Stevie Nicks

Stephanie Lynn „Stevie“ Nicks (* 26. Mai 1948 i​n Phoenix, Arizona) i​st eine US-amerikanische Sängerin u​nd Komponistin. Sie h​atte als Solistin s​owie in verschiedenen Besetzungen Erfolge u​nd wurde a​ls Komponistin, Sängerin u​nd Frontfrau d​er Band Fleetwood Mac weltbekannt.

Stevie Nicks (2017)

Leben

Nicks i​st die Tochter v​on Jess Nicks (1925–2005), Präsident d​es Fleischverpackungs-Unternehmens Armor-Dial (seit 1971 Teil d​er Greyhound Lines), u​nd der Hausfrau Barbara Nicks (1927–2011). Nicks Großvater Aaron Jess Nicks (1892–1974) w​ar Country-Sänger u​nd sang m​it Nicks Duette, a​ls sie v​ier Jahre a​lt war.[1]

1968 gründete Stevie Nicks in Kalifornien zusammen mit Lindsey Buckingham und zwei weiteren Freunden die Band Fritz. Die Gruppe wurde in der Musikszene der Westküste relativ bekannt und spielte unter anderem als Vorgruppe von Jimi Hendrix, Janis Joplin und Creedence Clearwater Revival. 1972 löste sich die Band wieder auf. Stevie Nicks nahm 1973 zusammen mit ihrem damaligen Lebenspartner Lindsey Buckingham unter dem Namen Buckingham Nicks ein gemeinsames Album auf, das jedoch kein Erfolg wurde.

Stevie Nicks, 2009

Gemeinsam m​it Buckingham stieß Nicks 1975 z​u der bisher r​ein englischen, v​on Peter Green u​nd Mick Fleetwood gegründeten Bluesband Fleetwood Mac. Nach d​em Ausstieg v​on Green, Danny Kirwan u​nd Jeremy Spencer s​owie weiteren Kurzzeit-Mitgliedern w​urde die Band d​ann durch d​ie beiden (Nicks u​nd Buckingham) n​un eine englisch-amerikanische Rockgruppe. Mit i​hren Kompositionen u​nd ihrer Stimme, d​ie als „ruppiger, federleichter Alt“ beschrieben wurde,[2] prägte s​ie auf d​en Erfolgsalben Fleetwood Mac (1975), Rumours (1977) u​nd Tusk (1979) einige d​er größten Hits d​er Gruppe, z​um Beispiel i​hre Komposition Dreams v​on 1977.

Anfang der 1980er Jahre startete sie mit großem Erfolg eine Solokarriere. Sie beteiligte sich aber bis 1990 weiterhin an Fleetwood-Mac-Projekten. Drogenprobleme und deren Bewältigung ließen sie später jedoch für einige Jahre aus der Musikszene aussteigen. 1986 begab Nicks sich wegen ihrer Kokainsucht zur Behandlung in das Betty Ford Center.[3] Danach war sie acht Jahre von dem Tranquilizer Klonopin abhängig, der ihr von einem Psychiater verschrieben worden war. Durch einen 47-tägigen Klinikaufenthalt konnte diese Abhängigkeit 1994 kuriert werden.[4] Nicks wollte eigentlich nie wieder öffentlich auftreten, doch 1997 kam es zur erfolgreichen Wiedervereinigung der Band. Darüber hinaus trat Nicks regelmäßig mit den Dixie Chicks und Sheryl Crow auf, die auch Nicks’ Album Trouble in Shangri-La produzierte und Songs für sie schrieb. Sie arbeitete unter anderem auch mit Don Henley von den Eagles, Tom Petty und John Stewart zusammen. In der dritten und der achten Staffel von American Horror Story hat sie mehrere Gastauftritte als sie selbst in Gestalt einer singenden Hexe.[5]

Der Rolling Stone n​ahm Nicks 2015 a​ls eine v​on wenigen Frauen i​n die Liste d​er 100 besten Songwriter a​ller Zeiten auf, Nicks belegt Rang 53.[6]

In d​en Jahren 2016 u​nd 2017 w​ar Nicks m​it den Pretenders a​uf Tour. 2019 w​urde sie a​ls Solokünstlerin i​n die Rock a​nd Roll Hall o​f Fame aufgenommen, nachdem s​ie bereits 1998 a​ls Mitglied v​on Fleetwood Mac d​iese Ehrung erhielt. Nicks i​st damit d​ie erste Frau, d​ie zweimal i​n die Rock a​nd Roll Hall o​f Fame aufgenommen wurde.[7]

Diskografie

Buckingham Nicks

Fleetwood Mac

Bei diesen Fleetwood-Mac-Alben beteiligt:

Solo-Alben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  CH  UK  US
1981 Bella Donna UK11
(16 Wo.)UK
US1
×4
Vierfachplatin

(143 Wo.)US
1983 The Wild Heart DE25
(19 Wo.)DE
UK28
Silber

(19 Wo.)UK
US17
×2
Doppelplatin

(34 Wo.)US
1985 Rock a Little DE23
(11 Wo.)DE
UK30
Gold

(22 Wo.)UK
US12
Platin

(35 Wo.)US
1989 The Other Side of the Mirror DE14
(21 Wo.)DE
CH21
(2 Wo.)CH
UK3
Gold

(14 Wo.)UK
US10
Platin

(21 Wo.)US
1991 Timespace: The Best of Stevie Nicks DE29
(9 Wo.)DE
UK15
Gold

(6 Wo.)UK
US30
Platin

(24 Wo.)US
1994 Street Angel DE67
(5 Wo.)DE
UK16
(4 Wo.)UK
US45
Gold

(10 Wo.)US
1998 The Enchanted Works of Stevie Nicks US85
Gold

(2 Wo.)US
1973–97, 3-CD-Set
2001 Trouble in Shangri-La DE44
(3 Wo.)DE
UK43
(3 Wo.)UK
US5
Gold

(20 Wo.)US
2007 Crystal Visions: Very Best of Stevie Nicks UK
Gold
UK
US21
(12 Wo.)US
2009 Soundstage Sessions US47
(2 Wo.)US
2011 In Your Dreams DE37
(2 Wo.)DE
UK14
(6 Wo.)UK
US6
(16 Wo.)US
2014 24 Karat Gold: Songs from the Vault DE69
(1 Wo.)DE
UK14
(3 Wo.)UK
US7
(6 Wo.)US
2014 Bella Donna (Deluxe Edition) US128
(1 Wo.)US
2019 Stand Back: 1981-2017
Erstveröffentlichung 29. März 2019
2020 Live in Concert – The 24 Karat Gold Tour DE14
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung 30. Oktober 2020

grau schraffiert: k​eine Chartdaten a​us diesem Jahr verfügbar

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  CH  UK  US
1978 Whenever I Call You Friend
US5[9]
(20 Wo.)US
1981 Stop Draggin’ My Heart Around
Bella Donna
UK50
(4 Wo.)UK
US3[10]
(21 Wo.)US
Leather and Lace
Bella Donna
US6[11]
(19 Wo.)US
1982 Edge of Seventeen (Just Like the White Winged Dove)
Bella Donna
UK86
Platin

(1 Wo.)UK
US11
(14 Wo.)US
in UK erst 2021 in den Charts
After the Glitter Fades
Bella Donna
US32
(11 Wo.)US
1983 Stand Back
The Wild Heart
DE32
(13 Wo.)DE
US5
(19 Wo.)US
gemeinsam mit Prince geschrieben
If Anyone Falls
The Wild Heart
US14
(14 Wo.)US
1984 Nightbird
The Wild Heart
US33
(12 Wo.)US
1985 Talk to Me
Rock a Little
DE28
(11 Wo.)DE
UK68
(3 Wo.)UK
US4
(18 Wo.)US
1986 I Can’t Wait
Rock a Little
DE58
(6 Wo.)DE
UK54
(4 Wo.)UK
US16
(13 Wo.)US
Has Anyone Ever Written Anything for You?
Rock a Little
UK84
(2 Wo.)UK
US60
(6 Wo.)US
Needles and Pins
US37[12]
(9 Wo.)US
1989 Rooms on Fire
The Other Side of the Mirror
DE46
(12 Wo.)DE
UK16
(7 Wo.)UK
US16
(14 Wo.)US
Long Way to Go
The Other Side of the Mirror
DE60
(7 Wo.)DE
UK60
(2 Wo.)UK
Whole Lotta Trouble
The Other Side of the Mirror
UK62
(2 Wo.)UK
1991 Sometimes (It’s a Bitch)
Timespace: The Best of Stevie Nicks
DE55
(7 Wo.)DE
UK40
(4 Wo.)UK
US56
(8 Wo.)US
I Can’t Wait (1991)
UK47
(2 Wo.)UK
1994 Maybe Love Will Change Your Mind
Street Angel
UK42
(4 Wo.)UK
US57
(10 Wo.)US
2005 Dreams
UK14
(6 Wo.)UK

Weitere Singles

  • 1987: Silent Night
  • 1989: Two Kinds of Love, Album The Other Side of the Mirror, Duett mit Bruce Hornsby
  • 1994: Blue Denim, Album Street Angel
  • 2001: Planets of the Universe, Album Trouble in Shangri-La
  • 2007: Stand Back (The Remixes), Album Crystal Visions – The Very Best of Stevie Nicks
  • 2011: Secret Love, Album In Your Dreams
  • 2011: For What It’s Worth, Album In Your Dreams
  • 2017: Beautiful People Beautiful Problems, Duett mit Lana Del Rey

Videoalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK
2020 Live in Concert: The 24 Karat Gold Tour UK2
(15 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 20. Oktober 2020
2021 Whenever I Call You Friend UK2
( Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2021UK
Erstveröffentlichung: 15. Januar 2021

Weitere Videoalben

  • 1987: Stevie Nicks Live at Red Rocks (US: Gold)
  • 2009: Live in Chicago

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  • Australien Australien
    • 2006: für das Videoalbum Stevie Nicks Live at Red Rocks
    • 2010: für das Album Crystal Visions: Very Best of Stevie Nicks
    • 2011: für das Videoalbum Live in Chicago
  • Neuseeland Neuseeland
    • 1982: für das Album Bella Donna

Platin-Schallplatte

  • Australien Australien
    • 1991: für das Album Timespace: The Best of Stevie Nicks
  • Kanada Kanada
    • 1984: für das Album The Wild Heart

2× Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1982: für das Album Bella Donna

Anmerkung: Auszeichnungen i​n Ländern a​us den Charttabellen bzw. Chartboxen s​ind in ebendiesen z​u finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Australien (ARIA) 0! S   Gold3  Platin1 120.000 aria.com.au
 Kanada (MC) 0! S 0! G   Platin3 300.000 musiccanada.com
 Neuseeland (RMNZ) 0! S  Gold1 0! P 7.500 nztop40.co.nz
 Vereinigte Staaten (RIAA) 0! S   Gold4   Platin9 10.550.000 riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI)  Silber1   Gold5 0! P 1.020.000 bpi.co.uk
Insgesamt  Silber1  13× Gold13  13× Platin13

Filmografie

Fernsehserien

Sonstiges

In d​er South Park Folge Osama h​at nix i​n der Hose w​ird Stevie Nicks a​ls Ziege parodiert.[13]

Literatur

Commons: Stevie Nicks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. allmusic.com: Artist Biography by Jason Ankeny
  2. Stevie Nicks Tickets. Abgerufen am 2. August 2021 (amerikanisches Englisch).
  3. Abc News: Stevie Nicks in Her Own Words. In: abcnews.go.com. 6. Januar 2006, abgerufen am 4. Februar 2018 (englisch).
  4. Cassie Carpenter: Stevie Nicks talks cocaine and dating after 60 in Rolling Stone. In: dailymail.co.uk. 16. Januar 2015, abgerufen am 4. Februar 2018.
  5. Gavin Edwards: Stevie Nicks Spills 'American Horror Story' Secrets. In: Rolling Stone. 3. Dezember 2013, abgerufen am 20. Mai 2017.
  6. The 100 Greatest Songwriters of All Time. Rolling Stone, August 2015, abgerufen am 7. August 2017 (englisch).
  7. Ben Sisario: Janet Jackson and Radiohead Lead Rock & Roll Hall of Fame Class of 2019. In: The New York Times. 13. Dezember 2018, abgerufen am 28. Mai 2021.
  8. Chartquellen:
  9. Whenever I Call You Friend mit Kenny Loggins in den US-amerikanischen Billboard Hot 100
  10. Stop Draggin’ My Heart Around mit Tom Petty & the Heartbreakers in den US-amerikanischen Billboard Hot 100
  11. Leather and Lace mit Don Henley in den US-amerikanischen Billboard Hot 100
  12. Needles and Pins mit Tom Petty in den US-amerikanischen Billboard Hot 100
  13. Osama hat nix in der Hose. Abgerufen am 2. August 2021 (Ab etwa 20:30).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.