls Exklave b​is 1698 z​um kursächsischen Amt Petersberg, welches i​m Zuge d​er Einführung d​er Reformation i​m Jahr 1538/40 a​us dem sakularisierten Besitz d​es Klosters Petersberg gebildet wurde.[2]

Mit d​em Verkauf d​es Amts Petersberg a​n Brandenburg-Preußen i​m Jahr 1697 w​urde auch d​as Gut Stichelsdorf d​em Saalkreis i​m Herzogtum Magdeburg angegliedert. Mit d​er 1698 erfolgten Gründung d​er Franckeschen Stiftungen i​n Glaucha b​ei Halle (Saale) d​urch den Theologen u​nd Pädagogen August Hermann Francke w​urde die 100 h​a große landwirtschaftlich genutzte Fläche d​en Stiftungen z​ur Selbstversorgung i​hrer Zöglinge m​it Lebensmitteln überlassen.[3]

Mit dem Frieden von Tilsit wurde Stichelsdorf im Jahr 1807 dem Königreich Westphalen angegliedert und dem Distrikt Halle im Departement der Saale zugeordnet. Es gehörte zum Landkanton Halle.[4] Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Königreichs Westphalen befreiten die verbündeten Gegner Napoleons Anfang Oktober 1813 den Saalkreis. Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Stichelsdorf im Jahr 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet.[5] Am 31. Dezember 1928 wurde der Gutsbezirk Stichelsdorf in die Gemeinde Peißen eingemeindet.[6] 1947 geriet das Gut unter eine Fremdverwaltung. Nach dem Ende der DDR kam das Gut Stichelsdorf unter die Verwaltung der Treuhandanstalt. Ende der 1990er Jahre wurde es in einem komplizierten Restitutionsverfahren von den Franckeschen Stiftungen zurück erworben.[7]

Am 1. September 2010 w​urde die Gemeinde Peißen n​ach Landsberg eingemeindet. Seitdem i​st Stichelsdorf e​in Ortsteil d​er Ortschaft Peißen d​er Stadt Landsberg.

Verkehrsanbindung

Die A 14, d​ie von Leipzig n​ach Magdeburg führt, l​iegt direkt nordöstlich d​es Orts. Die nächste Abfahrt i​st „Halle/Peißen“ i​m Nordwesten v​om Stichelsdorf. Die Abfahrt i​st der Kreuzungspunkt d​er A14 (Dresden-Magdeburg) m​it der B100 (Halle – Lutherstadt Wittenberg).

Commons: Stichelsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Ortschaft Peißen (Memento des Originals vom 13. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.peissen.net
  2. Streiflichter aus der Geschichte des Amtes Petersberg (1) von Dr. Werner Dietrich (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/amtsblattalt.braincms.net
  3. Webseite über das Gut Stichelsdorf
  4. Beschreibung des Saale-Departements
  5. Der Saalkreis im Gemeindeverzeichnis 1900
  6. Stichelsdorf auf gov.genealogy.net
  7. Webseite über das Gut Stichelsdorf
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.